Kapitel 2

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Eine halbe Stunde später sitzen wir im Jade Wolf, einer kleinen Bar in der wir schon Stammgäste sind. Clary, Jace und Simon sind auch zu uns gestoßen und zusammen sitzen wir an unserem Stammtisch. Lächelnd sitze ich zwischen Alec und Izzy und trinke meinen Martini.

Immer wieder lächelt Alec mir zu oder streichelt mein Bein. Erst Clarys Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. "Magnus, das Bild auf Insta war wirklich cool. Ich bin echt stolz darauf, dass du dich jetzt öffentlich geoutet hast.", lächelt sie mich an und ich nicke ihr dankbar zu.

"Ja das war echt cool. Alec wann outest du dich denn?", fragt Jace grinsend meinen besten Freund und alle fangen an zu lachen. Auch ich versuche mir ein amüsiertes grinsen zu verkneifen und Alec schüttelt nur den Kopf. "Da kannst du lange drauf warten!", lacht dieser als Antwort und trinkt einen Schluck seiner Cola.

Wir sitzen noch ein paar Stunden in der Bar, genießen den letzten Abend der Sommerferien, bis wir allmählich müde werden und nach Hause fahren. Zuhause ziehe ich mich in mein Zimmer zurück, schminke mich ab und wasche meine Haare. Dann ziehe ich mich um und putze mir die Zähne. Als ich das Bad verlasse liegt wie zu erwarten Alec auf meinem Bett. Lächelnd klettere ich über ihn drüber und lege mich zwischen ihn und die Wand.

"Was möchtest du hier?", frage ich leise und er lächelt. "Ich schlafe gerne bei dir im Bett.", antwortet dieser entspannt. Lächelnd decke ich mich zu und sehe an die Zimmerdecke. Ein rascheln signalisiert mir, dass Alec sich wohl zu mir gedreht hat. Ich drehe meinen Kopf und sehe ihm in die Augen.

"Kann ich dich mal was fragen?", murmelt dieser und ich nicke. "Hast du grade an einem Typen interesse?", fragt er leise und ich sehe ihn einfach nur an. Ich könnte es ihm jetzt einfach sagen. Aber will ich so unsere Freundschaft kaputt machen? Ich kann doch jetzt nicht einfach sagen, dass ich in ihn, meinen besten Freund, verknallt bin. Also schüttele ich langsam den Kopf. "Nein, momentan nicht."

Alexander nickt einfach und wieder sehe ich nur nach oben. "Schlaf gut Magnus.", murmelt Alec leise. "Du auch Alexander", flüstere ich und schließe dann meine Augen.

Am nächsten Morgen wache ich vom schrillen Ton meines Weckers auf. Genervt seufzend will ich ihn ausmachen, spüre aber nur warme Haut unter meinen Fingern, was mich die Augen öffnen lässt. Gähnend stütze ich mich auf und sehe Alec neben mir auf dem Bauch liegen. Lächelnd streiche ich ihm über den Rücken. "Alexander, wir müssen aufstehen. Wir haben Schule!", singe ich, doch er stöhnt nur müde und vergräbt sein Gesicht in meinen Kissen.

Lachend setze ich mich auf ihn. "Na los, sonst bekommst du einen schönen Knutschfleck!", drohe ich ihm und spüre am zittern seines Körpers das er lacht. "Mach doch!", höre ich ihn gedämpft durch die Kissen sagen und beuge mich zu seinem Ohr. "Bist du die da sicher? Von wem ist der denn, wenn dich jemand danach fragt?", grinse ich und nun stöhnt er. "Na schön, runter von mir du Fettsack!", grummelt er und ich schlage ihm auf den Rücken bevor ich aufstehe.

"Sei nicht so frech Gideon", grinse ich und höre ihn empört schnauben. Ja er mag seinen zweiten Vornamen nicht, dafür liebe ich es ihn damit aufzuziehen. Seufzend stützt Alec sich im Bett auf und setzt sich dann hin.

Ich verschwinde in meinem Bad, erleichtere mich, putze meine Zähne und style mich richtig. Dann suche ich mir ein Outfit raus, während Alec mein Bad benutzt. Manchmal glaube ich, in seinem Zimmer spukt es, so oft ist er bei mir.

Alec zieht sich in seinem Zimmer an und ich gehe schonmal mit meiner Schultasche runter in die Küche. Izzy und Maryse Frühstücken schon, Max kann noch ein wenig schlafen bis er zur Schule muss.

"Guten Morgen meine hübschen", trällere ich gut gelaunt und die Frauen erwiedern meinen Gruß. "Mags, du siehst einfach fantastisch aus. Ich bin so begeistert von deinem Style!", merkt Isabelle an und ich hole mir grinsend ein Wasser aus dem Kühlschrank. "Danke meine Liebe!"

"Hat Alec wieder bei dir geschlafen?", meldet sich jetzt Maryse und ich nicke, lehne mich an die Küchentheke. "Hast du etwas dagegen Mom?", meldet sich jetzt Alec, der gut gelaunt die Küche betritt. "Nein, ich finde es süß. Magnus ist mein Traum Schwiegersohn!", grinst Maryse ihren Sohn an, der sich neben mich stellt.

Alec sieht sie nur lächelnd an und schüttelt leicht den Kopf. "Vielleicht musst du dann noch einen Jungen als Sohn aufnehmen.", antwortet er und sein Gesicht wird ganz ernst. Izzy und Maryse sehen ihn verwirrt an und ich greife nach Alecs Autoschlüsseln. "Darf ich heute fahren?", grinse ich und er nimmt mir die Schlüssel ab. "Wenn ich entscheide mich umzubringen, darfst du mich gerne rumfahren. Vorher nicht!", grinst er. Und er hat sogar recht. Ich bin ein wirklich schlechter Autofahrer. Es ist ein Wunder, dass ich die Fahrprüfung  bestanden habe und einen Führerschein besitze.

"Kommst du Iz?", fragt er seine Schwester, die ihre Tasche vom Stuhl nimmt. Wir alle drücken Maryse einen Kuss auf die Wange und verlassen dann das Haus um in Alecs Auto zu steigen. Ich habe ein wenig Angst. Ich bin jetzt offiziell als Schwul geoutet und ich habe keine Ahnung, wie meine Mitschüler darauf reagieren.

Aber es gibt jetzt kein zurück. Und ich habe ja meine Freunde. Vor allem Alec. Mir wird nichts passieren. Und ich meine, wir leben im 21. Jahrhundert. Heutzutage werden Homosexuelle ja viel mehr akzeptiert als früher. Trotzdem werde ich mit jeder Sekunde nervöser, die wir uns der Schule nähern.

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