31. Drama, Baby

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Starten wir die Woche doch mal mit einem extra-langen Kapitel über Johnnyboy.

Und da ihr den Grafen von Herfort ja so wunderbar sympathisch fandet, bekommt er hier nochmal einen Großauftritt ;-)

Wie findet ihr übrigens das Gzuz-Snippet???

<3

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"I should be living the dream - But I'm livin' with a security team - And that ain'tgonnachange, no - I gota paranoia in me - And you wouldn'tbelieve - Everything that I seen, no - Comin' apart at the seams - And no one around me knows"

Halsey - Still learning

Es war Samstagvormittag, meine Eltern waren mit Freunden aus Hamburg brunchen und ich kam gerade vom Sport mit Giulia.

„Diggah, ich kenn die Freundin von Bonez MC!", hatte die gelacht und ich hatte sie mit meinem Handtuch beworfen.

John war gestern nach Süddeutschland auf ein Festival gefahren und würde erst morgen zurückkommen. Ich langweilte mich beinahe, wenn er nicht da war, und ich vermisste ihn. Anstatt bei ihm zu sein, lag ich auf meinem Sofa und starrte aus dem Fenster. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, Mama und Papa von John zu überzeugen, das war mir gestern bewusst geworden. Natürlich wollten meine Eltern vor allem anderen, dass ich glücklich war, aber sie würden John nur sehr schwer akzeptieren. Auch Laura wäre wahrscheinlich nicht begeistert – keine meiner Frankfurter Freundinnen. Und er würde wahrscheinlich auch nur wenig begeistert von meinem Bekanntenkreis sein.

Er hatte Geld, wahrscheinlich mehr als einige meiner Freunde, aber sein Hintergrund war nun mal ein anderer, das ließ sich nicht leugnen. Ich würde mich rechtfertigen müssen, und wahrscheinlich würde John die eine oder andere Spitze einstecken müssen, wenn es mal so weit kam, dass er mit mir nach Frankfurt kam. Und ich war mir nicht sicher, wie er damit umgehen würde. Frustriert riss ich an einem Faden der Steppdecke über der Sofalehne. Es war unfair! Warum waren Menschen immer so voller Vorurteile! John war nicht schlechter als all die reichen Typen, die ich während meines Studiums kennen gelernt hatte – im Gegenteil, er hatte das Herz am rechten Fleck, was man von vielen aus der sogenannten Oberschicht nicht unbedingt behaupten konnte. Aber stattdessen hatten meine Eltern über Beziehungen auch noch Karten für die Bamberger Symphoniker bekommen, sodass ich heute Abend mit Maximilian Graf von Herfort sowie meinen Eltern ein Konzert in der Elbphilharmonie besuchen würde. Mama und Papa waren begeistert, ich...nicht.

Ich ließ den Faden Faden sein, als mein Handy klingelte. Ein Facetime-Anruf von John!

„Gibt's einen bestimmten Grund, dass ich noch immer keine Fotos von den Schuhen habe?", fragte er zur Begrüßung und ich verdrehte die Augen.

„Freut mich auch, dich zu sehen, du Superrapper. Mir geht's blendend, danke der Nachfrage."

„Dass es dir gut geht, seh ich doch direkt, Kleine. Außerdem hast du Joes und Martens Nummer, falls mal wirklich was sein sollte."

Er sah gut aus, wie so häufig etwas übermüdet, die Locken versteckt unter einer Kappe und außerdem ein grässlich buntes Shirt an, aber ich fühlte mich direkt besser, als ich ihn beinahe live vor mir sah. Verdammt, es fühlte sich wirklich wie eine Beziehung an.

Er schien irgendwo auf dem Gelände des Festivals unterwegs zu sein, ich sah verdorrtes Gras und fremde Menschen im Hintergrund, als John kurz die Hand wechselte.

„Wie läufts bei euch? Wo ist Raphael?", fragte ich dann und setzte mich etwas auf.

„Hör auf, mich nach deinen verflossenen Dates zu fragen, Kleine. Wir spielen um sechs und fahren direkt im Anschluss wieder nach Hamburg. Soll Pascal dir nen Livestream vom Konzert machen?"

Worth it (Bonez MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt