42 • Dance Floor

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"Ist alles okay, Jeongguk?", fragte mich Chaeyoung und ich sah zu ihr runter. Sie hatte bemerkt, dass ich die anderen beiden angestarrt hatte.
"Ja.. Ich...", ich fand kaum die richtigen Worte, "Ja, alles okay. Ich dachte nur kurz, mir wird übel." Und das war nicht mal gelogen.
"Oh, ehrlich? Wir können kurz raus gehen.", schlug sie vor, doch als ich sah, dass Taehyung und Soyeon händchenhaltend nach draußen gingen und sich ihre Kippen anzündeten, schüttelte ich mit dem Kopf.
"Nein, alles gut. Lass uns weitertanzen."
Sie nickte noch und legte daraufhin ihre Arme wieder auf meine Schultern. Während wir tanzten und laut zu der Musik weitersangen konnte ich für ein paar Minuten Taehyung vergessen. Erst, als er wieder mit der Blonden reinkam, nahm ich ihn wieder war. Doch ich drehte mich weg von ihm, mit Chaeyoung in meinen Armen. Ich wollte ihn nicht sehen. Nicht genau dann, wenn er dabei war, sich in jemand anderen zu verlieben. Das konnte und wollte ich mir nicht mit ansehen.

-

Wir tanzten noch lange Zeit und zwischendurch gingen Chaeyoung und ich nach draußen und redeten einfach ein wenig. Wir liefen wieder rein, als ihr Lieblingslied anfing zu laufen und fingen wieder an zu tanzen. Ich konnte seitliche Blicke auf Taehyung und Soyeon legen, die sich immer noch so hielten, als würde ihr Leben davon abhängen. Ich versuchte sie zu verdrängen und mich auf Chaeyoung zu konzentrieren.
Ich sah ihr in die Augen und als sie es bemerkte erwiderte sie meinen Blick. Ich lächelte sie an und als ich im Augenwinkel sah, dass Taehyung und Soyeon sich erneut küssten, überwand ich mich selbst.
Ich kam Chaeyoung näher, zog sie mehr an mich heran und sah ihr weiterhin in die Augen. Ich suchte in ihrem Blick nach Unsicherheit oder ob sie das überhaupt wollte, denn ich wollte sie nicht küssen, wenn sie nicht einverstanden damit war.
Ich konnte dennoch nicht als Aufregung darin lesen.
"Chaeyoung?"
"Hm?"
"Darf ich dich küssen?"
Sie lächelte und nickte hastig.

Ich warf einen letzten Blick zu Taehyung und für eine Millisekunde kreuzten sich unsere Blicke. Dann schloss ich die Augen und verband Chaeyoungs Lippen mit meinen. Der Kuss hielt nicht lange. Ein paar Sekunden, vielleicht eine halbe Minute, bis wir uns wieder voneinander lösten und sie ihren Kopf an meine Brust legte und lächelte.

Es fühlte sich falsch an. Alles an dieser Situation fühlte sich falsch an. Ich stand nicht mal auf Mädchen und hatte sie geküsst. Ich hatte Angst, ihr falsche Hoffnungen zu machen und hatte sie trotzdem geküsst. Und das nur... Und das nur, weil ich so lächerlich und kindisch war und Taehyung eins reindrücken wollte. Als wäre ich ein verdammtes Grundschulkind. Fiel mir denn nichts besseres ein?
Ein schlechtes Gewissen überkam mich, noch während Chaeyoung in meinen Armen lag.
Ich sah mich um und konnte Taehyung nicht mehr sehen. Soyeon stand mit einem anderen Mädchen herum und sie schienen zu diskutieren.
Wo war Taehyung? Yoongi war auch weg, weshalb ich zuerst nach draußen sah. Ich ging davon aus, sie wären in der Raucherecke. Doch nichts. Ich konnte sie nicht sehen. Und dabei waren nicht mal mehr viele Leute da.

Chaeyoung löste sich von mir und ich erkannte das Mädchen von vorhin wieder neben ihr. Sie redeten kurz, doch konnte ich sie nicht verstehen. Ich wartete also ab, ehe sie sich wieder an mich wendete.
"Jeongguk, ich muss gehen. Die anderen wollen heim.", sagte sie und ich nickte.
"Okay, komm gut nach Hause."
"Danke, du auch.", erwiderte sie, bevor sie mir noch eine kurze Umarmung gab und dann mit ihren Freundinnen rauslief.

Nun stand ich also wieder alleine da. Ich sah ihr noch kurz hinterher, ehe ich mich im Raum umschaute. Doch ich konnte immer noch weder Taehyung noch Yoongi entdecken.
Als ich Jimin und Namjoon in der Küche stehen sah, entschloss ich mich, zu ihnen zu gehen.

"Jeongguk! Naa, hattest du Spaß auf der Tanzfläche?", fragte mich Namjoon, während ich Jimins Blick nicht so ganz einschätzen konnte. Natürlich wusste er, dass ich schwul war. Und natürlich konnte er sich auch denken, dass ich das nur getan hatte, um Tae eifersüchtig zu machen. Er kannte mich dann leider doch etwas zu gut. Namjoon hingegen wusste davon nichts, weshalb er vermutlich auch davon ausging, ich würde auf Mädchen stehen...
"Joa, war gut.", antwortete ich ihm.
"Klingt ja sehr begeistert.", meinte der Größere dann.
"Naja, sie war nicht so.. mein Typ.. aber nett."
"Nett genug, dass du sie küssen konntest.", sagte er und lachte.
Ich sagte nichts darauf, da ich einfach nicht wusste, was.
"Ach komm, ich bin einfach nur froh, dass du ein bisschen aus dir rauskommst hier."
"Danke, Namjoon.", sagte ich lächelnd und er zwinkerte nur.

Punkt Eins || taekookWhere stories live. Discover now