12 • Tired?

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Jeongguk pov

Es war bereits stockfinster draußen, als ich zurück zu Hause ankam und ich konnte mich wirklich dafür schlagen, dass ich niemandem Bescheid gesagt hatte, dass ich nur etwas Zeit für mich gebraucht hatte. Daraus, dass ich mich nicht gemeldet hatte, resultierte, dass man sich natürlich Sorgen machte und Marie nun seit Stunden auf der Suche nach mir war. Und dazu auch noch am dunklen Abend, wo sie doch eigentlich so Angst im Dunkeln hat.
Und es musste dann natürlich auch noch dazu kommen, dass sie ihren Handyton vermutlich ausgeschaltet hatte und ich sie somit nichtmal erreichen konnte, als ich ihre verpassten Nachrichten und Anrufe bemerkt hatte. Das war aber auch wieder eine so typische Aktion meiner Cousine.. Sich Sorgen machen und tausend Mal anrufen und dann nicht mal den Ton anhaben, falls ich mich doch noch melden würde..

Umso froher war ich, als ich endlich die Haustür hören konnte und kurz darauf Marie ins Wohnzimmer marschierte. Sie sah ein wenig verwirrt aus, als sie mich auf dem Sofa neben ihrem Vater sitzen sah.
"Du bist hier?", fragte sie perplex und band sich ihre Haare zu einem lockeren Zopf zusammen. Sie war ein wenig rot im Gesicht, wahrscheinlich wegen der Kälte draußen.
"Ja und das wüsstest du bereits seit einer Stunde, wenn du mal auf dein Handy schauen würdest."
"Wie, ich soll auf mein Handy schauen? Das gleiche kann ich auch zu dir sagen. Ich hab mir echt Sorgen gemacht, Gguk!"
"Tut mir leid, ich hab bisschen Zeit für mich gebraucht."
"Ja, ist ja okay. Aber sag das nächste Mal bitte Bescheid. Wo warst du eigentlich?"
"Spazieren."

Sie nickte leicht und setzte sich dann mit auf das Sofa. Mein Onkel begrüßte sie nun auch kurz und richtete dann seinen Blick zurück zum laufenden Fernseher, worauf irgendein Fußballspiel zu sehen war. Ich wusste ja noch nie, was an Fußball so unglaublich interessant war.. Ich meine, es selbst zu spielen macht ja schon Spaß und habe ich früher auch oft mit Freunden gemacht, aber nur dabei zusehen ist doch total langweilig. Aber naja, jedem das seine, denke ich.

Da mein Handy noch immer am Ladekabel hing, seufzte ich genervt auf. Was sollte ich bloß machen? Müde war ich noch nicht wirklich. Kurz überlegte ich, ob ich Marie fragen sollte, ob sie nicht noch etwas machen wollte, doch nachdem sie ein langgezogenes Gähnen von sich gab, während sie auf ihrem Handy herumtippte, verwarf ich diese Idee auch wieder. Sie wirkte jetzt nicht so energiegeladen.

"Sag mal, bist du eigentlich hier hergelaufen?", fragte ich sie nun und sie biss sich kurz auf die Unterlippe.
"Ja."
"Im dunkeln? Bist du wahnsinnig?"
"Ging schon.", entkam ihr etwas abwesend. Ihr Blick hing nur so an ihrem Handy.

Sie tippte wieder auf dem Bildschirm herum und langsam wurde ich wirklich neugierig. Mit wem schrieb sie bitte, dass sie so kurz angebunden antwortete? Das kannte ich so gar nicht von ihr.. Normalerweise hob sie ihren Blick immer und sah mich an, wenn ich mit ihr redete. Sie selbst meinte immer, sie fand es unhöflich, jemanden beim reden nicht anzusehen.
Als sie dann auch noch anfing in ihr Handy zu grinsen, konnte ich mich doch nicht mehr zurückhalten.
Ich versuchte, meinen Blick ein wenig auf ihr Handy schweifen zu lassen, doch als sie das bemerkte, zog sie es so weg, dass ich nicht draufsehen konnte.

"Sag mal, was weiß ich da nicht? Hast du was mit jemandem am laufen?", fragte ich neugierig und wackelte mit den Augenbrauen, doch sie lachte nur laut auf.
"Oh Gott nein, bloß nicht. Schon gut."
"Wer bringt dich denn dann so zum grinsen?"
"Niemand."
"Ach ja.."
Beleidigt darüber, dass sie mir nichtmal sagen konnte, mit wem sie schrieb, lehnte ich mich auf dem Sofa zurück und ließ meinen Blick zum Fernseher gleiten, wo ich einige Minuten nur den Ball betrachtete, der hin und her gekickt wurde.
Etwas enttäuscht war ich schon.. Sonst war ich immer einer der ersten Personen, die davon erfuhren, wenn irgendwas interessantes in ihrem Leben passierte. Wieso also konnte sie mir nicht erzählen, wer ihr so ein Lächeln ins Gesicht zauberte?
Vermutlich war sie noch sauer auf mich, weil ich mich nicht gemeldet hatte.. Und die ganze Sache wegen Taehyung kam ja auch noch dazu. Ich machte mir keine weiteren Gedanken mehr. Ich schätzte, ich würde früher oder später noch erfahren, mit wem sie so energisch schrieb. Sie konnte Geheimnisse noch nie gut für sich behalten.

Punkt Eins || taekookWhere stories live. Discover now