Kapitel 5

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Es war endlich soweit. Heute war der Tag an dem wir Zelten gingen und aus einem unbestimmten Grund war ich nervöser und aufgeregter als ich je gewesen war. Am Eingang des Campingplatzes stand an einen Pfosten gelehnt ein schwarzhaariger Junge, auf den Miso sogleich zuhopste und anfing ihn zuzutexten: "Yo Seong, wie geht's? Wir haben auch Muffins und Marshmallows dabei. Hast du schon einen Platz für unser Zelt gefunden?" Ich lachte und begrüßte ihn auch, der nur ungläubig den Kopf schüttelte. Er war so bald da gewesen, dass er sich tatsächlich schon einen Überblick verschafft hatte und einen passenden Ort für unsere Bleibe ausfindig machen konnte. Wir folgten ihm an den Rand des Platzes in eine ruhige Ecke, wo ich unser temporäres zu Hause aufbaute, während meine Schwester Seonghwa mir sinnlosen Fragen ein Ohr abkaute. "Fertig", sagte ich zufrieden auf mein Werk blickend, nachdem ich sichergestellt hatte, dass die Heringe fest im Boden verankert waren. Zu meinem und unserem Begleiters Glück hatten wir zuvor besprochen, dass wir aus mehreren Gründen zu dritt in einem Zelt schlafen würden. Somit war er von dem Geplauder meines Zwillings und ich von den Aufbauarbeiten erlöst. Erleichtert sah er mich an, als ich eine bekannte Stimme vernahm. "Hey Miso, Hyun und ... großer Typ", ich drehte mich um und sah in das strahlende Gesicht meiner Freundin. "Jiwoo, ich hab' dich vermisst", begrüßte ich sie lächelnd mit Tränen in den Augen und gab ihr einen langen Kuss. "Ich dich auch, Babe", gab sie ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen zu, während sie mich in ihren Armen hielt. Wir hatten uns seit drei Monaten, seit wir umgezogen waren, nicht mehr gesehen und kaum geschrieben. Sie war in ihrem Job und ich in der Schule einfach zu sehr beschäftigt gewesen. "Ich hab' sie angerufen und herbestellt", teilte mir meine Schwester stolz mit, woraufhin ich ihr dankbar durch die Haare wuschelte. Seonghwa sah erst mich und dann Jiwoo mit einem eigenartigen Blick, den ich nicht deuten konnte, an. 'Eine neue Eigenart vom Rätselkönig', dachte ich stirnrunzelnd.
Eine Stunde später ließen uns meine beiden Begleiter alleine mit der Begründung sie wollen am See spazieren gehen. Wir wurden zu zweit am Zelt zurückgelassen und sofort zog mich meine Freundin an sich. Sie küsste mich erneut, dieses mal jedoch wesentlich leidenschaftlicher. Ich erwiderte den Kuss erfreut und innig. "Ich liebe dich, Babe!", sagte ich verliebt mit errötenden Wangen. "Ich liebe dich auch, Hyun!", kam sofort die lächelnde Antwort. Als wir uns ein weiteres mal küssten, wanderten ihre Hände von meinen Hüften hinunter zu meinem Hintern. "Hey", beschwerte ich mich grinsend, ohne wütend zu sein, als sie leicht zudrückte. "Wie ich seh', bist du in den letzten Monaten noch heißer geworden", flüsterte sie mir verführerisch in's Ohr, "und deine Haare riechen gut wie immer." Wie konnte ich nur so glücklich sein, fragte ich mich. Plötzlich hört ich meine Schwester rufen: "Hyunwoo!" Ich merkte an ihrem Tonfall sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Außer Atem kam sie angerannt und ich fragte besorgt, aber ruhig: "Was ist los, Miso?" Sorgenvoll zog sie ihre Augenbrauen zusammen, atmete tief durch und sagte dann: "Seonghwa ist weg!"

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt