Kapitel 33 | indirekte Liebe

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Es war kurz nach 2 Uhr in der Nacht. Ich saß auf meinem Bett und auf meinem Schoß mein Ipad.

Ohne zu wissen was ich eigentlich wollte, suchte ich die unterschiedlichsten Dinge, die zu meiner jetzigen Situation passten.

Aber nichts half mir. Was bedeutet es denn, wenn der Typ mit dem du zwangsverheiratet bist dich an deinem Geburtstag zum ersten Mal gefühlvoll ansieht, dich küsst, dir deinen Besten Freund bringt, dann verschwindet und bei seiner Rückkehr sagt, er hätte Mist gebaut und dich dann erneut küsst und sagt, dass keiner von uns zulassen wird,  dass irgendjemand uns trennen wird?

Dafür gab es doch keine plausible Erklärung!

Seufzend packte ich mein Laptop wieder bei Seite. Ich brauchte Antworten und diese konnte mir das Internet nicht geben. Also gab es nur noch einen den ich fragen konnte.

Jase!

Ich nahm mein Handy in die Hand und wählte seine Nummer, die ich als aller erstes eingespeichert hatte.

Es dauerte lange, aber am Ende ging er endlich ran.

,,Hallo? Wer sind Sie und was wollen Sie von mir um 2 Uhr nachts?" hörte ich seine verschlafene Stimme und stellte mir vor, wie er quer auf seinem Bett lag, die Decke schon halb auf dem Boden lag und er sich innerlich aufregte, dass man ihn um diese Uhrzeit geweckt hatte.

,,Du musst mir unbedingt helfen eine neue Theorie bezüglich Damian aufzustellen. Er hat was ganz komisches gemacht und gesagt und ich weiß nicht was ich über das alles denken soll. Hilf mir! Ich kann sonst nicht schlafen!"

,,Angel? Bist du das?" kam nur als Antwort und ich versuchte mich zusammen zu reißen und ihn nicht gleich für seine Dummheit anzuschauen."

,,Ja ich bins. Hilfst du mir jetzt?"

,,Kann das nicht bis morgen warten?"

,,Nein!"

Und schon hatte er aufgelegt. Geschockt sah ich auf mein Handy wo tatsächlich stand, dass der Anruf aufgelegt wurde.

,,Jase du Idiot. Wenn ich dich das nächste mal sehe, kannst du dein Blaues Wunder erleben." schrie ich in das Handy rein.

Plötzlich klingelte es wieder und der Name meines besten Freundes war zu sehen.

Ich nahm den Anruf sofort an.

,,Angel. Das warst du wirklich oder? Das war kein Traum? Bitte tue mir nichts. Ich wollte nicht einfach auflegen."

Also jetzt hörte er sich hellwach an. Wahrscheinlich kam die Erinnerung an das letzte Mal, wo er einfach so aufgelegt hatte zurück.

Denn am nächsten Tag hatte ich der  ganzen Schule dann ein Foto gezeigt,  wo man ihn als Einhorn verkleidet schlafen sah.

Und seit dem hatte er auch nie wieder seinen Schlafanzug angezogen, der bis zu diesem Zeitpunkt sein Lieblingskleidungsstück war.

,,Du hast dich gerettet in dem du sofort zurück gerufen hast. Aber jetzt musst du mir auch helfen."

,,Gott sei Dank. Ich halte keine weitere Attacke von dir aus. Klar helfe ich dir. So weit ich mich erinnere hattest du gesagt, dass er sich komisch verhalten hat."

,,Ja genau."

,,Okay. Was hat er denn getan?"

Ich erzählte ihm, was alles passiert war, nachdem wir ihn zu Hause abgesetzt hatten.

,,Und du konntest sonst nichts konkreteres herausfinden?"

Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich wusste das er mich nicht sehen konnte.

,,Nein, nichts."

,,Ich kann mir da gerade wirklich nichts erklären, was hätte passiert sein können. Aber in einer Sache bin ich mir sicher."

,,Welche?"

,,Das Damian dir indirekt seine Liebe gestanden hat."

Ich weitete meine Augen.

Was? Damian liebte mich? Aber...wie das? Ist es das, was ich in seinen Augen sehe, wenn er mich ansieht? Liebe? Und was war mit mir? Liebte ich ihn auch?

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an unseren Kuss zurück dachte. Er war so...

,,Angel? Bist du noch dran?" Schnell schüttelte ich diese Gedanken aus meinem Kopf.

Das war doch bescheuert. Damian liebt mich nicht und ich werde ihn auch nicht lieben. Nicht unter den Umständen, wie wir uns kennengelernt haben.

Nein. Auf gar keinen Fall!

,,Jase. Wenn du das nächste Mal so eine Scheiße redest, dann spreche ich eine Woche lang nicht mehr mit dir."

,,Hä? Was habe ich denn gesagt? Ich habe dir nur das gesagt, was ich denke."

,,Uns geht es hier aber nicht um Gefühle. Sondern darum herauszufinden, was Damian angestellt haben könnte."

,,Ich denke ja auch darüber nach. Aber Damians indirektes Liebesgeständnis fiel mir halt als erstes auf. Das musste ich dann einfach loswerden."

,,Ja sicher. Wenn Damian mich wirklich lieben würde, dann wären wir alle nicht in dieser jetzigen Situation. Jase, ich wurde Zwangsverheiratet. Weißt du überhaupt wie das ist?"

,,Nein Angel. Das weiß ich nicht. Aber wie ich es dir auf deiner Geburtstagsparty schon gesagt habe, bin ich mir sicher, dass es mehr als eine einfache Zwangsheirat ist."

,,Wenn du das sagst. Ich bleibe trotzdem bei meinem Standpunkt alles und jeden hier zu hassen."

,,Das wird dein Leben aber viel schwieriger machen Angel. Du kannst dich nicht Tage und Wochenlang in deinem Zimmer verstecken und nur dann rauskommen, wenn du es musst. Du solltest dich mit deinem jetzigen Leben anfreunden. Das würde alles für dich etwas erleichtern."

,,Keine Ahnung was ich dazu noch sagen soll."

,,Denk einfach darüber nach."

,,Okay."

,,Gut. Kann ich jetzt endlich weiter schlafen? In ein paar Stunden muss ich zur Schule und da du ja nicht mehr da bist, muss ich unser Referat über den zweiten Weltkrieg alleine halten."

,,Gott sei Dank, bleibe ich davon verschont. Du weißt ja, wie ich und Daten zu einander stehen."

,,Ja das weiß ich und deshalb gute Nacht."

,,Nacht."

Wir legten auf und stand auf um ins Bad zu gehen.

Ich wusch mir das Gesicht und ging dann wieder zurück in mein Bett um mich endlich schlafen zu legen.

Forced PassionWhere stories live. Discover now