[24] Kidnapped

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Jimin paddelte angestrengt zum Ufer, welches nicht allzu weit entfernt von ihm war und hiefte sich dort mit letzter Kraft aus dem Wasser. Er hörte laute Schreie und Rufe, der Soldaten und anderen Schlosseinwohnern hinter sich und drehte sich verwundert um.
Vier Soldaten hatten bereits die schweren Bauchteile ihrer Rüstung abgelegt und waren in den See gesprungen. Jeder der Anwesenden starrte auf das trübe Wasser, in dem sich vom der Mitte her langsam eine rote Wolke ausbreitete. Sie riefen Befehle durcheinander und tauchten immer wieder hinab zu der Stelle, an der Jimin seinen Retter zuletzt gesehen hatte.

Eine Hand vor den Mund schlagend, musterte der grauhaarige das Szenario.. Warum hatte er daran nicht gedacht? Warum war er so egoistisch zum Ufer geschwommen?
Er hätte Jungkook helfen sollen.. Das alles war doch nur wegen ihm passiert. Es war ganz allein seine Schuld, dass der Kaiser nicht mehr auftauchte, dass er überhaupt in diese Situation geraten war. Erneut begannen sich Tränen der Verzweiflung im seinen Augen zu sammeln, die in Strömen seine Wangen herunter flossen. So wie Jimin es aus den Rufen heraushörte, bekamen es die Soldaten nicht hin, Jungkook aus dem Wasser zu ziehen, weil er mit seinem Umhang unter Wasser festhing. Sie alle sahen fertig mit den Nerven aus, da die Zeit nunmal drängte. "Ich bin ein halber Meermann!" Rief plötzlich einer der Angestellten aus der Menge und sofort schob man ihn in Richtung See. Es schien so, als gäbe es doch noch Hoffnung.

Jimin war froh, doch er machte sich immer noch Vorwürfe und er hatte furchtbare Angst um Jungkook. Vielleicht wäre es besser, sich erstmal zurück zu halten, damit niemand auf seine Anwesenheit aufmerksam wurde.
Gerade als er deshalb ein Wenig weiter nach hinten in das Schilf verschwinden wollte, packte ihn eine Hand ruckartig an der Hüfte, während eine andere sich über seinen Mund legte. "Versuch es gar nicht erst Jiminie. Du weißt doch, ich bin der beste mit dem Schwert." Flüsterte eine raue Stimme nah an seinem Ohr, die Jimin nur allzu gut kannte.

Er war vor Angst nicht fähig sich zu bewegen und ließ sich wortlos mitschleifen. Sein 'Entführer' legte ihm ein Tuch über die Augen und hob ihn dann über seine Schulter, wie einen Sack Mehl. Jimin weinte stumm in den Stoff am Rücken des anderen. Sein Mund war zwar wieder frei, doch er traute sich beim besten Willen nicht, jetzt zu schreien. Außerdem.. wer sollte ihn schon hören? Er hatte niemanden auf dieser ganzen Welt.. niemanden außer diesem einen Jemand, der gerade womöglich wegen Jimin sein Ende fand.
Dieser Gedanke ließ Jimin laut aufschluchzen. Der eiserne Griff an seinem Körper verfestigte sich daraufhin schmerzhaft. "Halt dein Maul, wir sind noch nicht da!... Weichei." Raunzte die Stimme, die Jimin als eine Vibration an seinem Ohr wahrnehmen konnte, welches an dem Rücken seines Entführers lag.

"T-tut m-mir leid." Wimmerte er leise und mit schwacher Stimme. Sein Körper war ausgelaugt und tat höllisch weh, an den Stellen, an denen der andere zupackte. Außerdem brannten Jimins Lungen vom Rauch und  ihm war übel. Es folgte natürlich keine Antwort und so vergingen Minuten, die sich für Jimin wie Stunden anfühlten, bis der Klang der Schritte sich veränderte und die Umgebung kälter wurde. Er wurde eine Treppe hinab getragen und schließlich stoppten sie. Jimin hörte noch das knarrende Öffnen einer Tür, bevor er unsanft auf den Boden fallen gelassen wurde.

Er hörte wie die Tür sich laut schloss und ein Schlüssel umgedreht wurde. "Du kannst die Augenbinde abnehmen. Viel Spaß noch in deinem neuen Zuhause." Lachte die Stimme und nach einem kurzen Handgriff, konnte Jimin endlich in das dreckig grinsende Gesicht des verschwunden geglaubten Offiziers blicken.
...Yoongi.

Schon hatte sich der minthaarige abgewandt und drehte im Gehen noch einmal kurz seinen Kopf in Jimins Richtung, um ihm durch das Gitterfenster der Tür einen warnenden Blick zuzuwerfen.  "Nur falls du wieder anfängst zu heulen, weil du nicht weißt wo du bist und ob dein Kookieschatz dich hier holen kommt:
Erstens das hier ist der Kerker vom Palast. Er ist unter der Erde etwas weiter hinter dem Palast, weshalb hier kein Feuer ist.
Und zweitens, Nein. NIEMAND kommt dich hier holen. Du bekommst  Wasser und trockenen Reis, wann immer ich Lust habe herzukommen. Und ich denke mal nicht, dass das drei mal am Tag sein wird.
Du bist hier, weil ich das so wollte. Meine Gründe können dir egal sein. Genauso egal wie du für den Kaiser bist. Er wollte dich gegen seine Langeweile benutzen und danach ohnehin wegwerfen. Also wird er es nicht besonders traurig finden, dass du hier bist und nicht bei ihm. Lebe wohl.."

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now