Kapitel 11

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Den Unterricht bei Rosie hatte ich überlebt. Auch wenn er wirklich zum Einschlafen war. Meditation und das alles, war wirklich nicht mein Gebiet. Und ich hatte auch noch nicht verstanden, wieso es für mich so wichtig war zu meditieren. Aber ich hoffte, dass ich es herausfinden würde.

Gähnend lehnte ich nun an der Wand, die zum Hintereingang des Esstempels führte. Eigentlich begann jetzt gleich meine Schicht hier. Aber ich konnte nicht. Ich wollte Juan nicht gegenübertreten. Ich war noch nicht so weit.

Langsam fischte ich mir eine dunkle Strähne aus dem Gesicht. Im Licht der morgendlichen Sonne, kam der Rotton stark zur Geltung. Während er sich an Regentagen eher hinter dem braun versteckte.

Ich seufzte innerlich. Eine Sonnenbrille wäre jetzt gut, dann könnte ich wenigstens mein Gesicht etwas verstecken. Denn klar war, dass ich nicht ewig hier stehen konnte. Ich musste so langsam wirklich meine Aufgabe antreten. Aber noch immer bekam ich meine Beine nicht bewegt. Ich sah nur Stumm zum Hintereingang, aus dem schon Geräusche von bratenden Gerichten und Stimmengewirr kamen. Ich wusste das Juan genau da drinnen war. Doch wollte ich ihn wirklich sehen?

Ich ließ meinen Blick schweifen.

Als ich jedoch ein klares lachen hörte, sah ich ruckartig auf. Dieses sanfte lachen, würde ich unter tausenden von Stimmen erkennen.

Liz trat gerade lachend in Begleitung einer Frau aus dem Hintereingang. Sie musste irgendetwas witziges gesagt haben, denn sie lachte ebenfalls. Ich musterte die Frau an Liz Seite. Sie war attraktiv. Zwar konnte sie nicht mit Liz mithalten, aber sie konnte sich sehen lassen. Sie trug über ihren Kurven rockige Straßenkleidung, ihre Haare standen in wilden braunen Locken von ihrem Kopf. Ihre Augen hatte sie lässig unter einer Sonnenbrille versteckt, während sie nun die Hand auf Liz Schulter legte.

Es gefiel mir nicht, wie vertraut sie wirkten. War das etwa Liz Freundin? Allein bei dem Gedanken, war da dieses säure Gefühl.

„Ach hey Jördis." Liz hatte mich entdeckt und sofort war da dieses lächeln.

„Hey." ich verzog keine Miene, obwohl mein Herz einen Hüpfer machte.

„Wir sehen uns nachher Lizzie." die unbekannte Frau umarmte Liz kurz und verschwand dann elegant.

Liz seufzte und lehnte sich dann direkt neben mich an die Wand. „Wie war der Unterricht bei meiner Mutter?"

Nur zu bewusst war mir der Kontakt unserer Schultern die sich angenehm berührten und dieses säure Gefühl verschwinden ließen. Ich verschränkte seufzend meine Arme vor der Brust. „Wenn sie erzählt das ich eingeschlafen bin, dann lügt sie."

Liz lachte auf.

Ich kniff die Augen zusammen. „Was?"

„Oh warte, das war dein Ernst?" erstaunt hörte sie auf und wandte mir ihren unfassbar intensiven Blick zu.

Ich kam nicht drum herum, das ich diese Nähe genoss und am liebsten hätte ich mich dafür selbst geohrfeigt. „Ja, das war mein Ernst."

„Du bist eingeschlafen? Was hat meine Mutter gemacht?"

„Sie hat mich in die Meditation eingeführt, aber ich war wirklich müde. Sie hat mich mit einem leichten Schlag auf die Wange geweckt."

„Oh sie nennt das Liebesohrfeige zum Erziehen." sie zog eine Grimasse. „Ein Wunder das du noch lebst. Meine Mutter nimmt das ganze sehr ernst. Normal duldet sie so etwas nicht. Du wärst längst hier rausgeflogen."

„Vielleicht hat deine Mutter eine Schwäche für mich." neckte ich sie.

Sie verzog das Gesicht. „Igitt, Jördis!"

Die letzte KriegerinWhere stories live. Discover now