Kapitel 11 | Wut ✔️

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Ich saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Neben mir saß Damian und gegenüber von uns Alejandro und Cara. Eric hatte es sich auf dem Sessel bequem gemacht.

Es war still. Niemand sagte ein Wort.

Ich sah die ganze Zeit lang auf meine Hände. Ich hatte keine Ahnung was mir nun bevor stehen würde.

Mir kam es so vor, als würden wir schon seit Stunden hier ohne Worte rumsitzen, obwohl wir erst vor wenigen Minuten nach Hause kamen und uns dann alle direkt hier her begaben.

Ich befürchte das Schlimmste.

,,Nun." fing Alejandro dann endlich an zu sprechen und räusperte sich.

Ich hob langsam meinen Kopf.

,,Das, was auf der Gala passiert war, hätte nicht kommen dürfen." sagte er und sah mich an.

Ich sah zur Seite geradewegs in Damians Richtung. Dieser war noch immer total angespannt und hatte seine Hände zu Fäusten geballt.

,,Ich möchte aber dennoch, dass ihr dieses Ereignis hinter euch lasst und vergesst, was geschehen ist."

Damian sprang plötzlich auf.

,,Vergessen? Wieso sollte ich dass alles bitte vergessen? Ihr hättet mich nicht von dem Arschloch wegziehen sollen. Er hätte es verdient mal eine reingehauen zu bekommen."

Also da gebe ich ihm ausnahmsweise Recht.

,,Damian, vergiss nicht, dass wir eine angesehene Familie sind. Wir dürfen uns in der Öffentlichkeit in keinster Weise daneben benehmen." 

,,Jetzt komm mir nicht mit diesem Quatsch. Die Leute sind doch alle nur Geldgeil und respektieren uns doch nur aus diesem Grund. Würden Sie die Bestätigung bekommen, dass wir zur Mafia Familie gehören, von der jeder redet, würden sie uns doch nicht mal mehr mit dem kleinen Zeh anstarren."

,,Das reicht Damian. Geh mir sofort aus den Augen." schrie Ramirez ihn an, worauf Damian sich wütend umdrehte und davon ging.

,,Angel. Geh ihm bitte nach und pass auf, dass er nichts dummes anstellt." meinte Cara und ich nickte stumm und stand auf.

Ich ging durch die Flure in unseren Flügel geradewegs in unser Schlafzimmer. Doch als ich die Tür aufmachte sah ich ihn nicht. Und auch im Badezimmer war er nirgends zu finden.

Ich verließ das Schlafzimmer und ging den Flur weiter entlang. Ich öffnete mehrere Türen und spähte kurz durch, bis ich an einer Tür ankam, von der ich gedämpfte Schläge hören konnte.

Ich zog meine Augenbrauen fragend zusammen und drückte die Türklinke hinunter.

Als ich die Tür ganz öffnete blickte ich mich langsam im Zimmer um. Es war ein riesiger Fitnessraum. An einer Seite war die Wand ein einziger Spiegel. Es gab verschiedene elektrische Sportgeräte, Hanteln und zwei riesige Boxsäcke, die von der Wand runterhingen.

Und an einem ließ Damian gerade seine Wut aus.

So, wie er auf den Sack Zuschlug hatten Jorges Worte wohl einen sehr großen wunden Punkt getroffen.

Flashbag

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wollte darauf etwas erwiedern, aber Damian fing schon an zu sprechen.

,,Wenn ich dich noch einmal in der Nähe meiner Frau sehe Jorge, dann-"

,,Du hast die falsche Wahl getroffen Damo. Diese Frau ist nichts für dich." Jorge sah ihn ernst an.

,,Lieber habe ich auf ewig eine Frau, die Dir die Stirn bieten kann, als tausende Schlampen für eine Nacht."

Jorge fing an laut zu lachen.

,,Das ich diese Worte mal aus deinem Mund hören konnte Damian, ehrlich so etwas hätte ich nie zu träumen gewagt."

Damian ging ein paar Schritte näher auf ihn zu.

,,Was willst du damit sagen?" fragte er ihn in einem bedrohlichen Unterton.

Jorge schaute ihn mit einem provozierenden Grinsen an.

,,Ich glaube du verstehst was ich meine. Vor nicht einmal ein paar Monaten warst du noch der Möchtegern Player, der sich jedes Weib geangelt hat und mit ihr ins Bett ging. Und das alles nur weil du zu schwach bist deine Gefühle richtig zu steuern. Und jetzt sieh dich an. Du bist zwar verheiratet, aber noch lange nicht glücklich. Deine Gefühle fressen dich von innen auf und du hast keine Kontrolle über dich selbst. Du-"

BAM!

Und schon hatte Jorge Damians Faust in der Magengrube.

Flashbag Ende

,,Was willst du hier?" fragte Damian plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken.

Er war total verschwitzt. Seine braunen hingen runter auf seiner Stirn und er atmete unregelmäßig ein und aus.

,,Ich eh..." fing ich an und verschränkte meine Arme vor der Brust.

,,Deine Mum meinte ich sollte nach dir sehen, damit du nichts dummes anstellst. Klang so, als ob du das öfter machen würdest, weswegen ich dir nach gegangen bin."

Damian schüttelte den Kopf und nahm ein Handtuch vom Ständer. Er fuhr damit über sein Gesicht und legte es schließlich über seinen Nacken. Dann kam er langsam auf mich zu.

Kurz vor blieb er stehen, sodass sich unsere Schuhspitzen berühren konnten.

Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.

,,Gib doch einfach zu, dass du besorgt um mich warst und deswegen nach mir gesehen hast."

Er streckte seine Hand nach mir aus und nahm eine lose Haarsträhne von mir in die Hand, die er immer wieder um seinen Finger wickelte.

,,B-besorgt? Ich? Um dich? Das glaubst du doch wohl selber nicht. Warum sollte ich denn bitte besorgt sein. Du interessierst mich nicht einmal. Also bitte."

Ich war über seine plötzliche Gelassenheit verwirrt.

Damian hob seine Augenbraue hoch.

,,Ach ja? Was war denn dann heute los mit dir? Nachdem du aus der Toilette kamst, hast du dich suchend nach mir umgesehen und konntest von da an deine Augen nicht mehr von mir lassen. Oder irre ich mich da?"

,,Das hat doch überhaupt nichts zu bedeuten?"

,,Und warum nicht? Immerhin bin ich sehr gutaussehend, habe Charme, bin reich und dazu noch gefährlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich von mir hingezogen fühlst."

Ich sah ihn an und seufzte genervt.

,,Ich fühle mich dir gegenüber nicht hingezogen du Idiot. Ich frage mich nur, warum die Frau, die mit der du auf unserer Hochzeit kurz verschwunden bist auf der Gala auftaucht und mir wirres Zeug in den Kopf redet."

Damian ließ meine Strähne fallen und versteifte sich.

,,Welche Frau?" fragte er dann.

,,Diana."

Forced PassionWhere stories live. Discover now