Kapitel 24

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„Ach hier bist du." nach einem Tag voller hin und her laufen, Nachrichten weiterreichen und verarzten, war ich vollkommen müde Liz suchen gegangen. Wir hatten eine Zeit lang gemeinsam die Verwundeten verarztet. Es war scheußlich was für Verbrennungen sie abbekommen hatten. Ein paar hatten sogar Gliedmaßen verloren. Wir hatten alle zusammengearbeitet. Tempelbewohner hatten den Neuankömmlingen zu essen und Hilfe angeboten, sowie Plätze zum Ausruhen. Ich hatte das Ausmaß nicht gesehen, aber die Gesichter der Bewohner, die Verletzungen, es musste grauenhaft gewesen sein. Liz war sehr schweigsam gewesen und irgendwann verschwunden. Ich hatte bis es dunkel wurde geholfen, ehe ich mich auf die Suche begeben hatte, um Liz zu finden. Ich machte mir ein wenig Sorgen um sie. Sie hatte gar nicht gut ausgesehen. In sich gekehrt, still und blass.

Ich fand sie überraschenderweise in ihrer Hütte. Sie stand draußen auf dem Balkon und starrte in die Ferne. Langsam trat ich auf sie zu. Sie trug noch ihre Arbeitskleidung und ihr Haar war wirr zusammengebunden. Einzelne Strähnen hatten sich gelöst, aber störten sie anscheinend nicht.

Langsam trat ich neben sie. Ihr Blick lag zwar in der Ferne aber er war leer. „Liz?" ich legte meine Hand auf ihren Arm.

Sie zuckte zusammen. „Erschreck mich nicht so."

„Du hast mich nicht gehört. Ich habe dich angesprochen." ich runzelte die Stirn.

Sie biss die Zähne feste zusammen. „Dann tut es mir leid."

„Entschuldige dich nicht bei mir. Es war ein kein guter Tag."

Sie knirschte mit ihren Zähnen, sagte aber nichts. Nachdenklich versuchte ich irgendetwas zu finden, was ihr half. Ich dachte darüber nach, was ich tun würde, wenn es mir schlecht ging.

„Du brauchst etwas Ablenkung." ich nahm ihre Hand.

„Ich bin nicht in Stimm..."

„...Liz, du solltest mich wirklich für schlauer halten. Dir geht es nicht gut, ich werde dich ablenken. Und nein, nicht wie du denkst. Kein sex." ich zog sie mit mir. Sie kam nur zögernd hinterher. Jedoch führte ich sie durch den Wald zu dem abgelegenen Plateau aus Marmor, das in einer Lichtung lag und die einen perfekten Blick auf die Bucht warf. Hier hatte ich mit Kat trainiert. Ich ließ Liz Hand los und hob zwei Bambusstäbe auf.

„Ich denke nicht das..."

„...Liz vertrau mir." bittend sah ich sie an.

In ihren grauen Augen herrschte ein Sturm aus Regenwolken, aber schließlich nickte sie langsam.

„Gut." ich zog ein Band hervor. „Ich werde dir jetzt die Augen verbinden."

„Was soll das werden?"

„Du kämpfst Blind. Ich habe es Kat beigebracht und ich nehme an, du hast es auch noch nicht so oft trainiert." sagte ich.

Sie runzelte die Stirn. „Tatsächlich nicht."

„Siehst du." ich trat um sie herum und legte ihr die Augenbinde um. „Geht das?"

„Ja, alles gut."

„Perfekt." ich nahm die Bambusstäbe wieder in die Hand und reichte Liz einen. „Wenn du Blind bist, dann musst du all deine anderen Sinne einsetzen. Riech deinen Gegner. Höre deinen Gegner." ich legte meine Hand über ihr Herz. „Konzentriere dich auf meinen Herzschlag. Ein Gegner kann noch so geräuschlos sein, sein Herzschlag verrät ihn."

Sie atmete tief durch und nickte.

Ich ließ meine Hände an ihre nackten Arme gleiten. Ganz leicht strich ich mit den Fingerspitzen über ihre Haut. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Arm aus. „Spüre deinen Gegner. Spüre jeden einzelnen Luftunterschied. Spüre den Luftdruck. Wenn du deine Sinne schärfst wirst du merken zu was deine Sinne alle Fähig sind."

Die letzte KriegerinKde žijí příběhy. Začni objevovat