Teil 10: Absturz

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Ich glaube, des ist bis jetzt mein Lieblingsteil. Hoffentlich gefällt es euch auch. Viel Spaß beim Lesen!!!

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In den ersten 10 Minuten der Fahrt sagte niemand etwas. Um ehrlich zu sein war das schon ziemlich unangenehm, aber worüber redete man denn auch mit einer Person, die man gar nicht leiden konnte? Normalerweise stritten wir immer, aber irgendwie gab es nichts zum Streiten und somit auch nichts zum Reden.

Weil mir aber diese unangenehme Stille zu dämlich vorkam, beschloss ich doch etwas zu sagen bzw. zu fragen.

„Wo ist eigentlich dein Vater? Nachdem er die Infinity Steine an uns verloren hat, habe ich ihn nirgendswo mehr gesehen." Selbstverständlich konnte ich nicht anders als ihn ein bisschen zu provozieren, weshalb ich die Niederlage seines Vaters aufbrachte.

Ich spürte wie er sich neben mir verkrampfte und es brachte mich wieder zum Grinsen. Als er aber meine Frage nicht beantwortete, war ich doch etwas verwirrt.

Natürlich wollte ich nicht das er mich ignorierte also schuppste ich leicht sein Schulter, ohne meine Augen von der Straße zu nehmen. Er grunzte erst nur aber dann gab er mir schließlich eine Antwort.

„Ich weiß es nicht. Kannst mir ja gerne mal Bescheid sagen, wenn er sich wieder blicken lässt. Dann kann ich ihn selber verprügeln.", antwortete er grimmig und ich hob überrascht meine Augenbrauen an.

Nicht die Antwort, die ich erwartet hatte.

In seinen Ton konnte man seine Wut deutlich raus hören und wie sehr er sich konzentrierte um hier nicht auszurasten. Im selben Moment bereute ich überhaupt die Frage gestellt zu haben, schließlich wollte ich nicht die Person sein an die er seine Wut ausließ.

Was ich dazu antworten sollte, wusste ich aber auch nicht also ging die peinliche Stille weiter bis wir an der Avangers Zentrale angekommen waren.

„Das ist sie?", fragte mich Kai nachdem ich mit meiner Zugangskarte Richtung Eingangstür gefahren war.

„Das ist sie.", beantwortete ich seine Frage und seufzte leicht.

Das war der Ort wo ich aufgewachsen war, wo ich trainiert wurde, wo ich geschlafen und gewohnt hatte. Wo ich die ersten 18 Jahre meines Lebens verbracht hatte.

Alleine die Eingangstür zu sehen, versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich hatte diesen Ort vor einem Jahr verlassen, weil mich hier alles an sie erinnert hatte. Und auch weil mich jeder wie ein zerbrechliches Ding behandelt hatte. Das wollte ich nicht. Ich war nicht zerbrechlich. Ganz im Gegenteil. Ich wurde durch ihren Tot nur stärker, besser, fokussierter und zielorientiert. Es gab nichts und niemanden das mich davon abhielt das zu tun was nötig war.

In dem vergangenen Jahr, hatte ich ein paar Aufträge. Immer wieder hatte Tony versucht die Vaterrolle für mich zu spielen, aber vergebens. Ich zog all meine Aufträge, für egal wen, alleine durch. Hauptsache ich war beschäftigt und verdiente Geld.

Ich war die neue Black Widow. Und jeder Mafia Boss, jede Organisation wusste von mir und wollten mich für ihre Aufträge und Missionen. Ohne überhaupt zu wissen wer ich wirklich war, eilte mir mein Ruf voraus.

Das lief auch lange Zeit gut, abgesehen von dieser einen Mission. Da hat mir Training und Taktik gefehlt und das war der Moment, wo ich beschlossen hatte Tonys Schule doch zu besuchen. Schließlich wurde ich darauf mein ganzes Leben lang vorbereitet und ich hatte endlich das Alter erreicht um dort meinen Abschluss zu machen.

Aber natürlich musste ich Tony etwas überraschen. Ich hatte mich erst am ersten Schultag angemeldet, indem ich irgendeinen Streber gezwungen hatte sich ins System zu hacken. Natürlich wusste er kurz darauf, dass ich dort war aber sein Gesicht hätte ich gerne gesehen, als er meinen Namen auf der Liste sah. Wahrscheinlich war er froh endlich zu wissen was ich tat und wo ich mich aufhielt, nachdem ich all die Monate unter getaucht war . Wenn er wissen würde, was ich die letzte Monate getan habe, würde er mich aber verabscheuen. Und ich konnte ihm das nicht einmal übel nehmen. Ich hatte schreckliches getan und obwohl ich einiges bereute, änderte es nichts daran das ich es trotzdem getan hatte.

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