[2] Friends

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Jimin wurde von sanften Sonnenstrahlen geweckt, die hier oben zwischen den kleinen Blättern besser zu sehen waren als unten am Waldboden.

Verwundert lauschte er in die Stille. Kein Vogel begrüßte den angebrochenen Morgen.  'Seltsamer Wald' dachte er sich.

Gähnend setzte Jimin sich auf und streckte seine Arme nach oben, sodass seine Knochen knackten.
Mit neuer Motivation für diesen Tag und der Hoffnung endlich den Wald zu verlassen, kletterte er aus seiner Hängematte.

Unter dem Baum angekommen schaute er zu Boden weil er seine Schuhe wieder anziehen wollte, doch er musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass diese nicht mehr dort standen.

Seine Schuhe waren wie von Geisterhand verschwunden, weshalb Jimin es langsam mit der Angst zu tun bekam.
Was wenn es hier Räuber gab? Die Schuhe konnten schließlich nicht von selbst davongelaufen sein.

Verzweifelt und voller Angst raufte er sich seine Haare. Er musste hier schleunigst verschwinden, bevor er noch von gefährlichen Dieben angegriffen wurde!

Schon wollte er losrennen, doch bevor seine Flucht überhaupt beginnen konnte, durchbrach plötzlich das Geräusch eines zertretenen Astes die unheimliche Stille.

Jimin riss seine Augen ängstlich auf und verfiel augenblicklich in eine Schockstarre.
Er konnte sich keinen Millimeter mehr rühren und hatte ebenfalls nicht den Mut sich umzudrehen.

Die Schritte kamen eindeutig näher. -Jedenfalls hielt er das Geräusch im ersten Moment für Schritte- doch dann fiel ihm auf, dass es bloß Hufgetrappel war.

Erleichtert ließ der Grauhaarige seine angehaltene Luft entweichen. Das war sicherlich bloß ein wildes Maultier oder ein Hirsch.

Jimin entspannte sich langsam und drehte sich nach hinten um, doch als er das Wesen hinter sich erblickte, schrie er vor Schreck laut auf.

Vor ihm stand ein waschechter Zentaur mit einem pechschwarzen Pferde Körper und ebenso pechschwarzen seidigen Haaren.

Doch außer dessen hübschen Gesicht mit dem markanten Kieferknochen, sah Jimin ausschließlich Dinge, die irgendwie gar nicht zu seiner bisheriger Vorstellung von Zentauren passten.

Diese Wesen waren seltene Krieger. Gutaussehende, meist männliche Kreaturen mit ausgeprägt muskulösen Oberkörpern, die sie in der Regel nicht bekleideten.
Sie hatten raue Gesichter und eine Wort Wörtlich ungezügelte Art zu leben.

Dieses Exemplar entsprach hingegen irgendwie keiner seiner Annahmen. Es war zwar zu erahnen, dass der Mann ganz gut gebaut war, doch er war keineswegs extrem muskulös. Außerdem trug er ein gewebtes, silbriges Oberteil und entblößte sich nicht.

Ehrfürchtig sah Jimin in das Gesicht des jungen Mannes. Es strahlte wie die Sonne selbst. Scheinbar freute das Mischwesen sich, Jimin zu sehen, was dessen Angst etwas abklingen ließ.

Der Zentaur, der den verschreckten Wanderer bisher nur breit lächelnd betrachtet hatte, fing nun mit lauter Stimme an zu sprechen.

"Guten Tag Fremder. Was bist du überhaupt? Wieso bist du hier? Gott du tust mir leid. Kommst du mit mir, zu mir nach Hause? Du siehst ein wenig verirrt aus. Woher hast du deine schönen Schuhe? Oh Verzeihung, du weißt es ja gar nicht.", er lachte verlegen "Nun, ich habe sie mitgenommen. Wäre ja schade sie im Wald stehen zu lassen- nicht? Du bist jedenfalls immer willkommen bei mir. Ich bin so glücklich, dass es jemanden hier her verschlagen hat. Ich bin immer sehr einsam weißt du? Aber nein. Nein, nein! Natürlich bin ich NICHT glücklich, dass du hier bist. Es ist so traurig um einen so hübschen jungen Knaben wie dich. Ich beantworte dir aber trotzdem gerne ein paar Fragen, wenn du welche hast. Ich habe auch welche. Mein Gott, nein! Tut mir leid. Du weißt sowieso nichts. Ärgerlich dieser verdammte Nebel. Komm doch erst mal mit. Hast du einen Namen? Vermutlich nicht. Wie auch immer, ich bin Hoseok. Willkommen im Vergissmeinnicht Wald.",
sagte der Zentaur namens Hoseok freundlich und streckte eine Hand zur Begrüßung aus.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now