Kapitel 27

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Nach einem kurzen Telefonat hole ich mir eine Jacke aus meinem Zimmer und gehe zum Central Park. Eine Weile warte ich, bis eine Stimme meinen Namen ruft. "Hey Magnus.", begrüßt sie micht fröhlich und umarmt mich fest. "Hey Biscuit, wie geht es dir?", lächele ich die Rothaarige an.

"Mir geht es gut. Aber du siehst total fertig aus. Was genau ist passiert?", fragt Clary mich besorgt. Lächelnd lasse ich sie sich bei mir einhaken und gemeinsam schlendern wir durch den Park. Einige Minuten ist es still und das kleinere Mädchen wartet geduldig, bis ich rede.

Tief atme ich durch und erzähle ihr alles. Von dem Treffen mit Will, von Lydia, dem komischen Moment auf der Dachterrasse. Dann wie die Funkstille kam, wie Alec angefangen hat mit Lydia zu chillen, von der Rückfahrt mit Helen statt Alec und von dem Gespräch gestern in meinem Zimmer.

Schweigend läuft sie neben mir her, nur durch ihr regelmäßiges Nicken weiß ich, dass sie mir aufmerksam zuhört. Während ich rede, setzen wir uns auf eine Bank an einem kleinen See. Lächelnd sieht sie mich an und legt dann ihren Kopf auf meine Schulter. "Ich weiß einfach nicht, wie ich jetzt weiter machen soll. Alexander und ich waren nie richtig zusammen und trotzdem tut es so verdammt weh.", flüstere ich.

So sehr ich es auch versucht habe, aber während ich von der Rückfahrt erzählt habe, sind mir die Tränen still über die Wangen gelaufen und es hört nicht auf. "Ich weiß, dass das alles grade schwer ist. Aber dafür gibt es sicher eine einfache Erklärung.", redet Clary ruhig auf mich ein.

Ich schüttele den Kopf. "Was soll ich denn denken? Alec geht mir aus dem Weg und Izzy ist auf seiner Seite mit Lydia. Am Ende kommen die beiden zusammen und ich darf mir jeden Tag ihr rumgemache gönnen.", sage ich bissig. Sie nickt und hebt ihren Kopf von meiner Schulter um mich richtig anzusehen.

"Hab geduld Magnus. Ich bin immer für dich da. Genau wie Jace. Und Helen ist auch eine ganz liebe! Aber jetzt nach Detroit zurück zuziehen und in deine Vergangenheit zu flüchten wird weder deine Gegenwart ändern noch deine Zukunft verbessern.", erklärt die Rothaarige. Lächelnd sehe ich sie an und wische mir meine Tränen weg.

"Wann bist du so weise geworden?", frage ich leicht lachend. Sie grinst und kuschelt sich wieder an mich. "Seit ich dich kenne. Du hast mir beigebracht, tiefer über das Leben nachzudenken und nichts für selbstverständlich zu halten.", murmelt sie. Ein ehrliches Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen.

Mit Clary hier zu sitzen und zu reden tut gut. Seit dem wir alle dieses Schauspiel angefangen haben und sie von meinen wahren Gefühlen zu Alec weiß, ist sie neben Izzy meine engste Vertraute geworden. Sie ist für mich da und hört mir zu. Und sie schweigt. Nicht einmal mit Izzy redet sie über unsere Gespräche.

"Denkst du, dass ich übertreibe?", murmele ich. Sie seufzt leise. "Man kann es so und so sehen. Ich verstehe deine Reaktion, weil ich weiß, was dahinter steckt. Jemand wie Alec oder Jace kann das nicht verstehen. Sie kennen deine Gefühle für Alec nicht.", antwortet sie ruhig.

Ich streiche ihr langsam über den Arm und seufze nun auch. "Magnus.", murmelt sie und setzt sich wieder auf. Erwartungsvoll sehe ich sie an. "Hast du mal daran gedacht, Alec deine wahren Gefühle zu sagen?", schlägt sie unsicher vor. Ich sehe sie an und lasse dann meinen Blick über den See schweifen.

"Vielleicht hast du recht.", flüstere ich. Leichte Panik macht sich in mir breit und ich spüre Clary's Hand auf meiner Schulter. "Viele haben mir das geraten. Izzy, Lydia, Will, du. Aber keine ahnung, wie ich das machen soll. Ich habe angst, ihn dann für immer zu verlieren.", murmele ich.

"Mags, du musst das nicht tun. Aber wenn du etwas ändern willst, solltest du endlich mit offenen Karten spielen. Und wenn es dann immernoch nicht besser wird, kannst du gerne bei mir wohnen. Oder wirklich nach Detroit ziehen, wenn es dein Wunsch ist.", versucht sie mich aufzubauen.

Ich sehe sie dankbar an. "Du bist wirklich ein Geschenk des Himmels.", sage ich und ziehe sie in meine Arme. Fest erwidert sie diese Geste und sieht mich dann neugierig an. "Also, wie willst du es ihm sagen?", fragt sie neugierig. Ich lächele und mein Herz fängt aufgeregt an zu pochen. "Keine ahnung. Es muss etwas besonderes werden! Und du musst mir helfen!"

Faking itWhere stories live. Discover now