Kapitel 21

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Einige von euch wissen ja, dass meine Mama meine Geschichten liest. Und heute hat sie Geburtstag, also gibt es für euch alle ein kleines Geschenk.
Midejo134 // danke für deine Unterstützung! Ich habe dich lieb!

***

Als ich unser Hotelzimmer betrete, ist es dunkel und ruhig. Ein Blick auf die Betten zeigt mir, dass die Jungs schon schlafen. Verständlich! Es war ein langer und anstrengender Tag für uns alle. Schnell und leise putze ich mir meine Zähne, ziehe meine Schlafsachen an und lege mich neben Alec in das große Bett.

Lächelnd betrachte ich den Jungen neben mir. Sein Gesicht sieht wunderschön aus, trotz des schwachen Lichts und seine Haare sind wie immer ein liebenswertes Durcheinander. Sein Atem geht leicht und gleichmäßig und, obwohl ich dringend mit ihm reden muss, will ich ihn nicht wecken. Seufzend drehe ich mich auf den Rücken, doch der Schlaf meidet mich.

Irgendwann nehme ich seufzend mein Handy vom Nachtschrank. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, das wir es fast ein Uhr Nachts haben. Mit wenig Hoffnung auf erfolg, schreibe ich Will eine Nachricht.

Will

Hey, bist du noch wach?

Ein paar Minuten später vibriert mein Handy und ich habe tatsächlich eine Nachricht von ihm.

Will

Hey, ja bin ich. Was ist los?

Nichts wieso?

Früher hast du mich immer um diese Zeit angerufen, wenn dich etwas beschäftigt hat.

Lächelnd sehe ich auf mein Handy. Er hat recht. Ich habe ihn immer Nachts angerufen und dann haben wir uns auf dem Spielplatz um die Ecke getroffen. Ziemlich dumm als neun Jahre alter Junge Nachts auf einen Spielplatz zu gehen. Aber wir mochten das.

Will

Ich wollte nur fragen ob du morgen zeit hast? Wir haben bis 16 Uhr Programm und danach könnten wir uns treffen?

Jaa sehr gerne! Ich freu mich.

Ich mich auch. Bis morgen.

Bis morgen, schlaf gut!

Lächelnd lege ich mein Handy wieder weg. Es tut so gut, ihn wieder zu haben. Und ich bin total aufgeregt wegen morgen. Ich bin so gespannt, wie es ihm die letzten Jahre ergangen ist. Und ich habe Angst, ihm von meinen Erlebnissen seit dem zu berichten.

Mit den Gedanken an morgen schlafe ich ein. Träume von Alec und Will verfolgen und verwirren mich. Und als ich später aufwache, habe ich das Gefühl, nur ein paar Minuten geschlafen zu haben!

Aber nein. Es ist hell und Jace und Simon sitzen schon fertig gemacht auf ihren Betten. Nur... "Wo ist Alexander?", frage ich die Jungs mit müder Stimme. Beide sehen mich an. "Na du Schlafmütze!", begrüßt Jace mich grinsend. "Alec ist Frühstücken mit Lydia.", erklärt Simon.

Ich nicke müde und setze mich auf. Nach ausgiebigem Strecken stehe ich auf und gehe in Rekordzeit duschen und mich fertig machen. Danach fahre ich gemeinsam mit Jace und Simon runter in den Speiseraum und sehe dort tatsächlich Alec mit Lydia an einem kleinen Tisch sitzen und reden.

Lächelnd winke ich den beiden zu. Lydia erwidert meinen Gruß, Alec zeigt mir weiterhin die kalte Schulter. Seufzend hole ich mir ein Bötchen vom Büfett und will grade die Mensa verlassen, als ich jemanden nach mir rufen höre. Missmutig drehe ich mich um. Ich will mit niemandem reden. Wenige Sekunden später steht Lydia vor mir.

"Magnus, kann ich dich kurz was fragen?", spricht sie mich an. "Klar, was möchtest du?", frage ich neugierig. "Ich habe mit Alec geredet.", fängt sie an und ich nicke. "Er ist tatsächlich nicht so angetan von diesem Will."

Seufzend sehe ich sie an. "Er hat keinen Grund eifersüchtig zu sein!", sage ich. Und es stimmt. Er hat wirklich keinen Grund zur Eifersucht, wir sind nur Freunde! Verwirrt und neugierig sehe ich sie an. "Was ist denn jetzt deine Frage?"

"Ach ja genau.", fällt es ihr wieder ein. "Ich wollte dich fragen, ob ich zu dem Treffen mit Will mitkommen kann?", fragt sie nun und misstrauisch sehe ich sie an. "Wieso?" Sie zuckt mit den Schultern. "Ich möchte sehen, ob Alec Grund zu Eifersucht hat. Dieser Will soll echt gut aussehen.", erklärt sie.

Lachend nicke ich. "Ja, Will ist wirklich ein sehr schöner Mann. Aber keine Konkurrenz für Alec.", gebe ich zu. Niemand könnte je eine Konkurrenz für Alec sein. Er ist der einzige den ich liebe, und den ich immer lieben werde!

"Also, darf ich mitkommen?", fragt Lydia erneut. "Ja klar. Wir treffen uns um 17 Uhr hier in der Lobby. Dann können wir nach dem Programm heute noch duschen und so.", antworte ich. Lächelnd drückt sie mir einen Kuss auf die Wange. "Dann bis später. Das wird bestimmt lustig.", sagt sie noch und verschwindet dann.

Ich muss sagen, als ich Lydia noch nicht so richtig kannte, mochte ich sie nicht. In erster Linie, weil sie etwas von MEINEM Alec wollte! Aber jetzt in den letzten Tagen ist sie mir so sympathisch geworden. Ich denke, dass wir wirklich gute Freunde werden könnten!

Kurz lasse ich meinen Blick durch die Mensa schweifen, aber Alec ist weg. Schnell hole ich mir noch einen Kaffee und gehe in die Lobby, wo ich Alec sitzen sehe. 'Okay Magnus, einatmen und ausatmen. Alec ist dein bester Freund! Ihr könnt offen reden!', denke ich. Lächelnd gehe ich zu ihm und setze mich neben ihn aufs Sofa.

Sein Blick fällt auf mich und sofort will er aufstehen. "Wenn ich dir irgendwas bedeute, dann bleibst du jetzt hier und redest mit mir!", bestimme ich und augenblicklich sitzt er wieder neben mir. "Was möchtest du?", fragt Alec, kühl wie er seit gestern ist.

Ein seufzen verlässt meine Lippen. "Was ist denn los mit dir? Seit wir Will gesehen haben, bist du ein Arsch zu mir.", komme ich sofort auf den Punkt. Er schweigt. Sieht mich nicht mal an. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine. "Alexander, bist du eifersüchtig?", flüstere ich.

Und jetzt dreht er mir sein Gesicht zu, Tränen glitzern in seinen Augen. Scharf ziehe ich die Luft ein und nehme ihn in den Arm. "Alexander, was ist denn los?", flüstere ich. Sanft drückt er mich von sich weg. "Willst du dich wieder mit Will anfreunden? Also ich meine...", brabbelt er. "Ob Will wieder mein bester Freund wird?", spreche ich seine Frage aus.

Betreten nickt er. Ich kann nicht anders als gerührt zu lächeln. "Alexander, du bist und bleibst mein bester Freund! Will ist Teil meiner Vergangenheit und ja, ich fände es schön ihn wieder in meinem Leben zu haben. Aber du bist meine Gegenwart und meine Zukunft! Und selbst wenn ich wollte, ich könnte dich niemals ersetzen! Ich liebe dich!"

Erst wenige Sekunden später merke ich, dass ich die letzten Worte laut ausgesprochen habe. Ich halte meinen Atem an, während ich auf Alec's Reaktion warte.

Faking itWhere stories live. Discover now