18 • Okay. Okay? Okay.

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Jeongguk pov

Es war bereits spät abends, als sich die Haustür öffnete und leise Schritte durch den Flur tapsten. Ich hatte die ganze Zeit auf meine Cousine gewartet, denn sie würde am nächsten Tag wieder abreisen und eigentlich wollte ich noch etwas Zeit mit ihr verbringen. Zugegeben, ich war etwas enttäuscht, dass sie ihren letzten Abend lieber mit Taehyung verbringen wollte als mit mir. Dennoch ließ ich sie machen, es war immerhin alleine ihre Entscheidung.
Elin war schon lange schlafen gegangen, mein Onkel war einen alten Freund besuchen und meinte, er würde erst spät wiederkommen. Somit saß ich seit Stunden alleine im Wohnzimmer und wartete auf Marie. Ich langweilte mich, hatte das Fernsehprogramm in der letzten Stunde zu oft gewechselt, weil einfach nichts auch nur halbwegs interessantes lief.

Umso glücklicher war ich dann, als Marie endlich das Wohnzimmer betrat. Auch, wenn sie etwas müde aussah.
"Hey.", begrüßte sie mich und ließ sich sogleich neben mich auf das Sofa fallen.
"Hey.", erwiderte ich und sie legte eine dünne Decke über ihre Oberschenkel.
"Du bist noch wach?", ertönte ihre ruhige Stimme.
"Sieht ganz danach aus, würde ich sagen."

"Wie wars?", fragte ich nach einem kurzen Moment der Stille.
"Es war schön. Taehyung ist wirklich nett."
"Mh."
"Ah und keine Sorge, ich hab ihm nichts erzählt."
"Hat er dich etwa gefragt?"
"Oh.. Ehm.. Nein, nicht direkt."
"Das heißt?"
Das braunhaarige Mädchen seufzte, tat sich schwer, den Blickkontakt zu mir zu halten.

"Er vermisst dich, Jeongguk. Es war nicht das erste Mal, dass er nach dir gefragt hat."
Ich sagte daraufhin nichts. Was hätte ich auch sagen sollen?
Einerseits machte es mich glücklich, denn er zeigte wirklich noch Interesse an meinem Wohlergehen. Auf der anderen Seite machte es mich traurig, da ich ihm nichts von all dem zurückgeben konnte. Er war zu gut für diese Welt.

Mein Handy gab einen Benachrichtigungston von sich und etwas verwundert ließ ich meinen Blick darauf wandern. Ich hatte eher damit gerechnet, eine Nachricht von Jimin oder Yugyeom zu bekommen, denn die beiden waren ganz schöne Nachteulen und schliefen gefühlt nie. Komisch, dass genau sie diejenigen waren, die immer am energiegeladensten waren. Wie machten sie das nur? Ich war sogar totmüde, wenn ich jede Nacht 8 Stunden schlief.

Jedenfalls war es keiner davon.
Jetzt kann man sich sicherlich schon denken, von wem diese Nachricht stammte, nicht wahr?
Es war niemand geringeres als mein Vater.
Es überraschte mich nicht. Irgendwie hatte ich ehrlich gesagt schon damit gerechnet. Auch, wenn das alles nicht meine Schuld war, er fand immer Gründe, um mich dafür verantwortlich zu machen.
Ich verstand wirklich nicht, worauf er so lange wartete. Er hatte jede Möglichkeit, mein, sowie Taehyungs Leben zu zerstören. Warum tat er es nicht einfach?
Achja.. Sein Ruf könnte ja zu Schaden kommen, ich vergaß.
Gott, ich hasste niemanden so sehr wie diesen Mann, der sich mein Vater nannte.

"Was ist?", fragte Marie, während sie mich musterte wie ich noch immer auf mein Handy starrte, ohne die Nachricht zu öffnen.
"Mein Vater."
"Oh."

Zögerlich nahm ich das Handy und tippte auf die Nachrichten, woraufhin ich in den Chat zwischen mir und meinem Dad gelangte.

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28.08.20XX

Dad: Wie ich sehe, spielt dein Cousinchen jetzt Brieftaube?  An deiner Stelle würde ich etwas vorsichtiger sein, sonst wird das Konsequenzen mit sich ziehen, mein Lieber. Und das wollen wir sicher beide nicht, nicht wahr? :)

Dad: Achja, noch etwas. Sag deinem Ex-Besten Freund besser, er soll sich im Schacht halten. Sollte so etwas wie heute nochmal vorkommen, wars das.

Dad: Hab ich mich klar und deutlich ausgedrückt?

Jeongguk: Ist ok.

Punkt Eins || taekookWhere stories live. Discover now