22. Flucht

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Guten Abend ihr Lieben,

heute mal zu später Uhrzeit, ich bin eben erst heimgekommen, aber ihr habt alle sooo liebes Feedback hinterlassen, jetzt will ich nicht, dass ihr noch länger warten müsst :)

Fühlt euch alle gedrückt!

<3

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"It's easier to run - Replacing this pain with something numb - It's so much easier to go - Than face all this pain here all alone - Something has been taken - From deep inside of me"

Linkin Park - Easier to run


„...Johnny hat sie..."

„So eine verfickte Scheiße, ey."

„Alter, meinst du, der Wichser hat sie schon...?

„Woher soll ich das wissen, verdammt?!"

„Dieser Hurensohn..."

Stimmen drangen an mein Ohr, doch ich blendete sie aus. Stattdessen klammerte ich mich an John, presste mein Gesicht in den verschwitzten Stoff seines Shirts und versuchte, mich auf nichts außer seinen schnellen Herzschlag zu konzentrieren. Er hatte mich fest in die Arme geschlossen, schirmte mich ab gegen alle anderen, eine Hand auf meinem Hinterkopf, seine beruhigende Stimme an meinem Ohr.

„Er kann dir nichts mehr tun, Kleine...es wird alles gut...er ist weg...ich hab dich."

Ich wusste nicht, wie lange wir so standen. Eine Stunde? Ein paar Minuten?

Irgendwann verlangsamte sich mein Atem, das Kribbeln in meinen Fingerspitzen ließ nach. Die Kälte blieb, doch sie war nicht mehr schlimm. Schließlich schob John mich sanft von sich, mein Gesicht in seinen Händen. Sanft strich er mir die Haare aus dem Gesicht.

„Komm mit, du musst weg von hier.", sagte er dann, nahm meine Hand fest in seine und führte mich ohne Umwege zum Busparkplatz. „Marten, ruf ein Taxi. Irgendein Hotel.", sagte er im Vorbeigehen zu seinem Cousin, der stumm nickte. Ein Teil der Jungs schien uns zu folgen, doch ich war zu durcheinander um zu realisieren, wer es war. Ich konzentrierte mich nur auf John.

Zischend öffneten sich die Bustüren. John bugsierte mich in eine der Sitzecken, ließ aber das Licht aus, wofür ich ihm dankbar war. Stumm beobachtete ich ihn, wie er seine und meine Reisetaschen aus dem Gepäckfach zog und die wenigen Dinge, die wir in der Enge des Busses ausgepackt hatten, hineinwarf.

„Trink das hier.", sagte er dann und kniete sich vor mich, eine Spriteflasche in der Hand. Ich nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. „Ich weiß. Trink weiter."

„Taxi ist da."

John nickte in Richtung der beiden Taschen und Marten nahm sie schweigend mit nach draußen.

„Kannst du laufen?", fragte er mich dann.

Ich nickte, immer noch stumm. Ich hatte Angst, komplett die Beherrschung zu verlieren, sollte ich den Mund öffnen.

Vor dem Bus hatte sich die gesamte Mannschaft versammelt, doch als wir nach draußen kamen, wurde es still. Niemand schien zu wissen, was er sagen sollte. Ich klammerte mich an meine Spriteflasche, vermied es, jemand anzuschauen, und setzte mich in das Taxi, dessen Tür Marten für mich geöffnet hatte. John stieg auf der anderen Seite ein.

„Ins beste Hotel hier in der Ecke.", gab John an, der Taxifahrer nickte und fuhr los.

John griff nach meiner Hand und hielt sie fest, während ich mich an die Kopfstützte lehnte und aus dem Fenster sah, hinaus in die Dunkelheit. Langsam ordnete sich alles. Leise Musik dudelte aus dem Radio des Taxifahrers, es roch nach einem Duftbaum.

Worth it (Bonez MC)Where stories live. Discover now