Teil 12: Enttäuschung

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Mal schauen ob heute noch ein Teil kommt, aber viel Spaß beim lesen von diesem Kapitel!

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Meine Faust war voll mit Blut und ich konnte meinen Blick erst dann von ihnen abwenden, als ich Tony schmerzend aufstöhnen hörte.

Oh Gott, was habe ich getan?!

Langsam setzte sich Tony wieder auf und hielt sich mit der Hand die blutende Nase.

Ich konnte immer noch nicht fassen was ich gerade getan hatte und seinem Blick nach zu urteilen, konnte er das auch nicht. Ich spürte wie mir die Tränen wieder in die Augen stiegen als ich bemerkte wie er mich ansah.

Angewidert, traurig und vor allem enttäuscht.

Diesen Blick kannte ich schon, ich wurde immer wieder so angeschaut. Aber noch nie von Tony.

„Raus hier...", hörte ich ihn sagen und ich konnte ihm vor Scham nicht einmal in die Augen schauen.

„Es tut mir leid. Ich wollte doch nicht-." Aber mehr kam nicht raus, denn meine Tränen hielten mich vom Reden ab.

„Ich habe gesagt, RAUS!", wiederholte er, nur lauter und aggressiver.

Und das hat mir den Rest gegeben. Die Tränen liefen nur so runter und ich tat was er wollte. Ich rannte raus und knallte schnell die Tür hinter mir zu. Am liebsten wäre ich jetzt auf meine Knie gefallen und hätte mir die Seele aus dem Leib geweint, aber ich hatte keine Zeit dafür. Vor allem nicht wenn diese vielen Männer in Uniformen hier rumlaufen und mich sehen würden.

Niemals Schwäche zeigen.

Erinnerte ich mich an die Wörter meiner Mutter und wischte schnell meine Tränen weg. Eigentlich sollte ich sauer auf Tony sein, aber nun war ich eher sauer auf mich.

Ich wusste dass ich Tony nicht hätte schlagen sollen. Vor allem nicht weil er seinen Anzug nicht an hatte und es nicht fair war. Aber er hatte es nun mal so weit kommen lassen.

Wäre er kein Arsch und würde mir wenigstens sagen warum ich das Schild nicht haben konnte, wäre das vielleicht niemals passiert. Aber Zeit für „was wenn?" gab es nicht.

Ich riss mich mal wieder zusammen und beschloss dieses Gebäude, das ich mit nichts mehr guten in Verbindung setzte konnte, endlich zu verlassen und mir das zu holen, was mir Zustand.

Auch wenn ich vielleicht einen Fehler gemacht habe, gehörte das Schild immer noch mir und ich würde es mir holen. 

Ich hatte gerade den Flur, wo sich der Raum in dem ich mit Tony war befand, verlassen und war wieder in der Eingangshalle. Dort sah ich Thor, mit einem Bier in der Hand, der neben Kai auf einem Sofa saß und es brachte mich etwas zum Schmunzeln. Es war nicht zu übersehen das Kai dort einfach nur weg wollte.

So hatte er sich das sicher nicht vorgestellt.

Bevor ich zu ihnen rüber ging beschloss ich noch kurz aufs Klo zu gehen um sicher zu stellen, dass man mir nicht anmerkte, dass meine ganze Welt ein zweites Mal zusammen gebrochen war.

Als ich mich dort im Spiegel betrachtete, wollte ich nur wieder anfangen zu weinen.

Ich sah wirklich genauso aus wie sie, und ich war auch wie sie. Kalt, hinterlistig und voller Schmerz. Ich hatte all ihre schlechten Seiten, obwohl sie auch gute hatte.

Ich wollte nicht wie sie sein. Ich wollte wie er sein.

Alles was ich von ihm hatte, waren seine Augen.

love, hate. Such a fine lineWhere stories live. Discover now