Teil 51: Seelenverwandter

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Ich schluckte den schweren Kloß in meinem Hals runter und drehte mich nun endgültig um. Mir wurde schlecht bei ihrem Anblick und sie meinte eh, dass sie nur noch eine Frage beantworten würde und das hatte sie bereits. Meine Hand hatte mittlerweile das Bluten aufgehört und ich wischte mir mit einem Taschentuch den Rest vom Blut weg. Ich dachte ich hatte mehr geblutet aber als ich alles weggewischt hatte, sah meine Hand fast genauso aus wie davor und tat nicht einmal weh.

Als ich das Kaffee verlies, spürte ich in dem Moment mein Handy in meiner Jackentasche vibrieren. Beim rausziehen sah ich das es Kai war also ging ich sofort ran, während ich auf dem Weg zurück ins Hotel war.

„Hey Liebes. Wo bist du?", fragte er und mir fiel wieder ein, dass ich ihm ja nicht die Wahrheit über meinen Aufenthalt gesagt hatte.

„Morgan und ich waren gerade in einem Kaffee. Haben uns ein bisschen ausgetauscht.", log ich und fühlte mich auch sofort schlecht. Ich hasste es ihn anzulügen, aber er würde ausrasten wenn er herausfand was ich getan hatte.

„Mit Morgan?", fragte er verwundert und ich nickte, obwohl er das nicht sehen konnte. Mittlerweile war ich nur noch wenige Meter von dem Hoteleingang entfernt.

„Jap. Hast du meinen Brief nicht gesehen?", fragte ich nach und war nun auch etwas verwundert. Essen holen konnte ja wohl keine ganze Stunde dauern.

„Nein, habe ich nicht. Ich bin nicht im Hotel.", antwortete er und ich blieb automatisch bei den großen Treppen des Hotels stehen.

„Wo bist du dann?", fragte ich sichtlich verwirrt und lehnte mich an den Stangen der Treppen ab. Wenn er nicht dort war, musste ich ja gar nicht hoch gehen. Hatte eh keine persönlichen Sachen mehr dort die ich abholen musste und bezahlt hatten wir bereits gestern.

„Ich stehe gerade neben Morgan."

Beinah fiel mir das Handy runter und für eine Sekunde war die Leitung still.

Oh. Mein. Gott.

„Alina, wo bist du?", fragte er mich nun mit ernster Stimme und ich wusste, dass er gerade nervös seinen Kiefer anspannte. Das tat er immer wenn etwas nicht so lief wie er wollte.

„Ich, uhm, also." Ich konnte nicht anders als herum zu stottern und er reagierte mit einem lauten seufzen. So laut, dass ich sogar das Handy von meinem Ohr weghalten musste.

„Gott verdammt, was hast du wieder gemacht?!", zischte er und ich konnte raus hören wie angepisst er war. Ich fühlte mich nun noch schlechter als zuvor, aber dann fiel mir ein das er auch nicht das getan hatte, dass er behauptet hatte.

„Wo bist DU?", fragte ich ihn, anstatt seine Frage zu beantworten. Aus der anderen Seite der Leitung hörte ich ein erneutes lautes seufzen und plötzlich eine Frauen Stimme im Hintergrund. In der ersten Sekunde fiel mir mein Herz in die Hose, aber dann erkannte ich die Stimme. Es war die von Morgan. Wäre das nicht Morgans Stimme gewesen, hätte Kai sich auf seine Beerdigung vorbereiten können.

Bevor er mir antworten konnte, stellte ich gleich noch eine Frage hinterher.

„Und warum ist Morgan bei dir?"

„Nein Nein babe. Dieses Spiel spielen wir nicht. Ich habe dich zuerst gefragt.", widersprach er und ich rollte meine Augen. Als ich dann aber auch noch Tonys Stimme im Hintergrund hörte war ich mit meiner Geduld am Ende und noch verwirrter als zuvor.

Ich hatte zwar mit Nadia hinter seinem Rücken geredet und behauptet, dass ich mit Morgan war, aber er chillte gerade mit den Menschen, die nichts von mir hielten und die mein Vertrauen in jeder erdenklichen Art und Weiße gebrochen hatten.

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