1. Black

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Es war früh am Morgen, als ich durch einen Sonnenstrahl geweckt wurde, der sich durch meinen Vorhang quetschte. Mit verzogenem Gesicht drehte ich mich um und musste sofort daran denken, dass ich morgen nach Hogwarts fahren werde. Mein Koffer war auch noch nicht gepackt. Also kroch ich verschlafen und lustlos aus meinem Bett und setze mich vor meinen Spiegel.
'Der letzte Tag der Sommerferien.' Dachte ich und verdrehte die Augen, während ich meinen Kopf an den Spiegel gelehnt hatte.

"Alice bist du wach" hörte ich meine Grandma Lucy rufen.
"Ja" antwortete ich leicht genervt.

Ich lebe bei meinen Großeltern, da meine Eltern vor 5 Jahren bei einem schweren Autounfall gestorben sind. Ich war 11. Dies hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich mich zurück zog und zur Therapie gehen musste.
Ich weiß, dass ich erst 11 war. Aber in dem Alter bekommt man mehr mit, als man denkt.
Teilweise leide ich immer noch unter Albträumen.
Deshalb bin ich nicht nach Hogwarts gegangen. Meine Großeltern hielten es für besser, wenn sie mich solange zu Hause unterrichten, bis ich wieder mit mir selber klar kommen würde.
Sie waren gute Lehrer und ich ließ auch viele Bücher, um mir selber etwas beizubringen. Eigentlich komme ich mit allem sehr gut klar. Mein Grandpa war auch mal in Hogwarts Lehrer. Ist aber schon länger her und meine Grandma ist sehr schlau. Finde ich jedenfalls.
Alles was mit meinen Eltern zutun hat, hatte ich verdrängt und wurde dadurch etwas.. naja, sagen wir mal so, ich rede nicht mit jedem über alles. Ich lasse nur die wenigsten an mich heran.
Am wichtigsten sind mir natürlich meine Großeltern. Sie sind einfach alles für mich.

Jemand klopfte an der Tür und entriss mich aus meinen Gedanken. Die Tür ging ein Stück auf und mein Grandpa Phill steckte seinen Kopf durch. "Kommst du runter zum Frühstück?".
"Ja, gleich". Mit der Haarbürte in der Hand, drehte ich mich nun wieder zum Spiegel und kämmte meine Haare durch, die in alle Richtungen abstanden. Dann zog ich noch meine Jogginghose und ein Top an und ging aus meinem Zimmer.
Ich lief die Treppe runter, welche bei jedem Schritt knarrte. Der dunkle Flur wurde von der aufgehenden Sonne erhellt und leise tickte die große  Standuhr, die neben dem Stubeneingang ihren Platz hatte.
"Guten Morgen" murmelte ich immer noch verschlafen, als ich in die Küche eintrat.
"Guten Morgen Alice" Grandma drehte sich zu mir um und grinste.
"Schon aufgeregt auf morgen?"
"Ja schon irgendwie."
Ich setzte mich neben Grandpa an den Tisch, der in seiner Zeitung las und aß mein Rührei.
Als ich fertig war räumte ich mein Geschirr weg.
"Alice, ich muss dir noch etwas wichtiges geben. Kommst du bitte mal mit?!", Vorderte mich Grandpa Phill auf. Er ging raus in den Holzschuppen und gab mir einen Käfig, mit einer pech schwarzen Eule darin, in die Hand. "Das ist Black" meinte er zu mir "Sie gehört jetzt dir!".
"Wow.. Sie ist wunderschön. Danke Grandpa!" Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn einmal kräftig. Er grinste mich nur an und wir gingen wieder rein.

In meinem Zimmer angekommen stellte ich den Käfig von Black auf den Boden, öffnete ihn und ließ sie ein wenig umher fliegen. Mit meinen Händen strich ich durch ihr Gefieder. Es glänzte und war so weich wie Samt.

Schließlich packte ich meine ganzen Sachen zusammen. Als ich fertig war, setzte ich mich auf mein Bett und betrachtete das Bild von meinen Eltern auf dem Nachttisch. Sie lächelten. Ich stand zwischen ihnen und alles war noch gut. Ich legte das Foto mit in meinen Koffer. Der Tag verging wie im Flug, denn schon rufte Grandma mich zum Abendbrot.

Heute ging ich sehr früh schlafen, damit ich morgen nicht den Zug verpassen würde. Ich zog meine Vorhänge zu und kuschelte mich in mein Bett. Nach einen paar Gedanken, wie wohl morgen der Tag ablaufen würde, schlief ich endlich ein.

The beauty of the darkحيث تعيش القصص. اكتشف الآن