Kapitel 1

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Unentschlossen sehe ich auf mein Handy. Ich muss nur noch einmal auf mein Display tippen und mein Leben ändert sich für immer. Nervös wippe ich mit meinem Bein auf und ab, bis ich eine warme Hand auf meinem Oberschenkel spüre und direkt ruhig bin.

"Magnus, bist du dir wirklich sicher? Wir haben nur noch ein Jahr auf der High School.", erklärt er ruhig und ich drehe meinen Kopf zu ihm. Sofort blicke ich in seine wunderschönen blauen Augen und eine angenehme ruhe durchfährt mich. Gott ich liebe diesen Jungen so sehr.

"Nein Alexander. Ich will mich nicht mehr verstecken.", murmele ich und drücke mit geschlossenen Augen auf mein Handy. Es ist online. Mein Outing ist jetzt auf Instagram und meine ganze Schule wird es zu beginn des Abschlussjahres wissen. Alec legt mir einen Arm um die Schulter und ich lehne mich lächelnd an ihn.

"Ich bin stolz auf dich Magnus. Und ich werde dich immer beschützen!", flüstert er mir ins Ohr und ich hebe grinsend den Kopf. "Du musst mich nicht beschützen. Ich bin kein Mädchen!", erkläre ich und er lacht dieses wundervolle lachen.

"Willst du mich jetzt die ganze Zeit anstarren oder machen wir uns fertig?", fragt er und streicht mir ein paar Strähnen aus der Stirn. "Okay dann verschwinde aus meinem Zimmer du Spanner", grinse ich und er steht lachend auf. "Bei so einem Körper muss man doch hingucken!", grinst er und verlässt mein Zimmer.

Gott, dieser Junge macht mich verrückt. In Gedanken versunken schlendere ich in mein Bad um zu duschen. Alec und ich kennen uns seit wir 10 sind. Ich war grade mit meinen Eltern aus Detroit nach New York gezogen, weil mein Dad einen neuen Job gefunden hatte. Ich komme ursprünglich aus Indonesien, bin aber schon als Kleinkind mit meinen Eltern nach Amerika gezogen. So war ich der neue auf der Schule. Ich war ziemlich schüchtern und habe mich versucht im Hintergrund zu halten.

Doch Alec hat sich um mich 'gekümmert', mir die Schule gezeigt und mir seine Freunde und Geschwister vorgestellt. Sehr schnell wurde wir beste Freunde, unzertrennlich. Als ich 16 war, musste mein Vater auf Geschäftsreise. Diese überschnitt sich mit dem 20. Hochzeitstag meiner Eltern also flog meine Mutter mit. Sie starben auf dieser Reise bei einem tragischen Flugzeugabsturz.

Die Lightwoods haben mich sofort aufgenommen. Maryse mochte mich von anfang an, hat mich wie einen Sohn akzeptiert, seit ich mit Alec befreundet bin. Genauso Alecs Schwester Izzy und deren kleiner Bruder Max. Doch als ich hier eingezogen bin, hat Robert, deren Vater, sie verlassen.

Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, dass ich schuld daran bin. Doch Maryse, Izzy und vor allem Alec haben mir das ausgeredet. Ihnen allen geht es besser, seit Robert weg ist. Das alles ist nun zwei Jahre her.

Durch das zusammen leben mit Alec wurde unsere Bindung zueinander noch besser und es hat nicht lange gedauert, bis ich gemerkt habe wie sehr ich ihn mag. Ich hatte mich in ihn verliebt. Und vor ein paar Monaten habe ich mich dann auch vor ihm als Schwul geoutet.

Er fand es okay, hat mich aber nicht ausgefragt. Ich habe das Gefühl, seit dem ist unsere Beziehung noch enger geworden. Auch wenn ich weiß, dass er hetero ist, tut es gut ihm so nahe zu sein. Oft schlafen wir auch im selben Bett oder er berührt mich ganz beiläufig. Ich weiß, dass ist keine absicht von ihm aber er macht mich einfach verrückt.

Ein Klopfen an der Tür lässt mich aufschrecken. Noch immer stehe ich unter dem warmen Wasser der dusche. "Ja?", rufe ich laut. "Na denkst du schon wieder an mich oder warum stehst du so lange unter der dusche?", ruft die Stimme meines Traummannes mir zu und ich lache. "Alexander, wieso so bescheiden?", antworte ich lachend und stelle das Wasser aus um aus der Dusche zu steigen und mich abzutrocknen.

Dann lege ich mir das Handtuch um die Hüfte und verlasse das Badezimmer. Alexander sitzt auf meinem Bett und lässt seinen Blick über meinen Körper gleiten. "Ich bin wohl nicht der einzige von uns der unter der Dusche an den anderen denkt!", necke ich ihn grinsend und öffne meinen Kleiderschrank.

"Oh ich denke nicht nur unter der Dusche an dich Schnucki!", knurrt er und ich breche in lachen aus. "Gott Alexander, manchmal zweifle ich daran, dass du Hetero bist!", sage ich nachdem ich mich beruhigt habe.

Dieser lächelt einfach nur. "Ich manchmal auch, wenn ich dich so sehe.", murmelt er leise doch ich höre es trotzdem. Schnell ziehe ich mir eine Boxer an und werfe ihm mein Handtuch ins Gesicht. "Hör auf zu flirten!", grinse ich, während er sich lachend auf dem Bett zurück lehnt.

Schnell ziehe ich mich an, mache meine Haare und schminke mich. Das kann ich nun endlich tun. Ich war immer normal in der Schule oder generell in der Öffentlichkeit, hab mich nicht auffällig gekleidet oder gestylte. Doch jetzt kann ich es tun. Kann mich schminken und meine Kleidung tragen wie ich will.

Fertig gemacht komme ich aus dem Bad und gehe zu meinem Bett um Alec durch die Haare zu wuscheln. Lächelnd macht er die Augen auf, mustert mich und sitzt sofort aufrecht im Bett. "Magnus du... wow!", stottert er und ich ziehe ihn an der Hand hoch, sodass er vor mir steht. "Von mir aus können wir los!", lächele ich und er nickt.

Zusammen gehe wir runter, wo Izzy mit Max und Maryse in der Küche sitzt. Als ich sie betrete sind alle Augen auf mich gerichtet. "Wow Mags, du siehst hammer geil sexy aus!", bewundert Alecs Schwester und ich lege ihr meinen Arm um die Taille. "Wärst du nicht schwul, würdest du mir gehören!", grinst die schöne dunkelhaarige, sieht dann aber an mir vorbei, sodass ich mich ebenfalls zu Alec umdrehe. Dieser klimpert nur lächelnd mit seinen Autoschlüsseln und zu dritt verlassen wir das Haus.

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Willkommen zu meiner zweiten Story.
Ich hoffe sie wird euch gefallen.
Ich würde mich sehr über Sterne und Kommentare freuen!
Hab euch lieb und viel Vergnügen!❤️

Faking itWhere stories live. Discover now