Kapitel 19

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„Okey, halte dich einfach an Sir Karl. Er wird dich sicher in die Unterwelt mitnehmen. Dort müsst ihr den Styx finden. Du erkennst ihn an seiner pechschwarzen Farbe. Aber wenn du dir nicht sicher bist, dann halt dich an Sir Karl." erklärte Liz vor den Treppen, die den Berg hinunter führten.

„Also einfach an Sir Karl halten, verstanden." ich salutierte und grinste meinen Hund an. Er bellte begeistert. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ihm der Ausflug sicherlich gefiel.

„Hast du deine Waffe?" fragte Liz ernst.

„Ja, ich habe die Waffe. Ich habe meinen Beschützer, alles ist gut Liz." sie konnte es verleugnen wie sie wollte. Sie machte sich sichtlich sorgen.

Sie atmete tief durch. „Okey, also hör gut zu. Wenn du da unten vor dem Styx stehst, dann konzentrier dich auf deinen sterblichen Punkt. Such dir eine Stelle an deinen Körper aus, die deine Seele mit deinem Körper in der Welt der sterblichen verankerte. Sie wird dich menschlich halten und deine Hoffnung sein. Aber sie wird auch dein Fluch sein. Kein Mythosnachkomme kann ganz unsterblich oder unverletzlich werden. Deswegen verlier bitte nicht aus den Augen, was dich sterblich bleiben lässt. Etwas was dich in dieser Welt fest verankert. Verlieren das nicht aus den Augen, sonst verbrennst du zu Asche und wirst nicht mehr existieren. Du wirst weder ins Elysium kommen noch sonst wohin. Du wirst weg sein."

Ich schluckte und zog eine Grimasse. „Ich nehme an für Rückzieher ist es zu spät?"

„Denk bitte an das was ich gesagt habe, Jördis." sie griff meine Hand. „Bitte."

„Ich werde es nicht vergessen, Liz." ich drückte ihre Hand und zog sie schließlich zu mir hin. Ihre Lippen fanden meine. Und sprachen alles Ungesagte aus. Fast schon verzweifelt drängte sie sich mir entgegen. Sie hatte Angst. Angst um mich. Ich schlang stärkend die Arme um sie und versuchte ihr mit dem Kuss zu zeigen, das alles gut werden würde. Auch wenn ich es selbst nicht wusste. Dieses Bad im Styx würde kein Zuckerschlecken werden und ich war wirklich nicht drauf aus, nicht mehr zu existierten.

Nur sehr schwer löste Liz sich von mir. Bebend nahm sie Atem, während ihre Stirn noch gegen meine lehnte. „Wenn du das überlebst, habe ich eine Überraschung für dich."

„Wenn ihr euren Speichelaustausch dann beendet habt, können wir uns dann aufs wesentliche konzentrieren?" Kats Stimme riss uns ins hier und jetzt. Indem sie, Juan und Rosie mit vor den Treppen standen und Sir Karl sich mittlerweile von einen süßen Jack Russel Terrier in einen PKW großen Höllenhund verwandelt hatte. Er sah aus wie ein riesiges haariges Untier mit den Pfoten eines Bärs, den Körper eines riesigen muskulösen haarigen Hundes und dem Gebiss eines Hais. Als er hechelnd die Zunge raussteckte, sah ich die ganzen Zahnreihen. Schwanzwedelnd sprang er hoch und donnerte wieder herunter,

„Wow, kleiner. Denk dran, du bist gerade kein kleiner Terrier." ich strich ihm durchs Fell. Es war warm und drahtig. Durch das Fell spürte ich die Kraft die in ihm steckte.

Er sah mich schief an und setzte sich abrupt hin. Trotzdem ragte er ziemlich hoch über uns auf. Kopfschüttelnd richtete ich meinen Mantel und sah dann zu den anderen. „Also schön, ich bin bereit." dann wandte ich mich an Sir Karl. Er hob seine riesige Pfote, um mir auf ihn drauf zu helfen. Puh so ein Höllenhund war rutschiger als gedacht.

„Also dann, wir sehen uns." ich salutierte vor den anderen.

„Denk daran was ich gesagt habe, Baby." Liz sah mich ernst an.

Ich lächelte. „Ich vergesse es nicht, mein Schatzipu."

Sie verzog das Gesicht, während Kat zu kichern begann.

„Na wenigstens hat sie noch ihren Humor." kommentierte Rosie und klopfte auf Sir Karls Schulter. „Bring sie sicher wieder zurück."

WUFF! Er bellte kräftig.

Die letzte KriegerinWhere stories live. Discover now