Kapitel 13 | Familienmorgen ✔️

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Ich kniff die Augen zusammen.

,,Welches Ende ist denn für mich vorgesehen, dass gut sein wird? Ein Leben mit dir als Ehemann? Soll ich für den Rest meines Lebens von dir versklavt werden? Ist es das was du willst? Bist du deshalb in den Deal mit eingegangen? Damit du eine persönliche Sklavin hast?"

,,Jetzt bist du es, die zu viel hinein interpretiert. Für wie schlimm hältst du mich eigentlich?" Damian sah mich verwirrt an.

,,Sag du es mir. Ich kenne dich nicht einmal. Und dann bin ich in einem mal von heute auf morgen mit dir verheiratet und muss mir mit dir sogar ein Bett teilen. Nicht zu vergessen von den Annäherungsversuchen deiner Seits. Glaubst du etwa ich wollte das alles? Glaubst du ich misch mich gerne in deine Angelegenheiten ein? Nein, das tue ich nicht! Ich will diese ganze Ehe nicht. Dieses Leben hier... Ich will nichts von hier! Ich bin 17 verdammt! Ich will einfach nur noch nach Hause und die High School abschließen, mir sorgen darüber machen, welches College mich annehmen würde und mir mit meinem Besten Freund Romantische Komödien ansehen, bei denen wir nach der Hälfte aufhören zu zuhören, da wir eine Kissenschlacht veranstalten. Ich will mein altes Leben zurück!"

Ich sank langsam runter und setzte mich auf das Bett. Tränen hatten sich schon lange einen Weg nach unten gebannt und ich fing an zu weinen.

Es tat weh zu wissen, dass all diese Dinge, die ich mir gewünscht hatte nicht wahr werden können. Es tat weh zu wissen, dass mich meine Familie ohne mit der Wimper zu zucken weggeben hatten und noch mehr weh tat es mir, dass ich nichts mehr ändern konnte.

Ich war gefangen. Gefangen in einer Ehe.

,,Tut mir leid."

Schniefend sah ich zu Damian auf, der seinen Blick auf die Wand gerichtet hatte.

,,Ich werde mich ab sofort respektvoller dir gegenüber benehmen." Er schaute mich kurz an und drehte sich dann um und ging zur Tür.

~~~~~

Ich ging den Flur entlang zum Essenssaal.

Nachdem Damian das Zimmer verlassen hatte beruhigte ich mich ein wenig, ging dann duschen und machte mich anschließend für das Frühstück fertig.

,,Angel mein Schatz. Warum hat das denn so lange gedauert? Wir warten schon die ganze Zeit auf dich." meinte Cara zu mir.

Ich sah mir den gefüllten Tisch an. Wie es aussah waren Damians Brüder und ihre Frauen zu Besuch. Alle sahen mich freundlich lächelnd an was ich erwiederte.

,,Es tut mir leid. Kommt nicht wieder vor." wandte ich mich zu Cara, bevor ich mich zu dem einzigen freien Platz aufmachte. Neben Damian natürlich.

Wir fingen an zu essen. Ein entspanntes Schweigen lag in der Luft, während jeder in seinen eigenen Gedanken vertieft war.

Einige Zeit später, nachdem wir beinahe mit dem Frühstück fertig waren räusperte sich plötzlich Aiden - Damians ältester Bruder - und richtete somit alle Aufmerksamkeit auf sich.

,,Ich möchte nur nochmal Damian und Angel zu ihrer neu gewonnen Ehe beglückwünschen. Es ist schön, dass nun auch der Jüngste unter uns ein eigenes Leben aufbauen will. Was ich aber noch fragen wollte... wie habt ihr euch kennengelernt?"

Ich hob überrascht die Augenbrauen hoch.

Wussten Damians Brüder etwa nicht, dass dies eine Zwangsheirat war?

Mein Blick huschte zu Ramirez, der unberührt weiter aus seiner Kaffeetasse trank. Dann ging mein Blick zu Damian. Dieser sah nun auch zu mir.

Plötzlich nahm er meine Hand in seine und fing an zu lächeln.

,,Es ist nicht lange her. Vor ein paar Monaten war ich wieder mal ein paar Geschäfte erledigen. Plötzlich riefen uns die Zwillinge, Angels Geschwister wegen einem Notfall an und wir fuhren zu ihnen. Und da sah ich sie. Vor ihrem Haus saß sie auf der Treppe und starrte auf ihr Handy. Ich wusste genau in diesem Moment, dass sie die jenige ist mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte."

,,Ohh. Wie süß!" kam es von den Frauen beinahe wie aus einem Mund.

,,Dann hat dieses Illegale Zeug ja doch einen kleinen Vorteil mit sich." meinte Kai erstaunt.

,,Und hast du sie dann angesprochen? Haben ihre Geschwister dir mit der Verkupplung geholfen?" fragte Mia, Coles Ehefrau.

Ich sah wieder zu Damian, gespannt auf seine nächste Lüge.

,,Nicht so ganz. Eigentlich war es eher Zufall-"

,,Onkel. Wir haben ein Problem!" Eric kam aufgebracht hereingestürmt.

In seiner einen Hand eine Pistole und in der anderen einen großen Sack.

Ramirez stand sofort alarmierend auf und auch Damian hatte sich vom Tisch erhoben und ging mit hinter den Beiden aus dem Essenssaal.

Verwirrt und ein wenig ängstlich sah ich ihnen hinterher. Was ging da wohl vor sich?

Damians restliche Familie schien diese Situation nicht zu Interessieren, denn alle saßen ruhig auf ihren Plätzen und beendeten ihr Frühstück.

,,Passiert sowas öfter?" fragte ich gerade heraus.

,,Was? Meinst du, dass Dad und Damian mitten beim Frühstück wegen eines Problems das Zimmer verlassen?" fragte Cole.

Ich nickte.

,,Jap, dass passiert oft. Aber was kann man schon als Teil einer Mafia Familie erwarten? Es kann nicht immer alles glatt laufen, stimmts?"

,,Aber habt ihr keine Angst, dass etwas schreckliches passiert sein könnte? Wollt ihr nicht helfen?"

,,Klar haben wir Angst. Aber wir werden uns in diesen Angelegenheiten nicht einmischen." sagte Kai.

,,Wir haben schon vor langer Zeit dieses Geschäft verlassen und uns ein eigenes Leben aufgebaut. Wir wissen, dass diese Sachen viel zu gefährlich sind und selbst wenn Damian oder Dad etwas passieren sollte, könnten wir nicht einschreiten und helfen. Wir haben unsere Wahl getroffen, genau wie sie auch." Aiden seufzte.

Ihn schien wohl noch etwas anderes auf der Zunge zu liegen, aber er sprach es nicht aus.

Ich sah von den Geschwistern rüber zu Cara. Sie schien die ganze Zeit in Gedanken gewesen zu sein. Sie war angespannt und hatte ihre Lippen aufeinander gepresst.

Irgendwas muss wohl auch sie sehr beschäftigen. Ist es vielleicht wegen der Gefahr, in die sich ihr Ehemann und ihr Sohn ohne zu zögern aussetzen?

Was für Geheimnisse waren alles in dieser Familie verborgen?

Forced PassionWhere stories live. Discover now