Kapitel 38

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"Heute fängt der Krieg an", erklärte Gabriel beiläufig mit einem Stück Pizza im Mund. "Heute?", hakte ich ungläubig nach und sah ihn mit großen Augen an. Er nickte und fragte: "Spürst du es denn nicht?" Doch, ich hatte seit ich aufgewacht war ein unruhiges Gefühl und es fühlte sich an als würde mich jemand in eine bestimmte Richtung schieben. Voller Vorfreude erwachten die Zeichen auf meiner Haut und funkelten aufgeregt. Miso saß neben mir und nahm einen Bissen, während sie leer vor sich hinstarrte und es brach mir das Herz sie so zu sehen. Sie war seit zwei Wochen so, seit der Engel bei uns aufgetaucht war. Sie hatte kein Wort gesprochen und kaum gegessen, was beides absolut untypisch für sie war. 'Sie muss Mingi wirklich geliebt haben', dachte ich und meine Hyroglyphen leuchteten bei dem Gedanken an ihn und seine Freunde heller. Wir hatten inzwischen aufgegessen und standen auf. "Zehn Minuten, Ladys", sagte er gewohnt flapsig. 'Kannst du dir bitte diese scheiß Kosenamen für uns abgewöhnen?', dachte ich, denn so langsam machte mich sein "Süße~" und "Ladyys" wahnsinnig. Trotzdem gehorchte ich seiner Anweisung und ging mit Miso in das ehemalige Büro der Lagerhalle, wo sich unser Zimmer befand. Ich schloss die Tür hinter uns und fragte besorgt: "Alles gut bei dir?" Sie seufzte nur und begann sich umzuziehen. Ich zog mir über ein T-Shirt einen Kapuzenpulli und schlüpfte in eine Leggings, da ich mich darin besser bewegen konnte, als in einer Jeans. Es hatte, seit es angefangen hatte zu regnen, nicht mehr aufgehört und es war kälter geworden, trotzdem beschloss ich auf Regenschutz zu verzichten. 'Der macht eh nur unbeweglich', dachte ich mürrisch, während ich meine Füße in Schnürstiefel zwängte, die ich eng zuband. Danach machte ich meine Haare zu einem ordentlichen Zopf, der so schnell nicht mehr aufgehen würde und half Miso bei ihren Haaren. Danach legte ich mir den Gürtel mit dem daran befestigten Pfeilköcher um die Hüften und überprüfte dreimal ob alles saß. An meinem rechten Oberschenkel befestigte ich die Halterung mit dem Messer und unterstützte meinen Zwilling dabei ihre Messer an ihrem Körper sicher anzubringen. Ich umarmte sie und wir traten hinaus auf das Dach, wo Gabriel wartete. "Da sieht aber wer vorbereitet aus", kicherte er und breitete seine Flügel aus. Ich verdrehte meine Augen und dachte: 'Unvorbereitet in eine Krieg zu gehen ist leichtsinnig und dumm! Was sollen wir sonst tun?' Ich schüttelte den Kopf und wir Zwillinge breiteten ebenfalls unsere Flügel aus. "Auf in den Kampf~", rief er und erhob sich in die Luft. Wie konnte er in dieser Situation so fröhlich sein? Der Regen nervte mich jetzt schon und meine Zeichen leuchteten auf. Ich seufzte und wir folgten dem Engel, der in dieselbe Richtung flog, in die mich mein Gefühl wieß. "Ist der Weg weit?", fragte ich und sah besorgt zu meiner Schwester. "Keine Sorge, Süße", antwortete der vor uns fliegende "du wirst deine Rache bald bekommen." 'Nenn',mich noch einmal "Süße" und ich rupf' dich wie ein Huhn und mach' mit den Federn ein Kissen', dachte ich sauer, als wir bereits zum Landeanflug ansetzten. Wir landeten auf einer großen Wiese, über der ein leichter Nebel hing und ich griff nach der Hand meines Zwillings. "Showtime in drei...", rief der Engel aufgeregt. 'Showtime', bei seiner Wortwahl wurde mir übel. "Zwei... eins... let's go~", beendete er seinen Countdown, als eine Gruppe Dämonen in unser Sichtfeld kam und meine Hyroglyphen erwachten.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt