Teil 30: Plottwist

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Naaaa, Leute! Dieses Kapitel ist DOPPELT solang wie die anderen, deshalb kommt auch erst am Wochende wieder eins.

Oh und: ein wenig Action ;)

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Kurz nachdem Kai raus gegangen war, kam Henna mit dem Verbandskasten rein. Ich hatte wegen der Verabschiedung von Kai meine Bauchwunde total vergessen, aber Henna erinnerte mich wieder daran als sie Kais Jacke und seinen Gürtel von meiner Wunde runter nahm.

Ich beobachtete wie sie die blutbeschmierten Klamotten zur Seite legte und zum desinfizieren Alkohol auf meine Wunde schüttelte, woraufhin ich mir die Zähne zusammenbiss um nicht zu schreien.

„Willst du mir erzählen was zwischen dir und Kai vorgefallen ist? Ich dachte ihr beide wart Freunde.", fragte Henna mich, während sie vor mir saß und weiterhin meine Wunde versorgte.

Am liebsten würde ich sie ignorieren und mein Schweigen auf die Schmerzen schieben, aber ich hatte schon schlimmere Verletzungen gehabt und war immer noch Ansprechbar gewesen.

„Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Wir haben einen kleinen Road Trip gemacht und kurz vor dem Schuleingang hat er mich dann abgestochen." Mir war bewusst, dass ich mir eine bessere Lüge hätte einfallen lassen, aber mein Gehirn musste noch die Schmerzen meines Bauches ertragen.

„Trotzdem hat er dich noch hier her gebracht, damit ich dich verarzten kann. Macht doch gar keinen Sinn, oder?", fragte sie und beendete nebenbei das zunähen meiner Wunde.

„Vielleicht hatte er Schuldgefühle, aber das ist mir auch egal. Ich und er sind durch, keine Freunde und auch nicht mehr oder weniger. Wir sind durch." Es laut auszusprechen machte es nur realistischer und verpasste mir einen kleinen Stich ins Herz.

Es sollte mich nicht interessieren, aber es tat es.

Nachdem Henna nun auch fertig war, saß ich mich auf mein Bett und nahm erst einmal tief Luft, schließlich war heute ein extrem anstrengender Tag.

Sie schaute mich immer noch leicht besorgt an, doch saß sich neben mich auf mein Bett und legte schützend ihre Hand auf meinen Oberschenkel.

Sie war so gut im Lügen. Vielleicht sogar besser als ich und das sollte was heißen.

„Danke, Henna. Du hast echt meinen Arsch gerettet. Mal wieder.", sagte ich und legte falsch lächelnd meine Hand auf ihre und sie gab mir ein mindestens genauso falsches Lächeln zurück.

„Immer wieder gerne, Al.", fügte sie hinzu bevor sie aufstand um den Verbandskasten wieder zusammenzupacken.

„Ich glaube, denn kannst du gleich hier lassen. Den wird niemand vermissen.", sagte ich und lachte leicht. Sie stimmte mir zu und verstaute den in ihrem Schrank.

„Hast du den Stick jetzt eigentlich benutzt und hat der funktioniert?", fragte sich mich während sie, wie immer, ihre Sachen zum Lernen herauszog und mich nur mit dem Rücken anschaute.

Ich musste etwas grinsen, denn ihre Neugier war kaum zu überhören. Die Frage war nur warum.

„Ja, er hat perfekt funktioniert. Danke, du bist ein Genie!", antwortete ich und stand vom Bett auf. Sie blickte von ihren Sachen hoch und lächelte mich an, doch seitdem ich wusste, dass etwas nicht mit ihr stimmte, konnte ich nicht aufhören zu bemerken wenn sie mir etwas vorspielte.

„Ich werde jetzt duschen gehen, es ist schon ziemlich spät.", ergänzte ich, nahm meinen Pyjama und meine Duschsachen bevor ich den Raum verlies und Richtung Duschkabinen ging.

love, hate. Such a fine lineWhere stories live. Discover now