[21] Crying together

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Jin hatte alle Geschehnisse in zusammengefasster Version erzählt, doch als er den Besuch des Boten erwähnte stockte er kurz.

Jimin drehte währenddessen sein Gesicht in die Richtung des Kaisers und sah ungläubig, jedoch kein bisschen sauer aus. "I-ich gehöre ihm? Ich kann.. nie hier weg?" Fragte er fassungslos, mit einer seltsam hohen, erstickten Stimme und seine Haare nahmen ein blasses Neonrot an. Jin kannte alle Farben und ihre Bedeutungen auswendig und wusste, dass es die Farbe des Schocks oder der Panik war. Jimin tat ihm so unendlich leid, doch irgendwo in sich freute er sich, dass Jungkook sich Jimin ausgesucht hatte.. er hatte Hoffnungen, dass Jimins Wesen den Kaiser irgendwie ändern konnte. Und vorallem glaubte er an Jimin selbst. An seine tolle Persönlichkeit und seinen starken Geist.

Es mochte vielleicht nicht so wirken, doch Jin war sich sicher, dass Jimin sich nicht vollends von Jungkook zerstören lassen würde. Viel eher würde es Umgekehrt sein und der kleine Berater würde Jungkook zerstören- jedenfalls den grausamen Jungkook, den er kannte.
Doch schnell schüttele Jin seine Gedanken ab, als er neben sich ein unterdrücktes Wimmern hörte.

Ruckartig riss er seinen Kopf aus der Starre und schaute auf den Jüngeren, dessen Haare nicht mehr rötlich, sondern blass grau und blau leuchteten. Es war ein anderes Grau, als die Farbe die sie normalerweise hatten. Und Jin wusste genau, was diese Farbe bedeutete: Hoffnungslosigkeit.

Jimin saß zusammengesackt auf seinem Stuhl und hatte die Hände in den Stoff seiner Hose gekrallt. Seine Schultern bebten und seine lilanen Augen, die in letzter Zeit immer mehr ins Braun gewechselt waren, waren mit Tränen gefüllt, die sich einzelnd lösten und seine rosanen Wangen hinab rollten.

Er sah starr gerade aus und versuchte sichtbar seine Schluchzer zu unterdrücken.

Jin konnte das nicht länger
mit ansehen und legte kurzerhand seine Arme um das zitternde Häufchen Elend, wobei die herunterhängenden langen Ärmel seines Gewandes, wie ein Vorhang über Jimins Rücken fielen. Taehyung schien zur gleichen Zeit den selben Gedanken gehabt zu haben und schloss sich nun, von der anderen Seite, der Umarmung an.
"Du kannst ruhig weinen, Jimin. Wir verurteilen dich nicht." Sagte der Blauhaarige sanft, woraufhin dem jüngsten der drei tatsächlich ein lautes Schluchzen entwich.

Eine ganze Weile saßen sie noch so da, bis Jimin sich etwas beruhigt hatte und mit immer noch leicht schwankender Stimme fragte: "W-was hat denn der Bote gesagt?"

Jin seufzte. "Ich weiß nicht, ob es dich vielleicht traurig macht es zu wissen, aber ich glaube, dass du es nicht soo schlimm finden wirst, weil du keine Erinnerungen mehr hast.
Der Bote hat berichtet, dass die getötete Frau anscheinend deine Adoptivmutter war. Sie hat dich als heranwachsender auf die Straße gesetzt, da wir im Reich der Liebe großen Mangel an Lebensmitteln haben und sie euch nicht beide ernähren konnte."

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Jimin nickte. Ihm ging es gerade ohnehin schlecht und diese Information stimmte ihn nicht trauriger, als sowieso schon, da er keinerlei Erinnerungen an die Frau hatte, außer diese Stimme aus seinem Traum.

Und das war nun wirklich keine schöne Erinnerung.

Jimin sah, wie der Blick des Kaisers auf einmal auf seine Stirn fiel. Der Rosahaarige streckte eine Hand aus und hob Jimins Pony an. "Warum ist hier eine traurige Strähne in deinem Pony? Sie ist mir vorhin schon aufgefallen, doch da wirktest du noch glücklich."

Fragte er in der Tonlage einer besorgten Mutter. Jimins Gesicht verzerrte sich erneut, als er an den Grund für diese blaue Strähne erinnert wurde. "M-mein bester F-freund ist gestorben, w-weil Jungkook-" Ab da brach seine Stimme und er ließ seinen Kopf nach vorne gegen Jins Oberkörper fallen.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt