EMPIRES |Jikook/Kookmin|

[6] Accident

Erschrocken fasste Jimin sich in seine Haare, vergaß dass er sich an Jungkooks Schulter festgehalten hatte und verlor nach hinten den Halt. Jungkook reagiere sofort und stützte den jüngeren mit einer Hand am Rücken.
Jimin fühlte sich unterdessen beschämt. Was würde der rothaarige von ihm denken? Und welche Haarfarbe trug er selbst gerade?

Diese Frage wurde ihm sogleich von Jungkook beantwortet. "Deine Haare sind Beige Farben. Jetzt ist ein bisschen helles olivgrün dazu gekommen. Sage mir, was diese Farben bedeuten." Forderte der Kaiser. "Es sind die Farben der G-geborgenheit-" begann Jimin so leise, dass man ihn kaum verstand. "Und des Schamgefühls." Brachte er das Ende heraus. Der rothaarige schaute überrascht.

"Wie bitte? Stimmt das wirklich? Und wodurch wurde das denn bitteschön hervor gerufen? Geborgenheit tz-" Schnaubte Jungkook, zum Ende hin verächtlich. Jimin wurde unwohl. Schließlich musste er alle Fragen des Kaisers ehrlich beantworten. Aber würde dieser eine kleine Lüge überhaupt bemerken? Vermutlich nicht.
Also log Jimin. "Ich finde das Handtuch weich und angenehm." Erläuterte er knapp. Jungkook betrachtete ihn skeptisch, doch dann nickte er. "Nun gut. Diese Antwort genügt." Sagte er kalt, während er sich in Bewegung setzte und über die Treppen aus dem Becken stieg.

Bei jedem Schritt, den der rothaarige machte, musste Jimin ein schmerzvolles Zischen unterdrücken. Es tat ihm immer noch alles weh, aber er wollte sich gar nicht ausmalen, wie schlimm es sein würde, wenn niemand ihn tragen würde.
Als sie wieder auf dem Boden standen und nicht mehr im Wasser, konnte man deutlich sehen, wie Jungkooks Gewänder sich vollgesogen hatten und nun schlaff herunter hingen.

Dieser seufzte tief, als er es sah. Dann packte er, mit einer Hand das Kinn des anderen und drückte es ruckartig nach oben, sodass Jimin gezwungen war, in die dunkelroten Augen zu blicken, die sich gereizt auf seine eigenen richteten. "Dieses Gewand war teuer. Und wenn du fertig eingekleidet bist, verlange ich, dass du deine eigenen Gewänder besser behandelst. Sie werden aus meinem eigenen Schrank stammen und haben ursprünglich den gleichen Wert wie meine. Sobald du sie trägst, wird der Wert natürlich sinken, weil du alles mit deinem hässlichen Körper beschmutzt. Trotzdem... ich warne dich: gehe gut mit den Sachen um." Ließ der rothaarige ihn wissen.

Jimin schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und versuchte erneut, nicht allzu verletzt zu wirken, weil der Kaiser ihn beleidigt hatte. Aber Jungkook hatte ja recht. So ein schmutziges, schwaches Wesen ohne Identität, wie er hatte keine bessere Behandlung verdient.

**

Im Schlafraum angekommen ließ Jungkook seinen Gefangenen vorsichtig rückwärts ins Bett gleiten, wobei er seine Augen zu kniff, damit der kleine nicht schon wieder vor Scham los heulte. "Hast du dich mit dem Handtuch bedeckt?" Fragte er mürrisch. Er hörte, wie der andere leise bejahte und öffnete seine Augen. Jimin lag auf dem Rücken im Bett und sah aus, als ginge es ihm elendig, was dem rothaarigen aber herzlich egal war.

"Ich hole dein Gewand." Teilte er mürrisch mit und lief auf eine der sieben Türen zu. "Bin ich jetzt zum Diener herab gesunken, oder was?" Knurrte er dabei leise. Die Tatsache, dass Jimin und er nun quasi Rollen getauscht hatten, bloß weil seine Wut mit ihm durchgegangen war, ging Jungkook gewaltig gegen den Strich.

Seine Laune würde der andere mit Sicherheit noch zu spüren bekommen, wenn er endlich genesen war, aber Jungkook würde ihn auf andere Weise leiden lassen, damit er nicht schon wieder bewegungslos im Bett liegen musste. Der Gedanke besserte seine Stimmung und er summte voller Vorfreude ein Lied, wärend er in seinem Kleiderraum umher lief und mit den Fingerspitzen über seine Schwarzen Seidengewänder und roten Rubinrüstungen strich.

All seine persönlichen Gewänder waren in diesen Farben gehalten, weil die Farben seine Merkmale waren und Macht ausstrahlten. Bei einem etwas schlichteren Tagesgewand, welches er sich auf Wunsch hatte schneidern lassen, damit es seinen perfekten Vorstellungen entsprach, blieb er stehen. Vorsichtig zog er es von seiner Halterung und hielt es mit gestreckten Armen vor sich.
Ja, dieses würde es sein. Jimins neues Gewand. Und der kleine Trottel sollte es gefälligst in Ehren halten.