Kapitel 52

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Eine Zeit lang hatte er gar nichts gesagt und einfach nur die riesigen Narben berührt, bis mir kalt geworden war und ich schnell etwas angezogen hatte. Wir waren anschließend zu Bett gegangen und ich war nach einer gefühlten Ewigkeit endlich eingeschlafen. Geträumt hatte ich nichts, aber, was ich im Moment erlebte, war sowieso Alptraum genug. Jetzt saß ich auf dem alten Bett und starrte die Wand an. Sein todtrauriger Gesichtsausdruck und seine Tränen hatten sich so sehr in mein Gedächtnis gebrannt, dass mir dieser Anblick noch jetzt eine Gänsehaut bereitete. Ich streckte mich und stand unter Protest meines Beines auf. Humpelnd ging ich die Treppe hinunter und in das Wohnzimmer, wo ich durch eines der verstaubten Fenster hinaus in den Regen sah. Allein bei dem Anblick fröstelte es mich und ich entfachte das Kaminfeuer erneut. "Na, gut geschlafen?", begrüßte mich ein verschlafen grinsender Mingi mit zerzausten Haaren. Ich gab lächelnd zurück: "Ja, hab' ich. Und du?" In der Tat hatte ich ziemlich gut geschlafen, jedoch fühlte ich mich jetzt fast noch erschöpfter als am Vorabend. Er bejahte meine Frage und ging dazu über unter fröhlichem Gequatsche ein Frühstück für alle zuzubereiten. Plötzlich wurde er ernst und fragte verlegen: "Kann ich mit dir über Miso reden?" Ich nickte und setzte mich an den Tisch, wobei ich ihn interessiert ansah. Er fuhr mit seiner Arbeit fort und meinte nach einem kurzen Seufzer: "Wie du weißt, haben wir ziemlich viel Zeit zusammen verbracht und uns angefreundet. Als ich sie so lange nicht gesehen hab', hat sie mir echt gefehlt und ich hab' mir Sorgen gemacht. In den letzten zwei Wochen ist mir immer mehr aufgefallen, wie sehr ich sie mag." Mir war schon länger klar, dass er in ihr mehr, als nur eine gute Freundin, sah, was sie unübersehbar genauso empfand, weshalb mich seine nächste Aussage verwunderte. Er seufzte und meinte dann bedrückt: "Aber sie sieht mich nur als Kumpel." Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen um zu wiedersprechen, als unser Gespräch unterbrochen wurde. "Guten Morgen!", begrüßte uns Miso strahlend und begann uns sofort zuzutexten. Ich warf Mingi einen 'wir reden später'-Blick zu, woraufhin er kaum merklich nickte. Gerade als das Essen fertig wurde, stießen auch die restlichen Jungs zu uns. 'Wären Wooyoung und San noch hier, wäre es perfekt', dachte ich traurig 'hoffentlich geht es ihnen gut.' Seonghwa schien zu bemerken, dass ich bedrückt war, denn er warf mir einen kurzen Blick zu, ignorierte es dann aber, indem er das Thema auf das weitere Vorgehen lenkte. Meine Narben und was mir passiert war, erwähnte er mit keinem Wort und wirkte, als hätte er vergessen, was ich ihm erzählt hatte. Oder zumindest ließ er sich nichts anmerken, worüber ich sehr dankbar war. Gerade legte er seinen Plan dar, weitere Wesen zu finden, die den Krieg beenden wollen: "Hongjoong und Yeosang reden mit ein paar Engeln, Yunho und Jongho kümmern sich um unsere Seite und Mingi, die Mädels und ich machen uns zusammen auf den Weg nach Hause." Alle stimmten ihm zu, während ich mich wunderte, was er mit "nach Hause" meinte.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt