Worth it (Bonez MC)

30. Familienbande

Ach meine Lieben,

es tut mir wirklich Leid, was diese Geschichte angeht, bin ich momentan einfach nicht wirklich von der Muse geküsst. Marten geht mir momentan leichter von der Hand :D

Hier kommt aber endlich das neue Kapitel. Wir neigen uns laaaangsam dem Ende zu, aber ich habe schon so einige andere Ideen für neue Geschichten ;-)

Über wen würdet ihr denn gerne was lesen? Bin offen für Anregungen!

<3

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"My dirty little secret - Who has to know - When we live such fragile lives? - It's the best way we survive - I go around a time or two - Just to waste my time with you"

The All-American Rejects - Dirty little secret

„Mäuschen! Lass dich drücken! Herr im Himmel, doch nicht so doll!" Meine Mama tätschelte mir den Rücken, während ich mich an sie klammerte, das Gesicht in ihre blonden Haare, in eine Hochsteckfrisur gedreht, gedrückt. Sie roch noch genauso wie früher. „Pass auf meine Frisur auf.", sagte sie dann und schob mich von sich. „Wie hübsch du aussiehst! Das sind...was sind denn das für Schuhe?", fragte sie ein paar Sekunden später und ich wusste, wenn sie es noch gekonnt hätte, hätte sie missbilligend eine Augenbraue hochgezogen. Das Botox gegen die Stirnfalten verhinderte dies allerdings erfolgreich.

Ich musste grinsen. Meine Mama war ein herzensguter Mensch, aber sie hatte ihre Spleens. Nun wanderte auch mein Blick nach unten, zu den buntesten Sneakern, die ich je getragen hatte. John hatte eine etwas merkwürdige Vorliebe für Damenschuhe, und gestern hatte er mir ein paar Air Max in schwarz-lila mitgebracht. Ich trug Turnschuhe eigentlich nur zum Sport, doch nachdem ich sie John zuliebe anprobiert hatte, musste ich feststellen, dass die Dinger wirklich unfassbar bequem waren – jedenfalls bequemer als die schwarzen Signature Pumps von Versace, de meine Mama heute trug. Also hatte ich mich heute für ein komplett weißes Outfit und die neuen Nikes entschieden. Mein Papa, sportlich-legér in einem Komplett-Dress von Ralph Lauren, schüttelte lächelnd den Kopf und zog mich nun ebenfalls an sich.

„Schatz, nun frag doch deine Tochter erst einmal, wie es ihr geht, bevor du ihre Schuhe kritisierst. Die jungen Leute heute tragen nun einmal nicht mehr dasselbe wie wir früher!"

„Marie hat in Stilfragen schon immer ein sehr glückliches Händchen bewiesen. Kind, hast du eventuell Fußschmerzen, dass du in der Öffentlichkeit flache Schuhe mit diesen schrecklichen Sohlen trägst? Gehen denn nicht einmal mehr Tod's? Rolf, Liebling, wie hieß noch einmal diese Koryphäe der Orthopädie, die – "

„Meinen Füßen geht's gut, Mama.", beruhigter ich sie lächelnd. „Das hier sind moderne, sehr gemütliche Schuhe. Tragen ganz viele hier in Hamburg."

Hatte jedenfalls John gesagt. Ich war selbst überrascht gewesen, als er gestern Abend mit dem Karton in der Hand bei mir geklingelt hatte. Nach dem Tag im Studio waren wir gemeinsam heimgefahren und ich hatte die Nacht bei ihm verbracht. Kein Sex, nur weitere gemeinsame Stunden in einem Bett. Zum ersten Mal hatte er mir seine Wohnung gezeigt, seinen Rückzugsort, den nur seine engsten Freunde kannten. Alles war erstaunlich ordentlich, auch wenn die Einrichtung nicht so ganz mein Fall war. Wir hatten Pizza bestellt, einen Film geschaut, und nachdem ich auf seinem Sofa eingenickt war, hatte er mich schließlich geweckt und ich war schlaftrunken in sein Schlafzimmer geschlurft. Skittlez hatte sich an unsere Füße gekuschelt und ich war in Johns Arm eingeschlafen.

Es war nicht so, dass ich keinen Sex mit ihm wollte – natürlich wollte ich den – aber mittlerweile machte ich mir irgendwie Sorgen darüber, dass die Beziehung, die wir hatten, und die auf so viel mehr als körperlicher Anziehung beruhte, kaputt ging, wenn wir nun einfach miteinander schliefen, ohne wirklich ein Paar zu sein. Aber wann, verdammt noch mal, war man denn ein Paar? Wir taten vieles, was andere Paare auch taten, aber John schien immer noch irgendwie skeptisch zu sein, und ich wollte diese nervige Frage nicht stellen. So oder so, ich trug jedenfalls Schuhe, die er mir schenkte, und fand sie gar nicht so verkehrt.