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,,Harry mein kleiner Schatz, Mama hat dich sehr doll lieb, das darfst du nicht vergessen. Es tut mir so leid, dass ich nicht länger bei dir bleiben kann, aber ich werde immer hier drin sein", meinte die Frau mit den roten Haaren und grünen Augen, die wie Smaragde leuchteten. Sie zeigte auf Harrys Brust.
,,Ich bin immer bei dir, hörst du. Mama hat dich so unendlich lieb. Du musst überleben und deinen Vater oder deinen Partner finden." Klein Harry sah seine Mutter aus seinem Babybett einfach nur an. Er verstand kein Wort und wusste nicht, warum seine Mutter weinte.

,,Salazar?", fragte sie in den leeren Raum hinein.
,,Du hast mich gerufen", meinte der Geist, der neben ihr erschien. Lily hatte eine besondere Gabe. Sie konnte Geister sehen, mit ihnen reden und sie berühren. Früher hatte sie die Fähigkeit dafür verwendet, um sich mehr mit den Gründern von Hogwarts zu befassen.
,,Bitte pass auf meinen Sohn auf. Er wird es nicht leicht haben, das spüre ich. Er wird leiden und ohne Hilfe, wird er nicht lange überleben", sprach sie und sah den Slytheringründer flehend an.

,,Du warst immer die einzige, die die Wahrheit über mich und das Verhältnis der anderen wusste. Dank dir war der Tod nicht ganz so leer, wie noch vor paar hundert Jahren. Ich werde tun was ich kann, um den Jungen zu beschützen." Lily lächelte schwach. Sie dankte Salazar dafür, dass dieser ihren kleinen Jungen beschützte.

Salazar wurde von den kleinen grünen Äuglein des Babys angesehen. Auch Harry schien die Gabe geerbt zu haben oder an der Theorie, Babys könnten Geister sehen, war etwas dran. Salazar schwebte auf das Baby zu und wurde auch sogleich von einem Babylachen angelacht. Man sah winzig kleine Zähne in dessen Mund, wovon die Eckzähne etwas Spitzer waren als gewöhnlich.
,,Er ist kein Mensch, Lily", meinte Salazar und sah sie an.
,,Ich weiß, das hat er von seinem Vater", meinte sie traurig. 

Es war auf einer kleinen Party. Lily hatte an der Bar einen einsamen und verzweifelten Mann gesehen, der schon mächtig betrunken war. Sie kannte den Mann, denn schließlich war es einer ihrer Freunde. Sein Name war Tom Riddle. Er war zum einen sauer und zum anderen auch verzweifelt und ängstlich. Er hatte sich mit seinem Partner gestritten und Tom war nun mal einer, der ungerne einen Fehler zugibt, genau wie sein Partner selbst. Severus Snape und Tom Riddle, was für eine Mischung. Irgendwie ist es dann dazu gekommen, dass sie im Bett lagen. Lily war zwar auch betrunken, aber im Gegensatz zu Tom, konnte sie sich an alles erinnern.

Sie hatte James alles erzählt und dieser war zum Glück nicht sauer. Er hatte gemeint, dass das Baby trotzdem sein Sohn wäre, wenn auch nicht vom selben Blut. Beide hielten es geheim und hatten einfach gesagt, das Baby wäre von James. Was auch keiner wusste war, dass James impotent war und somit fiel ihm die Entscheidung leichter Harry als sein Kind zu akzeptieren. 

,,Er ist ein geborener Vampir. Bis jetzt braucht er noch kein Blut, aber später, ich weiß nicht wann, aber dann braucht er seinen Vater oder seinen Partner. Wenn nicht, verfällt er in einen Blutdurst. Das habe ich zumindest gelesen, ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht." Sie sah ihren Sohn an.

,,Dumbledore wird bald hier sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange die anderen ihn noch aufhalten können", meinte sie und das war für Salazar das Zeichen, dass er sich mit den Körper von Harry verbinden sollte. Er drehte sich wieder zum Baby um und legte seine Hand auf die Stirn von Harry. Das Baby fing an zu weinen, als sich ein Blitz in dessen Stirn ritzte und das Blut an ihm herunter lief. Salazar verschmolz mit ihm zusammen und dank des Vampirs in Harry, hörte auch die neue Narbe schnell auf zu bluten. 

Lily hob Harry ein letztes Mal auf seinem Bett heraus.
,,Ich liebe dich Harry. Du wirst ein starker Junge werden, da bin ich mir sicher. Merke dir nur, vertraue niemals auf Dumbledore, hörst du." Sie gab Harry einen letzten Kuss, ehe die Tür aufsprang und ein älterer verschrumpelter Sack Namens Dumbledore und sein Orden hinter der Türschwelle stand.

,,Es ist vorbei Lily", meinte der alte mit einem fiesen Lächeln.
,,Noch ist nichts vorbei. Man wird dich aufhalten und erst dann ist es wirklich vorbei. Erst dann wird es Frieden geben."
,,Du warst schon immer töricht und das wird dir heute das Leben kosten." Dumbledore richtete seinen Stab auf Lily.

Sie legte Harry zurück ins Bett, zerbrach ihren Stab und funkelte Dumbledore aus tiefstem Zorn an.
,,Ich habe keine Angst zu sterben, denn ich weiß, dass du irgendwann folgen wirst", sprach sie protestierend und schon folgte es. Der Fluch, der keinen am Leben lässt.
,,AVADA KEDAVRA!"

Es sind 4 Jahre vergangen. Harry lag auf der Matratze und sein Hals brannte. Was war los mit ihm? Er hatte so einen unglaublichen Durst. In seinem Kopf schrie es nach nur einer Sache. Blut. Harry verstand nicht warum, aber er wollte es. Er hatte einfach so ein verlangen nach den roten Saft, der durch die Körper der Menschen fließt. 

Harry stand auf. Ihm war schwindelig und alles fühlte sich so intensiv an. Er fasste sich an seinen Hals und röchelte. Er wollte und brauchte Blut, jetzt. Harry griff nach der Klinke eines Schrankes und wollte diesen Öffnen, leider war die Tür verschlossen. Er glitt an der Tür hinunter und wusste nicht, was er machen sollte. Der Durst und der Drang nach Blut wurde immer stärker.

,,Bitte… macht auf", flehte er. Seine Stimme war kratzig und es war mehr ein Flüstern und kaum zu hören. Harry legte sich wieder hin. Es musste bestimmt mitten in der Nacht sein, also ist es kein Wunder, dass sie ihn noch nicht aus dem Schrank gezerrt hatten, um Essen zu machen. Er hielt sich weiter seinen Hals und versuchte einzuschlafen, um diesen abnormalen Durst zu vergessen. Was sollte er tun, wenn er wieder aufwachte? Er kann schlecht darum bitte, von jemanden Blut zu bekommen. Sie würden ihn bestimmt bis in den tot prügeln.

Zwei Stunden, nachdem Harry wieder eingeschlafen war, hämmerte es gegen seine Tür.
,,STEH AUF UND MACH DAS FRÜHSTÜCK!", brüllte seine Tante von außen in den Schrank hinein. Harry hörte, wie sie die Tür öffnete und dann ging. Harry stand auf, zumindest versuchte er es, landete aber wieder auf den Boden. Sein Durst hatte sich nicht im geringsten verbessert. Nein, es wurde schlimmer. 

Er startete ein zweiten Versuch und hielt sich dabei an den Regalen an der Wand fest. Seine Beine waren wackelig und seine Sicht verschwamm immer mal. Mit zittriger Hand griff er nach der Türklinke und drückte diese runter. Ein unbekannter und doch gut riechender Geruch stieg ihm in die Nase. Was war das? Warum roch das so unglaublich gut? Harry verließ seinen Schrank und ging langsam in die Küche. 

,,Da bist du ja endlich. Los, mach sofort das Essen", meinte Petunia wütend. Harry sah sie einfach nur an und starrte auf ihren Hals. Ein Rauschen kam von dieser Stelle und der betörende Duft war dort am stärksten. Irgendwie wurde es Harry zu viel und er brach auf dem Boden zusammen.

>Keine Sorge Harry, ich werde dir dein Blut besorgen, auch wenn dies nicht gänzlich helfen wird<, hörte Harry eine tiefe Stimme, konnte sie aber nicht zuordnen. Sein Bewusstsein schwand dahin und er bekam nicht mit, wie jemand an seiner Stelle seinen Körper übernahm.

Harry stand auf und seine Augen waren blutrot. Er sah Petunia an und diese schreckte zurück. Der Blick von Harry war kalt und fast leblos, zudem schien etwas in ihr einzudringen.
,,Du wirst mir deinen Arm geben!", befahl Harry/Salazar und Petunia kam dem nach. Sie hatte ihren Körper nicht unter Kontrolle. Was war auf einmal los? War das wirklich der kleine Freak von gerade mal 5 Jahren? 

Harry/Salazar griff, nicht gerade sanft, nach ihren Arm und biss ohne zu zögern rein. Petunia schrie innerlich vor Schmerz, aber ihr Körper war stumm. Ihr Arm brannte vor Schmerz. Harry/Salazar war wirklich ein abnormaler Freak. Ein Freak, wie ihre Schwester auch. Nach ein paar Minuten, die für Petunia unendliche Schmerzen bedeuteten, ließ Harry/Salazar von ihr ab und leckte sich den Rest von den Lippen. 
,,Abartig, aber es wird für eine Weile reichen", meinte er wieder.

Wieder sah Harry/Salazar sie an.
,,Du wirst das Essen machen und Harry wird davon gefälligst auch etwas bekommen." Petunias Kopf nickte und schon bewegte sich ihr Körper. Harry/Salazar hingegen ging schon mal ins Wohnzimmer und machte es sich dort gemütlich. Wenn er den anderen beiden erst einmal klar gemacht hat, dass man ihn fürchten sollte, dann kann er Harry seinen Körper wieder geben. Salazar hoffte, dass der junge es dann etwas leichter haben würde. Jetzt zumindest war sein Durst erst einmal gestillt, aber für wie lange? Wie lange würde das Muggel Blut wohl seinen Hunger sättigen? Er brauchte seinen Partner, denn mit dessen Blut, würde er selbst über Monate hinweg damit auskommen. 

Harry/Salazar vernahm ein lautes Gepolter und spürte das Beben unter seinen Füßen. Entweder Vernon oder Dudley kamen gerade die Treppe hinunter. Salazar würde ihnen zeigen, dass sie nicht mehr so mit Harry umspringen konnten.

BlutdurstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt