[67] Wolves

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"Du weißt es nicht?" Fragte die schwarzhaarige überrascht.
"Nein. Sag mir doch einfach was los ist." Bedauernd schüttelte sie den Kopf. "Jimin, ich möchte in eurer Beziehung wirklich nicht-" "Das ist mir egal! Ich sehe es nicht ein, dass Jungkook die ganze Zeit Dinge vor mir versteckt hält. Vielleicht wird es ja gar kein großes Thema sein, wenn du es mir einfach schnell sagst." Seine Stimme klang patzig, doch es schwang noch etwas darin mit, was Yunai nicht deuten konnte.

Seufzend versuchte sie erneut Jimin davon zu überzeugen, dass er es besser nicht erfahren sollte. "Das kann ich nicht machen. Seine Majestät sollte es dir selbst erzählen."

Doch wieder stimmte der Berater nicht zu. "Kann schon sein, doch was ist, wenn er mir Teile der Wahrheit verschweigt?"

"Hör zu Jimin-" "Ich habe es satt, nichts über seine Vergangenheit zu wissen." Obwohl Jimin sie mit diesem Satz unterbrochen hatte, war er bloß flüsternd ausgesprochen. Der grauhaarige starrte mit traurigem Blick seine kleinen Finger an, die er auf den Röcken seines Gewandes verschränkt hatte. Dieser Anblick brachte Yunai zu einem mitleidigen Seufzer. "Nagut.", gab sie schließlich nach "Ich werde es dir erklären.. Aber bitte lass es nicht allzu sehr auf dich einwirken. Ich glaube wirklich, dass der Kaiser sich geändert hat."

Gespannt drehte Jimin sich zu ihr um, als sie begann zu erzählen.

Yunai erklärte ihm alles: Wie Jungkook als kleiner Junge schon eine Distanz zu anderen Wesen entwickelt hatte; wie er als Jugendlicher begann gewalttätig gegenüber den schwächeren im Schloss zu sein; wie er nach dem Tod seines Vaters -und nachdem er selbst den Thron bestiegen hatte- an jeglichem Anlass die anderen Adeligen, die so alt wie er oder jünger waren, missbrauchte und verschleppte, ohne dass jemand etwas dagegen tun konnte. Nach einigen Jahren, als er dann vollständig erwachsen war, hatte sein Tun gestoppt und der Kaiser zog sich vollständig von allen zurück. Er hatte seit dem auch keine traditionellen Feste mehr veranstaltet.

Yunai merkte deutlich, wie Jimin sich im Laufe ihres Gespräches mehr und mehr verspannte, bis irgendwann die ersten Tränen in die Augen des jüngeren traten und er abrupt aufstand, sobald sie geendet hatte. "Yunai, sei m-mir bitte nicht böse- a-aber-" Er schniefte laut auf und die Prinzessin winkte schnell ab. "Schon gut." Schnell schenkte sie ihm noch ein ermutigendes Lächeln, bevor er sich umdrehte und aus dem Salon stürmte, wo das Mädchen alleine zurückblieb.

In Gedanken verloren starrte sie auf das knisternde Kaminfeuer, bis nach ein paar Minuten ihr Ehemann in den Raum Trat und der schwarzhaarigen einen liebevollen Blick schenkte. "Gangtae." lächelte sie ihn an, als er sich neben sie auf das Sofa setzte. "Was machst du hier ganz alleine?"wollte ihr Mann wissen, woraufhin sie die Schultern hob. "Ein wenig entspannen, bis die anderen kommen. Ich habe eben noch ein wenig mit dem Verlobten des Kaisers geplaudert, aber er ist gegangen." Gangtae zog die Augenbrauen zusammen. "Mir gefällt der Gedanke gar nicht, dass du hier die ganze Zeit alleine warst. Seine Majestät hat mich bei unserem Gespräch noch einmal ausdrücklich vor einem möglichen Feind.. unweit des Schlosses.. berichtet. Wie auch immer- jetzt bin ich ja bei dir. Du brauchst keine Angst zu haben."

Trotz seiner ermutigenden Worte baute sich plötzlich eine leichte Panik in Yunai auf. Erschrocken schlug sie ihre Hände vor dem Mund zusammen, die in rosanen Handschuhen steckten. "Jimin.." "Jimin?-" seine Augen wurden groß. "Jimin ist der Zukünftige des Kaisers, habe ich Recht?" Yunai nickte heftig, dem Drang wiederstehend ihre ordentlich geflochtenen Haare zu raufen. "Jimin hat alleine den Raum verlassen.. Ist er dir auf dem Weg entgegen gekommen? Befindet er sich nun wieder im Speisesaal?" Ihr Mann schien zu verstehen, was Yunais Problem war und schüttelte den Kopf, ein gehetzter Ausdruck in seine braunen Augen tretend.

"Ich werde sofort Seiner Majestät bescheid geben. Bleib derweil bitte bei den anderen Herren im Speisesaal, damit du sicher bist."

Mit diesen Worten sprang Gangtae auf, sodass Yunai fast schon Schwierigkeiten hatte ihm bis zum Speisesaal zu folgen.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Where stories live. Discover now