Kapitel 33

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Ich hatte beschlossen die Wartezeit, bis Seonghwa zurückkam, mit Sportübungen zu überbrücken und hörte plötzlich Schritte hinter mir. Als ich mich umdrehte, stand dort nicht die Person, die ich erwartet hatte, sondern mir lächelten San und Wooyoung entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung und der Erklärung Mr. Quiet hätte "etwas wichtiges zu erledigen" informierte mich der größere der beiden: "Wir wurden geschickt, da du scheinbar ein paar Probleme hast." "San ist in Sachen Kampfsport der beste von uns", erklärte Wooyoung stolz und legte seinem Freund den Arm um die Schulter.
Nach einer langen Trainingseinheit Selbstverteidigung und Boxen setzte ich mich erschöpft auf den Boden und nahm einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche. Zwar schützte mich meine Heilungsfähigkeit vor Muskelkater und blauen Flecken, aber gegen Müdigkeit war selbst ich nicht immun. Der Sport hatte zu dritt überraschend viel Spaß gemacht und wir hatten andauernd gelacht. Die beiden Jungs ließen sich neben mir nieder, als ich nachdachte: "Muss ich nicht auch lernen meine Fähigkeiten einzusetzen?" Scheinbar hatte ich das laut gesagt, denn der jüngere von beiden meinte: "Du hast sowieso noch nicht deine ganzen Kräfte zurück, da wird es schwer sie zu benutzen, und außerdem bezweifle ich, dass wir die richtigen sind um dir beizubringen, wie du sie einsetzen kannst." Nach einer langen Pause sagte er traurig: "Ich wünschte wir müssten nicht gegeneinander kämpfen...!" Als mir erzählt wurde, dass die Freundesgruppe ausschließlich aus besonderen Wesen bestand, war ich automatisch davon ausgegangen, dass sie, wie meine Schwester und ich, Engel waren. Sie waren Alle so nett und lustig und ich hatte mich in ihrer Anwesenheit stets sicher und wohl gefühlt. "Warum können wir nicht einfach zusammen kämpfen?", fragte ich verständnislos. "Es ist nicht unsere Wahl", sagte San "die Götter haben vor langer Zeit beschlossen, dass Gut und Böse, Licht und Dunkelheit sich gegenüber stehen. Sie verstehen nicht, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt!" "Uns Dämonen hassen sie ohnehin am meisten", fügte der andere hinzu. "Wieso?", hakte ich verwirrt nach, denn mir erschloss sich nicht, weshalb sie anders sein sollten als Teufel. "Wir werden geboren und nicht geschaffen und sind deswegen in ihren Augen weniger Wert. Dazu kommt, dass wir auf der 'bösen Seite' sind", bekam ich zur Antwort und ich schluckte. Die Götter wurden mir immer unsympathischer und die Ausführungen der beiden machten mich bedrückt. "Ich will nicht kämpfen! Ich will diesen Krieg nicht führen!", flüsterte ich mit Tränen in den Augen "Ihr seid meine Freunde! Ich kann und will nicht gegen euch antreten!" Eine warme Hand strich mir über den Rücken und ich schniefte: "Es muss einen anderen Weg geben!" Entschlossen stand ich auf und verkündete: "Ich werde diese Schlacht beenden! Ich werde meinen Freunden nichts antun! Ich glaube nicht, dass ihr schlecht seid und ich werde es beweisen!" Ich glaubte tatsächlich, was ich da sagte und schöpfte neue Hoffnung. Es gibt immer einen Weg! Ich wurde von den beiden umarmt und hörte ein leises: "Hoffentlich!"

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt