Kapitel 3

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„Wir sind da." triumphierend drehte sie sich zu mir um.

Ich blieb jedoch eher misstrauisch und sah mich skeptisch um. Wir standen mitten im nirgendwo. In der eisigen Kälte der winterlichen Schneelandschaft. Liz Nase war schon rot von der Kälte, obwohl sie fast ihr ganzes Gesicht hinter Mütze, Schal und dicken Wintermantel versteckte.

„Wir sind mitten im Nirgendwo. Für mich klingt das nach einem perfekten Ort für eine Falle." brummte ich.

Ich konnte schwören, sie dabei zu erwischen, wie sie die Augen verdrehte.

„Oja, ich will dich auf jeden Fall in eine Falle locken. Um dich dann in Grund und Boden zu verführen. So das du dich heftig in mich verliebst und dann wirst du für immer und ewig mein sein." gab sie unter dem Schal wieder.

„Ich nehme an, das war Ironie?"

„Nein. Ich bin so unwiderstehlich. Du wirst mir vollkommen verfallen." gab sie wieder.

Ich starrte sie entsetzt an.

Das brachte sie zum Lachen. „Beim Hades, du tust so, als wäre sich zu verlieben das Ende der Welt."

Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Ich war noch nicht so oft verliebt."

„Ich zeig dir mal etwas." sie streckte ihren Arm nach mir aus. Ihre Hand legte sich überraschend sanft an meinen Rücken und gab mir den Blick auf eine Hütte hinter ihr frei. Sie stand am Rande einer Klippe.

„Und nein, in der Hütte ist niemand. Wenn du deine empfindlichen Ohren anschalten würdest. Wüsstest du, dass wir zwei die einzigen weit und breit sind. Also bist du bereit mit mir alleine in diese Hütte zu gehen?"

Mein Instinkt sagte mir sofort den Rückzug anzutreten. Allerdings war ich auch neugierig. Die Vorstellung mit ihr alleine in der Hütte zu sein...Götter, ich musste aufhören in diese Richtung zu denken. Diese Frau war tabu. Alle waren Tabu. Ich konnte niemanden trauen.

„Du wirst noch mein Tod sein, Liz." brummte ich kopfschüttelnd.

„Hoffentlich nicht. Ich mag dich." erklärte sie und zog mich sachte mit.

Ich erstarrte. Mich mögen? Das lief genau in die falsche Richtung. Sie durfte mich nicht mögen. Selbst wenn sie mir wirklich nichts tun wollte, sie würde sterben, wenn sie mit mir zu tun hätte. Das durfte nicht geschehen und doch konnte ich nichts dagegen unternehmen, dass ich ihr in die Hütte folgte.

Aufmerksam sah ich mich um. Auf den ersten Blick konnte ich nichts auffälliges sehen. Die Hütte wirkte wie eine einzelne alte Holzhütte. Rechts führte eine Tür zum Bad. Während sich vor uns ein Koch-, Wohn- und Schlafzimmerbereich ausbreitete. Links mit der Küche angefangen, die ins Wohnzimmer weiter vorne überging und rechts beim Bett endete. Alles im alten Holzstil und alt. Es war kühl und die Dämmung in den Wenden, schien nicht mehr die beste zu sein.

Doch meine Aufmerksamkeit richtete sich nach vorne. Dort wo eine Tür nach draußen auf die Terrasse führen sollte, führte eine große glasige Doppeltür in einen Wintergarten komplett aus Glas. Der Wintergarten schien nachträglich angebaut worden zu sein und war mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten bedeckt. Langsam trat ich darauf zu und staunte nicht schlecht. Der Wintergarten bot einen perfekten Blick herunter auf das Dorf. Hier auf der Erhöhung hatte man die ganze Übersicht über das verschneite Tal. Es war ein unglaublich schöner Anblick.

„Schön nicht?" auf einmal stand Liz direkt neben mir.

Ich schluckte. „Ist das deine Hütte?"

„Nein." sie schüttelte den Kopf. „Sie ist gemietet. Das Hotel im Dorf hat keinen Strom."

„Hier ist es auch nicht gerade warm." merkte ich an.

Die letzte KriegerinWhere stories live. Discover now