12. Palmen aus Metall

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Wooow ihr Lieben!

1,5k Leser, das freut mich wirklich, danke für alle die Votes und Kommentare!

In diesem Kapitel passiert zwar nicht so viel, freut euch aber dafür auf das nächste ;-)

<3

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"I hate this town - It's so washed up - And all my friends don't give a fuck - They tell me that it's just bad luck - When will I find where I fit in?"

A Day to Remember – All signs point to Lauderdale


„Bei dem Wetter müsste man eigentlich raus."

Verwirrt sah ich auf. Neben mir auf dem Laufband joggte eine Frau in meinem Alter, die schwarzen Haare zu einem strengen Zopf gebunden, und sah träumerisch aus dem Fenster. Ich folgte ihrem Blick. Sonnenschein, strahlend blauer Himmel, nur leichter Wind.

„Stimmt. Gibt's denn gute Laufstrecken an der Elbe?", stimmte ich ihr zu und verringerte mein Tempo etwas.

„Klar. Ich gehe manchmal mit einem der Trainer hier laufen. Komm doch mal mit, wenn du magst! Ich bin Giulia!"

„Marie.", stellte ich mich vor und nickte. „Gerne. Sagt mir nächstes Mal einfach Bescheid!"

„Super! Machst du noch länger oder wollen wir zusammen auf die Dachterrasse?"

Wir liefen uns beide aus und legten uns dann auf der Dachterrasse des Fitnessstudios in die Sonne. Giulia war ein bisschen kleiner als ich, kurvig, aber durchtrainiert und sah nach Spanien oder Portugal aus. Wir quatschten ein bisschen und stellten fest, dass wir nicht weit auseinander wohnten. Sie lebte im Karolinenviertel und betrieb dort eine kleine Bar.

„Deshalb kann ich auch vormittags zum Sport. Ab fünf findest du mich im ‚Schulis'. Du musst mal vorbeikommen, dann lernst du auch neue Leute kennen. Schau mal, da kommt Emilio! Hey Mio! Komm mal her!", rief sie und winkte einem schwarzgelockten Mann um die dreißig zu. Gemessen an seinem durchtrainierten Oberkörper schien er im Fitnessstudio zu leben. Er entdeckte Giulia und setzte sich auf die leere Liege neben meiner.

„Mio, das ist Marie. Wir müssen sie bei der nächsten Runde draußen unbedingt mitnehmen. Eine Stunde bei mittlerem Tempo schafft sie locker, oder?", fragte sie an mich gewandt. Ich nickte.

„Klar, gerne. Direkt heute Abend, wenn ihr Lust habt? Meine Schicht geht bis sechs."

„Maaaann Mio, es ist Freitagabend, als ob ich da nicht arbeiten müsste. Irgendwie muss ich eure ganzen Freigetränke ja wieder reinwirtschaften.", neckte Giulia ihn und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander. Emilio tippte sich an die Stirn.

„Wir können auch erstmal eine Runde zu zweit machen, wenn du Lust hast. Wie sieht denn dein Trainingsplan aus?", fragte er dann an mich gewandt.

„Eine Stunde locker würde gehen.", stimmte ich zu. Ich musste unbedingt mit Hamburgern abseits der 187 Strassenbande zu tun haben, sonst käme ich niemals von ihnen und ihren Machenschaften los.

„Warts ab, wenn du nach der ersten halben Stunde noch zu fit aussiehst, dann treibt er dich zu Sprints und anderen Gemeinheiten an.", warf Giulia finster ein und Emilio warf lachend ein Handtuch nach ihr.

Ich lachte mit den beiden und zehn Minuten später hatte ich mich mit Emilio am Millerntorstadion verabredet, um von dort eine entspannte Runde durch die Stadt und an der Elbe zu laufen. In der Umkleide tauschte ich Handynummern mit Giulia und startete dann ziemlich beschwingt in den Nachmittag. Nach einem Monat in der fremden Stadt war ich endlich dabei, Freunde zu finden, die nicht mit einer Glock unterm Kopfkissen schliefen!

Worth it (Bonez MC)Where stories live. Discover now