Kapitel 14 | Die Abmachung✔️

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Ich ging in mein Schlafzimmer und setzte mich auf das Bett.

Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte.

Mir schwirrte die ganze Zeit Eric's ernstes Gesicht durch den Kopf rum.

Was könnte bloß passiert sein?

Ein geplatzter Deal? Ein Verrat von anderen Dealern? Ein Angriff?

Mir gingen in diesem Augenblick etliche Szenarien durch den Kopf und auch wenn ich es nicht offen zugeben wollte, war ich wohl ein wenig besorgt.

Ich meine, ich will nicht schon mit 17 Jahren eine Witwe werden.

Das versteht sich ja wohl von selbst, oder?

Ein Vibrieren riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute mich suchend im Zimmer um.

Mein Blick fiel zu meiner Betthälfte. Ich ging darauf zu und holte mein Handy unter meinem Kissen hervor.

Ich hatte es gestern nach der Gala darunter versteckt und eigentlich wollte ich Damian darauf noch ansprechen, aber ich kam noch nicht dazu.

Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich den Namen meines Besten Freundes auf dem Display sah. Schnell nahm ich den Anruf entgegen.

,,Angel! Gott sei Dank. Endlich nimmst du ab. Ich versuche dich schon seit zwei Tagen anzurufen, aber immer ist dein Handy aus. Was ist alles passiert? Hast du geheiratet? Wie ist dein Ehemann zu dir?"

,,Nenn ihn bitte nicht Ehemann! Ich kann diesen Typen nicht ausstehen."

,,Oh oh. Da ist jemand aber alles andere als gut gelaunt." bemerkte Jase.

,,Man Jase. Du hast ja gar keine Ahnung. Hier ist es wie in einem Gefängnis."

,,Oh man, du Arme. Ach übrigens. Ich habe gestern Abend eine kleine Eierschlacht veranstaltet. Das ganze Haus ist voll mit rohen Eiern, aber keine Sorge ich habe dein Fenster verschont."

Bei diesem Satz musste ich grinsen.

,,Jase du bist einfach der Beste!"

,,Das weiß ich doch. Und weil ich der Beste bin, können wir uns bestimmt morgen Vormittag in unserem Stammcafè treffen. Es ist schon eine Woche vergangen in der ich dich nicht treffen konnte. Das sind 7 Tage zu viel."

,,Aber du weißt doch wie es bei mir läuft. Es ist hier wie im Gefängnis und ich komme hier einfach nicht weg. Ständig hängt dieser bescheuerte Typ an mir dran. Ich habe hier gar keine Privatsphäre."

,,Seit wann lässt du dir von jemanden etwas verbieten, Angel? Ich erkenne dich gar nicht wieder!"

Ich ließ mich auf das große Doppelbett fallen und dachte nach.

Es war wirklich ungewöhnlich dass ich so reagiere. Normalerweise lasse ich mir von nichts und niemanden etwas sagen.

Hatten mich diese paar Tage schon so eingeschüchtert?

Das musste ich ändern.

,,Du hast recht. Wir treffen uns morgen um 12 Uhr im Lovré."

,,Das wollte ich hören."

Wir unterhielten uns noch ungefähr eine halbe Stunde, bevor ich plötzlich laute Stimmen aus dem Flur hörte und schnell auflegte.

Ich stand vom Bett auf und ging zur Tür. Diese öffnete ich einen Spalt und lugte hindurch. Ich konnte sehen, wie Damian mit Eric ein paar Meter von unserem Schlafzimmer entfernt standen und sich böse Blicke zuwarfen.

,,Du hättest auf diesen Deal nicht eingehen sollen, Damian. In letzter Zeit machst du viele Sachen ohne die Konsequenzen davon zu durchdenken."

,,Sag mir nicht was ich zu machen habe. Du bist doch sauer, dass ich dir in allem zuvor komme. Wenn ich nicht zugestimmt hätte, dann würdest du sie sicherlich haben wollen, stimmts?"

,,Sie gehört noch nicht dir. Ich kann sie immer noch gewinnen. Sie wird dir sowieso niemals verfallen. Dafür ist sie viel zu schlau. Glaub mir, spätestens in einem Monat wird sie an meiner Seite sein."

Ich konnte sehen wie Damians Haltung sich versteifte und er seine Hände zu Fäusten ballte. Er sah mega sauer aus.

Gerade als er sich auf Eric stürzen wollte machte ich die Tür ganz auf und rief ganz laut ein Wort, bei dem ich hätte kotzen können.

,,Schatz?"

Beide Männer drehten ihre Köpfe in meine Richtung und sahen mich verwirrt an. Ich atmete tief ein und ging dann auf sie zu.

Ich legte meine Hand auf Damians Brust und stellte mich auf die Zehenspitzen. Ich drückte meine Lippen auf seine Wange und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich mich wieder richtig hinstellte und seine Hand in meine nahm.

,,Ich habe mir Sorgen gemacht. Du bist beim Frühstück einfach ohne ein Wort aufgestanden und gegangen. Komm lass uns ins Zimmer gehen." Ich drehte mich kurz zu Eric, der mich mit offenem Mund ansah lächelte ihm kurz zu und zog dann Damian mit mir mit ins Schlafzimmer.

Nachdem ich die Tür hinter uns geschlossen hatte ließ ich seine Hand sofort los und brachte wieder genug Abstand zwischen uns.

,,Was sollte diese Aktion gerade?" fragte Damian gerade heraus und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Ich tat es ihm gleich.

,,Was? Wolltest du, dass ich einfach mit ansehe, wie du deinen Cousin in die Fresse haust?"

,,Das hatte ich gar nicht vor!" Ich lachte auf.

,,Klar! Wüsste ich nicht wie schnell du aus der Kontrolle kommst, dann hätte ich mich nicht eingemsicht. Glaub mir, das eben war schlimmer für mich als für dich."

,,Ach wirklich? Ich hatte nämlich schon fast gedacht du hättest deine Aktion von heute Morgen schon längst vergessen."

,,Keine Sorge, ich weiß genau was ich will!."

,,Gut. Dann haben wir eine Abmachung." Ich sah ihn verwirrt an.

,,Was für eine Abmachung?"

,,Ich habe dir gesagt, dass ich mich ab sofort resepktvoller benehmen werde. Das heißt ich werde dich nicht gegen deinen Willen berühren. Aber dafür musst du mir versprechen wenigstens vor allen anderen so zu tun, als ob du mich lieben würdest."

,,Wie bitte? Warum sollte ich das tun. Deine Eltern wissen genau, dass das eine Zwangsheirat ist. Also warum sollte ich so tun?"

,,Ja meine Eltern wissen es, aber auch sonst niemand. Meine Brüder, ihre Ehefrauen, alle anderen hier die wissen es nicht. Und ich habe wirklich gar keine Lust mich vor ihnen zu rechtfertigen, warum wir so distanziert von einander sind."

Ich sah ihn nachdenklich an.

,,Tue einfach nur so. Niemand verlangt von dir, dass du dich tatsächlich in mich verliebst."

Bei diesen Worten schüttelte ich angewidert den Kopf.

Kaum vorzustellen.

,,Okay. Aber warum denn auch vor deinen Eltern?"

,,Möchtest du etwa, dass mein Vater dich 24 Stunden lang im Auge behält? Muss ich dir wirklich erklären, was passiert wenn wir seine Entscheidungen missachten?"

Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste genau, zu was Alejandro Foeno Ramirz im Stande war.

,,Gut. Dann haben wir einen Deal."

,,Aber wird das nicht total auffallen, wenn ich von heute auf morgen so tue als wäre ich in dich verliebt? Die werden das doch bestimmt merken und es dann hinterfragen."

Damian kam einige Schritte auf mich zu, bis er mir sehr nahe war.

,,Lass dir was einfallen. Ich weiß dass du das schaffen kannst."

Forced PassionWhere stories live. Discover now