28. Lord und Lady

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Hallo, meine Lieben!

Jap, ein bisschen verspätet diesmal - dafür gibt es ein vorweihnachtliches Kapitel mit extra Zuckerguss.

Ich weiß nicht, ob ich vor Weihnachten noch ein Update schaffe, deshalb wünsche ich allen schon einmal ganz wunderbar besinnliche Feiertage - genießt die Zeit mit euren Lieben und esst so viele Plätzchen, wie möglich!

<3

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"Your voice is warm and tender - A love that I could not forsake - 'Cause I'm your lady - And you are my man - Whenever you reach for me - I'll do all that I can"

Celine Dion - I'm your Lady


Wir waren gemeinsam nach Hause gefahren, wieder hatten sich unsere Wege vor unseren Wohnungen getrennt – diesmal allerdings ohne peinliche Stille.

„Komm mal her.", hatte er gesagt, mich zu sich gezogen und umarmt. „Was hältst du von einem Frühstück morgen Mittag?"

„Langschläfer.", murmelte ich an seine Schulter, die Augen geschlossen. Ich roch Gras in den Fasern des bunten Pullis, aber das machte nichts. Am liebsten wäre ich direkt mit ihm in seine Wohnung, doch irgendwann schob er mich sanft von sich.

„Und du bist immer noch besoffen. Morgen wirst du mir dankbar sein, dass ich nicht neun Uhr gesagt habe."

Ich murrte, streckte mich dann aber und schloss meine Tür auf.

„Denk lieber an Skittlez."

„An...oh shit! Und mein Ott ist auch noch bei Joe! Verdammt..." Er öffnete ebenfalls seine Tür und hielt dabei schon sein Handy in der Hand, bevor er sich nochmal umdrehte. „Schlaf gut, Kleine. Morgen um zwölf." Und damit verschwand er in seiner Wohnung. Unverbesserlich, der Mann.

Es war halb elf, und ich starb. Wirklich. Ich stand seit einer Viertelstunde unter der Dusche und versuchte, mich zu ertränken. Mir war schon sehr, sehr lange nicht mehr so schlecht gewesen. Jede Faser meines Seins sträubte sich gegen mich selbst, selbst meine Haare schienen weh zu tun. Jetzt wusste ich wieder, warum ich es meistens bei zwei Gläsern Wein beließ. Lustlos wusch ich mir die Haare und cremte mich kraftlos ein. Meine Güte, war das alles anstrengend. Im Bad stand der Wasserdampf, und ich beeilte mich, das Fenster zu öffnen, bevor ich ohnmächtig auf den Duschvorleger fiel. Noch dazu kreisten meine Gedanken wieder einmal ausschließlich um John. Ich war ihm wichtig. Ziemlich wichtig sogar. Jedenfalls wichtiger als die solariumgebräunte Sexbombe von einer Exfreundin, die er da hatte. Das war der erste Gedanke heute, der meine Laune etwas anhob.

Als John schließlich um kurz nach zwölf klingelte, war ich dank Aspirin und Concealer wieder halbwegs vorzeigbar. Ich trug ein Kleid und Riemchenpumps und packte vorsichtshalber meine große Dior Sonnenbrille ein, da ich mir nicht sicher war, wie lange die Aspirintablette nachwirken würde.

„Und du fragst noch, warum ich der Meinung bin, dass wir nicht zusammenpassen.", sagte John augenrollend bei meinem Anblick.

Tatsächlich trug er wie immer eine Jogginghose und ein T-Shirt mit Wölfen darauf gedruckt, die den Mond anheulten. Seine goldene ‚Alltags-Rolex', wie er sie nannte, passte genauso wenig zu diesem Outfit, wie ich.

„Die nimmst du doch auch überall hin mit.", sagte ich also mit Blick darauf. „Halt mal." Ich drückte ihm meinen MCM Shopper in die Hand.

„Na wenigstens da sind wir uns einig." Unter seinem Shirt lugte die MCM Hüfttasche hervor. „Hast du da Steine drin?!"

Worth it (Bonez MC)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora