Kapitel 16

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Ich befand mich in einen heftigen Kampf. Es schüttete aus Eimern, der Boden an den Klippen war aufgeweicht und machte die Standhaftigkeit schwer. Doch ich würde nicht aufgeben. Es ging hier um mein Leben.

„Gib es auf, du bist die letzte Verbliebene." mein Gegner ragte vor mir auf. In pechschwarzer Rüstung gehüllt. Stygisches Eisen schützte ihn vor Verletzungen. Schwarzer Nebel tanzte um seine Beine. Während eine gespenstige Kapuze mit schwarzer Maske sein Gesicht verbarg.

Ein eiskalter Schauer jagte mir den Rücken herunter. Dieser Mann hatte meine ganze Familie umgebracht und jetzt wollte er mich, die letzte Verbliebene umbringen. Wie sollte ich gegen ihn gewinnen, wenn selbst meine Eltern dem nicht standhalten konnten? Wenn selbst die besten Krieger gegen ihn verloren hatten? Und wieso sollte ich überhaupt kämpfen? Ich konnte genauso gut sterben. Aber der Tod wäre nicht Ehrenhaft. Ich würde nicht zu meinen Eltern ins Elysium kommen. Ich hatte noch nichts Heldenhaftes getan. Ich war ein niemand.

Sein Schwert aus kaiserlichem Gold glühte gefährlich in der Dunkelheit. Dieses Schwert strahlte pure Macht aus. Einst hatte es meiner Oma Herfjǫtur gehört, ehe Sofia es Bailey weitervererbt hatte. Nun besaß Klingenhai das Schwert meines toten Bruders. Ich schluckte. Ich würde durch dieses Schwert sterben. Hinter mir waren die Klippen zu ende. Ich konnte das Meer heftig rauschen hören.

Was war ich nur für ein Feigling. Ich war eine Blake-Bodvarsson. Ich würde nicht einfach sterben. Ich hatte eine Aufgabe!

Ich fixierte Klingenhai und seine dunkle Präsenz. Wut rauschte durch meine Adern. Er hatte meine Familie umgebracht. Ich würde mich an ihm Rächen, denn er hatte mir alles genommen, was ich besessen hatte.

„Ich werde niemals aufgeben!" fauchte ich und schwang das Schwert in einem tödlichen Bogen. Wie erwartet wisch er aus und parierte meinen Angriff durch. Doch blitzschnell trat ich ihn gegen die Beine. Er kam aus dem Gleichgewicht und ich schlug zu.

Dumpf ging er zu Boden, die Maske flog in den Matsch.

„Du kleines Biest." fauchte er. „Das wirst du büßen."

So schnell er gefallen war, so schnell erhob er sich nun zu seiner vollen Größe. Mehrere Messer schwebten um ihn in schwarzen Nebel. Während er langsam seinen Kopf hob. Mein Atem stockte, als ich eine Narbe an seinem Kiefer im Schatten der Kapuze sah. Mächtig trat er auf mich zu und starrte mich an. Gab den Blick auf sein Gesicht frei.

Mein Herz blieb stehen. „Nein...das...das kann nicht sein." ich stolperte. Mein Schwert fühlte sich auf einmal unheimlich schwer an. Während Trauer und Verzweiflung sich in mir breit machen. „Unmöglich, das bist nicht du."

„Oh das ist wer ich schon immer war, Robin." er grinste mörderisch. „Deswegen habe ich sie ja alle umgebracht. Selbst Sofia und Ava. Mit meinen eigenen Händen habe ich ihnen die Kehle rausgerissen."

Ich keuchte auf. „Du Verräter. Wie konntest du nur..."

„Schinde keine Zeit, liebste Robin." donnernd trat er auf mich zu. „Ich will deinen Tod."

„Das kannst du nicht machen. Bitte!" ich war unfähig. Ich stolperte weiter zurück. „Bitte, was hast du denn davon?"

„Macht." mit den Worten schwang er sein Schwert. Ich wollte den Schlag blockieren, doch schmerz explodierte in meinen linken Schwertarm. Ich schrie auf, das Schwert ging zu Boden. Panisch starrte ich meine Hand an, die dort von meinem Unterarm abgetrennt auf dem Boden lag. Schwarze punkte tanzten vor meiner Sicht. Blut floss. Ich stolperte weiter rückwärts und starrte auf meine leblose Hand mit dem Schwert am Boden. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Meine Sicht verschwamm.

Die letzte KriegerinWhere stories live. Discover now