Kapitel 20 | Du bist ihnen wichtig✔️

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Ich öffnete meine Augen.

Mein Kopf dröhnte vor Schmerz und ich hatte das Gefühl das sich alles um mich herum drehte.

Langsam setzte ich mich auf. Dabei legte ich meine Hand auf meinen Hinterkopf wo der Schmerz zu spüren war.

Als ich jedoch einen Verband an dieser Stelle spürte hielt ich inne.

Ich sah mich um und stellte fest, dass ich nicht in der Villa der Ramirez war.

Dieses Zimmer war in einem hellen grün gestrichen und von der Sonne hell beleuchtet. Ich selber lag in einem großen King Size Bett und hatte eine seidenweiche Decke über meinen Beinen. Gegenüber an der Wand war ein riesiger Flachbildfernseher und neben dem Fenster war ein kleines Sofa und ein runder Tisch mit Zeitschriften drauf.

Auf der anderen Seite des Zimmers waren zwei Türen. Und dazwischen war stand eine Kommode mit einer Blumenvase drauf.

Dieses Zimmer kam mir insgesamt mehr als Hotelzimmer als als Schlafzimmer vor.

Wo um Himmels Willen war ich hier?

Plötzlich erinnerte ich mich an das was passiert war, bevor ich das Bewusstsein verlor.

Die ganzen Schüsse, die blutenden Körper auf den Boden und Damian wie er auf den Boden des Wohnzimmer lag und seine Augen nicht öffnete.

Sofort stand ich auf.

Ich versuchte die Schmerzen zu ignorieren und ging auf die Türen zu. Das stellte sich jedoch als nicht einfach fest, denn meine Beine hielten mich kaum aus und so kam es, dass ich auf den Boden zusammen brach.

Erschöpft versuchte ich mich wieder auf zu rappeln, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein Mann mitte zwanzig herein kam und mit einem gruseligem Lächeln auf mich herab sah. Er hatte braune Augen und schwarze lockige Haare. Über seinem rechten Augen zierte eine kleine Narbe.

,,Soso. Ist Dornröschen auch mal endlich aus ihrem Schlaf erwacht?" fragte er, bevor er einen Mann her rief und der mich vom Boden hob und mich aufs Bett trug.

Ich konnte gar nicht richtig reagieren, da war der Mann auch schon aus dem Zimmer gegangen und schloss die Tür hinter sich.

Der schwarzhaarige Mann kam auf mich zu und setzte sich neben mich aufs Bett. Wie von der Tarantel gestochen wich ich zurück und und schaffte einen großen Abstand zwischen uns.

,,Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde dir nichts tun."

Ich sah ihn ungläubig an.

,,Nichts tun? Also war das was du schon getan hast etwa nichts? Ihr habt mich geschlagen und dann entführt. Noch dazu habt ihr meinen Ehemann erstochen."

,,Jetzt tue nicht so, als ob du Damian Jax Ramirez als Ehemann siehst. Ich weiß genau, dass Foeno eure Heirat erzwungen hat. Auch wenn Damian eigentlich nie etwas gegen dich hatte." 

Ich sah ihn verwirrt an.

,,Wer bist du und was willst du von mir? Woher weißt du das alles?"

,,Mein Name ist Ric und ich weiß alles was die Familie Ramirez angeht. Foeno schulded mir eine Hohe Summe Geld und deswegen bist du hier."

,,Als Druckmittel oder wie?"

,,Genau."

,,Da hast du dir die falsche Geisel ausgesucht. Wegen mir wird sicherlich niemand kommen."

,,Warum glaubst du das? Glaubst du Foeno hätte dich nicht ausgesucht, wenn er dich nicht an dem Tag wo er euch besucht hatte gesehen hätte?"

Ich war sprachlos. Er wusste wirklich alles.

,,Hör zu meine Liebe Angel. Du bist dieser Familie sehr wichtig. Ob du es glaubst oder nicht. Und deswegen bin ich mir sicher, dass sie kommen werden um dich zu holen. Um jeden Preis."

Mit diesen Worten stand er auf.

,,Du hast sicher Hunger. Ich werde jemanden beauftragen dir etwas zu essen zu holen."

Ich ging zur Tür.

,,Warte. Was passiert, wenn ich recht habe und doch niemand kommen wird."

,,Dann muss ich dich wohl oder übel umbringen."

~~~~

Es vergingen zwei Tage.

In diesen zwei Tagen kam Ric nicht mehr zurück.

Es wurde mir nur ab und zu essen gebracht.

Ich hatte schon viele Möglichkeiten erdacht, wie ich unscheinbar von hier abhauen konnte, allerdings war es zwecklos.

Vor der Tür standen zwei Männer und das Zimmer war bestimmt im 16 Stockwerk, so hoch war es hier.

Selbst das Telefon funktionierte nicht. Das Kabel wurde nämlich durchgeschnitten.

Ich hatte sogar versucht die Männer an der Tür mit Essen und Geld zu bestechen, jedoch blieb auch dieses Mittel zwecklos.

Gerade saß ich auf dem Bett und riss die einzelnen Seiten der Zeitschriften raus und bastelte aus ihnen Papierflieger und Origami.

Mir war langweilig. Ich wollte endlich hier raus. Ob Tod oder Lebendig.

Ich hatte sowieso keine Hoffnung dass jemand kommen würde um mich zu retten.

Von daher ist mir der Tod so gut wie sicher.

Ich fragte mich nur, wie es Damian geht.

Ist sein Vater nach meinem Anruf nach Hause gekommen und hat seinen Sohn gerettet?

Ist er überhaupt gekommen?

Oder war Damian schon längst tot.

Diese Vorstellungen bereitete mir eine Gänsehaut.

Noch nicht einmal 18 Jahre alt war ich und dann würde ich schon eine Witwe sein.

Kein schöner Gedanke.

Außerdem würde ich Damian vermissen. Keine Ahnung wieso.

Vielleicht empfand ich etwas für ihn. Aber was genau das war konnte ich nicht sagen.

Hoffen wir mal, dass er noch am Leben ist und ich hier so schnell wie möglich raus kam.

Vielleicht finde ich dann heraus, was in meinem Inneren vor sich geht.

Ich riss die letzte Seite der Zeitschrift heraus und faltete auch diese zu einem Papierflieger.

In dem Moment als ich ihn fliegen lassen habe, öffnete sich die Tür und der Flieger landete auf den Kopf der Person.

Ric sah mich überrascht an. Ich zuckte darauf hin nur mit den Schultern und stand auf um mir die nächste Zeitschrift zu nehmen.

,,Mach dich bereit." sagte Ric plötzlich.

Ich drehte mich sofort zu ihm um.

,,Wofür?"

Ric lächelte plötzlich.

,,Ich habe dir doch gesagt, dass du ihnen wichtig bist. Sie sind hier."

,,Wer ist hier?"

,,Wir haben keine Zeit für weitere Fragen."

In dem Moment kam ein großer breit gebauter Mann herein und dann ging alles plötzlich viel zu schnell.

Forced PassionWhere stories live. Discover now