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Lucius hätte es wissen müssen. Der Schmetterling war nicht normal. Er hat sich seiner Meinung nach etwas zu auffällig für einen Schmetterling verhalten.

Nach wenigen Sekunden war die Wandlung des Schmetterlings vollendet und nun saß eine Frau mit Lila/Blau gefärbten Haaren vor ihnen. Sie lächelte die beiden aus ihren Grün/Blauen Augen an.
,,Hallo", meinte sie und Harry starrte sie einfach nur an.
,,Jen… ich hätte es wissen müssen", seufzte Lucius.
,,Was denn? Ich habe Harry aus dem Wald schon von 2 km gerochen. Du bist groß geworden Harry, als ich dich das letzte mal gesehen hatte, warst du noch so ein kleiner süßer Welpe."

Harry wusste nicht so recht was er sagen sollte. Wer war sie? Saß sie wirklich die ganze Zeit auf seiner Nase?
,,D-Du bist ein Animagus, richtig?", fragte er und Jenny kicherte.
,,Ja. Mein Name ist Jennifer, aber du kannst mich auch Jenny oder Jen nennen. Freut mich, daß es dir gut geht kleiner Welpe."

Harry sah verwirrt zu Lucius.
,,Warum Welpe?", fragte er.
,,Sie ist genau wie Remus und Fenrir, ein Werwolf. Sie ist Fenrirs Gefährtin und genau wie jeder Werwolf aus dem inneren Kreisen, sieht auch sie dich als Welpe an. Aus dem Grund, dass sie dich alle seit dem du ein Baby warst kannten", erklärte er und Harry klammerte sich etwas an Lucius ran. Werwölfe behagten ihm nicht so.

,,Willst du mich mal sehen? Meine Werwolfgestalt meine ich", fragte sie und Harry wusste nicht so recht. Wollte er es sehen? Er hatte Angst, denn schließlich stand in den Büchern nicht gerade positives über Werwölfe.
,,Ich habe stechende blaue Augen, genau so wie Eis und weißes Fell wie Schnee. Ich bin auch sehr flauschig und kuschelig", meinte sie und beim letzten zwinkerte sie ihm zu. Harry fasste das zwinkern ein bisschen falsch auf. Er drückte sich an Lucius und meinte dann.
,,Ich bin Schwül", (Das Schwül ist beabsichtigt) nuschelte er unverständlich.

Kurz war alles still, ehe sowohl Lucius als auch Jenny in schallendes Gelächter ausbrachen. Harry schaute sie beiden abwechselnd verwirrt an. Hatte er etwas falsches gesagt? Warum lachten sie? Lachten sie ihn aus? War es, weil er Schwul war? Aber Lucius war doch auch… oder nicht? Er sagte, er liebte ihn.

Harry drückte sich von Lucius weg. War es nur gespielt? Er rutschte etwas weiter weg und sah dann zu Boden. Spielte man doch nur mit seinen Gefühlen? Er versuchte die Tränen zu unterdrücken, aber ein Schluchzer kam ihm dennoch über die Lippen.

Sofort hörten die beide auf zu lachen und sahen zu Harry, welcher seine Fingernägel durch die Hose, in sein Bein bohrte. Lucius Augen weiteten sich und sofort zog er Harry wieder zu sich heran.
,,Was ist los?", fragte er verwirrt und in Sorge. Harry versuchte sich weg zu drücken, aber Lucius ließ dies nicht zu.
,,Ihr lacht mich nur aus, weil ich Schwul bin. Ich dachte… ich dachte du seist auch… ihr spielt nur mit mir", schluchzte der Jüngere.

Lucius realisierte, dass Harry das Lachen komplett falsch interpretiert hatte.
,,Harry, da hast du etwas vollkommen missverstanden. Natürlich bin ich Schwul, genau wie Tom, Severus, Sirius, Remus und noch einige andere Personen. Wir haben dich nicht ausgelacht, weil du Schwul bist, sondern weil du das Zwinkern von Jen falsch interpretiert hattest. Wir fanden deine Reaktion einfach nur zu niedlich. Es tut mir leid, wir wollten dich nicht verletzen, ehrlich."

Harry sah zu Lucius und versuchte irgendwelche Lügen aus seinen Augen ablesen zu können, aber da war nichts.
,,Tut mir leid", meinte er und drückte sein Gesicht in Lucius Brust.
,,Ich bin einfach viel zu unsicher. Ich verstehe immer alles falsch und fühle mich schnell angegriffen."
,,Alles gut, dass bekommen wir mit der Zeit noch hin. Daran sind nur deine Verwandten Schuld und nicht du. Sie sollten sich für das entschuldigen, was sie dir angetan haben", meinte Lucius sanft und gab ihn einen Kuss auf den Kopf.
,,Ich liebe dich wirklich Harry. Du bist einfach zu süß. Jen wollte dich nicht anbaggern, sie ist schließlich mit Fenrir zusammen. Sie wollte darauf anspielen, dass sie harmlos ist und du vor ihr keine Angst zu haben brauchst."

Etwas kaltes stupste Harry am Arm an. Vor Harry stand ein weißer Wolf mit stechend blauen Augen. Sie war wirklich wunderschön. Zur veranschaulichen, streckte Lucius seine Hand nach dem Kopf des Wolfes aus und strich über das weiche Fell. (Wieder die Wölfe auf Twilight. Sehen schöner aus)
,,Guck, sie ist harmlos. Ja, es gibt Wölfe, die ihren Instinkt freien lauf lassen und nicht mal versuchen sich zurück zu halten, aber hier würde es niemand wagen dir zu Schaden", erklärte Lucius.
,,Das ist Regina. Fast alle geben ihren Wölfen einen Namen, genau wie bei Remus, Moony."
,,Regina, wie Königin? Also Latein?", fragte Harry und Lucius nickte.
,,Genau."

Harry betrachtete die Werwölfin, ehe er seine Hand ausstreckte und auch begann, das Fell sanft zu streicheln.
,,Sie ist wirklich weich", meinte Harry. Er ging etwas näher ran und vergrub sein Gesicht in Reginas Fell. Lucius schmunzelte über das Bild, was sich vor ihm abspielte. Harry war zu süß für diese Welt.

Mit einem Kopfnicken deutete Lucius seinen Plan an und die Wölfin verstand auch schnell und nickte. Lucius hob Harry hoch und setzte ihn auf den Rücken des Tieres. Er gab ein erschrockenen Laut von sich, ehe Lucius sich hinter ihm aufs Tier setzte und seine Arme um Harrys Hüften schlang.
,,Sind wir nicht zu schwer?", fragte er.
,,Nein, ein Werwolf kann das doppelte von seinem Gewicht tragen." Regina erhob sich und er jetzt bemerkte Harry, wie groß sie war. Sie war ein Kopf kleiner als Lucius, wenn er normal auf dem Boden stand.

Harry hielt sich etwas am Fell fest, während sie durch den Wald schritten.
,,Und, hast du noch Angst vor ihr?", fragte Lucius nach einiger Zeit. Harry schüttelte den Kopf. Sie war wirklich freundlich und ganz anders, als es in den Büchern beschrieben wurde.
,,Wenn die Werwölfe mit ihrem Wolf in Einklang sind, dann sind sie recht harmlos, es sei denn, sie wollen gefährlich sein."
,,Wo führt sie uns hin?", fragte er und Lucius überlegte kurz.
,,Ich schätze mal zu sich nachhause. Sie kann ja nicht allzu lange wegbleiben, schließlich hat sie noch zwei Kinder."
,,Wie alt sind die?", fragte er.
,,Sie müssten jetzt 13 sein. Nächste Woche beginnt ihr drittes Jahr in Hogwarts", erklärte der Blonde und Harry nickte.

,,Wie heißen die beiden?", fragte Harry weiter und Lucius schmunzelte.
,,Es sind Zwillinge. Einmal Samantha und Damian." Wieder nickte Harry. Die Welt, in die er von einem auf den anderen Tag geworfen wurde, war wirklich unglaublich. Harry mochte sie.

Die kleine Hütte war schon zu sehen und auch die zwei Kinder, die zu ihnen gelaufen kamen.
,,Hallo Lucius, wen habt ihr denn da mitgebracht?", fragte Samantha neugierig. Lucius lächelte das blonde Mädchen an, welche ihn aus blauen Augen ansah.
,,Das ist mein Gefährte Harry", berichtete er und Harry winkte einmal schüchtern mit der Hand.
Regina legte sich auf den Boden, so dass die beiden von ihr absteigen konnten, ehe sie sich zurück verwandelte.
,,Siehst du Harry, vor mir muss man keine Angst haben", meinte sie und Harry nickte.
,,Stellt ihr euch beide einmal unseren Gast vor!", das war mehr eine Aufforderung, als eine Frage.

Samantha war die erste, die Harry die Hand hin hielt und meinte:
,,Ich bin Samantha und ich bin die schlauste und schönste von mir und mein Bruder." Sie bekam von eben genannten ein Schlag mit dem Ellenbogen in die Seite.
,,Aua."
,,Ich bin ja wohl der schlauste und coolste von uns", meinte er.
,,Stimmt nicht." Schon verwandelten sie sich und kämpften um die Position des rechtbehaltenden.

Wieder sah Harry seinen Gefährten verwirrt an.
,,Wie eben schon gesagt, das ist Damian. Mach dir keine Sorgen, das machen sie häufig, da muss man sich keine Sorgen machen." Etwas unsicher nickte Harry.
,,Kommt, ich mache euch etwas Tee", meinte sie und führte die beiden Gäste in die Hütte, während sie die Kinder draußen streiten ließen.

Nach einer guten halben Stunde stürmte ein schwarzer Hund in die Hütte und verwandelte sich direkt vor Harry.
,,Geht es dir gut Harry?", fragte er besorgt. Harry war etwas überrumpelt, vom plötzlichen erscheinen seines Paten.
,,Sirius, du musst ihn nicht gleich wieder so überrumpeln", meinte Lucius und Sirius nahm prompt neben Harry Platz.
,,Sollte Bella das nochmal machen, mache ich sie zur Schnecke", knurrte er.
,,Mir… mir geht es gut", meinte Harry nur. Auch wenn Sirius sein Pate war, behagte er ihm ganz und gar nicht.

,,Ich wünschte wirklich, du wärst bei mir aufgewachsen. Du hättest bei mir definitiv ein besseres Leben gehabt als bei den Muggeln. Verdammt, das macht mich fuchsig." Sirius verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Mir geht es wirklich gut", gab Harry noch mal von sich.
,,Jetzt bin ich ja nicht mehr bei meinen Verwandten. Ich werde bestimmt irgendwann lernen, etwas Selbstvertrauen und so zu bekommen." Sirius seufzte. Das würden die Muggel noch bereuen.

BlutdurstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt