73. Kapitel

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Yoongi und ich waren quasi gezwungen im Gemeinschaftsraum auf die Jungs und Suji zu warten. Doch auch nach zwanzig Minuten war noch niemand gekommen. Wir waren schon lange nicht mehr vorsichtig genug, wie wir es nach der Aktion in Yoongis Studio eigentlich hätten sein sollen.

Ich hatte mich an ihn gelehnt und schaute auf sein Smartphone auf dem er gerade durch Twitter scrollte. Wir lachten leise, sobald witzige Memes auf den Bildschirm traten. Manchmal waren wir wirklich albern. Das meiste war nicht einmal lustig und wir lachten trotzdem darüber. Ich genoss die Zeit, die wir so unbeschwert miteinander verbrachten.

Heute war der Gemeinschaftsraum und sein Studio der einzige Ort an dem wir halbwegs ungestört waren. Nach zwei Wochen des Versteckens wurden meine Besuche jedoch auffällig. Suji hatte uns so schon einmal fast erwischt und Jungkook hatte ziemlich verwirrt ausgesehen, als er in Yoongis Studio geplatzt war. Bis dahin hatte ich gedacht, dass ich mich immer gut hinausgeschlichen hatte, ohne von jemandem bemerkt zu werden, doch langsam fragte ich mich, ob uns nicht schon einmal jemand zusammen gesehen hatte. Die Frau von der Rezeption zum Beispiel. Sie hatte auch so ausgesehen, als wüsste sie etwas. Diese dunklen Vorahnungen ignorierend griff ich schließlich nach meinem Handy. Damit würde ich mich später auseinandersetzen.

"Guck mal hier." Ich hielt Yoongi mein Smartphone vor die Nase. Ich hatte einen Bericht im Internet aufgerufen und lachte leise.

"Was soll das sein?", fragte Yoongi. Ein riesiges Bild von ihm und den Jungs sprang ihm entgegen. Darunter war ein mindestens zwei Seiten langer Text.

"Eure Zitate. Ich möchte dich nur daran erinnern, was du vor ein paar Jahren gesagt hast."

Yoongi runzelte die Stirn.

"Was soll ich gesagt haben?"

Ich lachte. Er hatte es wahrscheinlich schon halb vergessen, doch ein Fan vergaß so etwas ganz sicher nicht.

"Dass alle Armys, die daten Betrüger sind?", versuchte ich sein Gedächtnis wachzurütteln. Er zuckte mit den Schultern.

"Na und?", sagte er und ich schnappte empört nach Luft.

"Ist dir eigentlich klar, was los sein wird, wenn das mit uns herauskommt?" Ich zeigte abwechselnd auf ihn und meine Wenigkeit. Meine Stimme war etwas lauter, aber das war mir egal. Schließlich stand niemand an der Tür und lauschte. Hoffentlich.

"Pff... das ist mir egal.", sagte Yoongi und wollte mich noch ein Stück näher an ihn heran ziehen als die Tür aufging und wir beide auseinander sprangen, als hätten wir uns aneinander verbrannt.

"Hey Hyung. Hi Mihee. Jungkook meinte schon, dass du auch hier bist." Namjoon.

"Hey...", antworteten Yoongi und ich leise. Ich strich mir meine Haare glatt. Hatte er etwas bemerkt? Dann hätte er etwas gesagt, oder? Ich biss mir auf die Lippe. Yoongi goss sich ein Glas Wasser ein und setzte sich dann an den Tisch. Aus den Augenwinkeln schaute er mich entschuldigend an. Ich zuckte unbeholfen mit den Schultern.

"Worüber habt ihr gerade geredet?", fragte Namjoon, ohne seinen Blick von dem kleinen Bildschirm in seinen Händen abzuwenden.

"Ach, dies und das...", wich ich ihm aus.

"Ich hab einen witzigen Artikel über euch gefunden.", erklärte ich dann.

"So?" Namjoon hob eine Augenbraue. Hinter ihm tauchten nun auch die restliche Truppe samt Yeontan auf. Nur Jungkook fehlte noch. Ich begrüßte sie alle schnell. Suji umarmte ich.

Auf Namjoons Frage nickte ich langsam.

"Ich hab einen Artikel darüber gefunden, wie ihr Armys falsche Hoffnungen macht."

Seesaw (BTS Fan-Fiction)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora