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Tom hatte seine Hände auf der Höhe seiner Schulter und zeigte, dass er unbewaffnet war.
,,Harry, leg den Stab weg. Du kennst dich mit der Zauberkunst nicht aus", meinte Tom vorsichtig.
,,Ach ja? Ich habe die letzten zwei Wochen Unterricht von den Gründern bekommen. Ich kann sehr wohl mit einem Stab umgehen und die Zauber weiß ich auch alle." Harrys Hände zitterten. Er wollte eigentlich niemandem weh tun, aber das man ihm weh tat, wollte er auch nicht.

Hinter Tom sah Harry, wie noch weitere Personen zu ihnen kamen. Harry sah unsicher aus, besonders weil auch der Partner von Tom unter den Personen dabei war.
,,Expelliarmus!", rief dieser aus und hatte seine Wut nicht unter Kontrolle, weswegen er die Stärke seines Zaubers nicht kontrollieren konnte und Harry somit wieder einmal nach hinten katapultierte.

,,Severus", meinte Narcissa böse, als sie sah, wie Harry weggefegt wurde.
,,Was?", keifte er sie genervt an und blieb neben seinem Partner stehen.
,,Das war nicht Salazar", meinte dieser zu Severus und er zuckte mit den Schultern.
,,Er hat dich bedroht, da ist es mir scheiß egal, ob es Salazar oder dieses dämliche Balg war." Sirius und Narcissa gingen an ihnen vorbei, während Sirius, Severus mit Absicht anrempelte.
,,Dämlicher Giftmischer", hatte er beim vorbeigehen gesagt und machte sich viel mehr Sorgen um seinen Patensohn.

Als sie Harry halfen sich wieder aufzurichten, blitzten ihnen rote Augen entgegen.
,,Ich habe es gewusst", meinte Harry/Salazar und stand auf. Sirius war verwirrt. Was war jetzt mit Harry los?
,,Salazar, nicht", meinte Lily und hielt ihn zurück.
,,Warum nicht? Sie haben es nicht anders verdient, Lily", meinte er und nun waren alle verwirrt. Mit wem sprach er da?

,,Stimmt, Harry ist ein Medium", nuschelte Tom und Severus war wie erstarrt, als er den Namen seiner Schwester hörte.
,,Du solltest dich erstmal auf Lucius konzentrieren und dich nicht ablenken lassen", meinte sie und Harry/Salazar schnaubte verachtend.
,,Grrrrrrrr. Ich könnte durchdrehen. Ich werde Ihnen eigenhändig die Köpfe umdrehen, wenn sie meinen Sohn noch einmal etwas antun", knurrte er und Tom machte das Wort Sohn irgendwie sauer.
,,Er ist nicht dein Sohn, sondern meiner", knurrte er ihn an.
,,Deiner also, ja? Das sieht Harry anders. Er sieht dich nicht als Vater, ihr akzeptiert ihn nicht. Du hättest ihn auch geschlagen, wenn ich nicht in seinem Körper wäre und von dein Partner ganz zu schweigen kommen auch nur dumme Bemerkungen. VERDAMMT, GEBT NICHT DEN JUNGEN DIE SCHULD AN EUREN FEHLERN!", brüllte er am Ende wütend und seine Augen schienen sichtbar intensiver zu sein.

Er nahm wieder seinen Stab zur Hand und richtete ihn auf sie.
,,Du bist nicht Harrys Vater, dafür musst du dich erstmal beweisen. Kein Kind sollte Angst vor seinen Eltern haben und Harry hat definitiv Angst vor dir. Dir war es egal, ob Harry, Harry war oder ich, du hast ihn einfach gepackt und nach hinten gestoßen. GRRRRRRRRRRR. Am liebsten würde ich euch umbringen", meinte er wütend, schloss aber die Augen und versuchte sich zu beruhigen.
,,Aus dem Weg, ich muss Harrys Partner retten", meinte er dann etwas ruhiger und stieß sie zur Seite.

Tom schäumte vor Wut. Wenn er Salazar nicht aus Harrys Körper bekam, musste er ihn in Harry einsperren, so dass er nie wieder zum Vorschein kam.
,,Lily, wie komme ich da rein?", fragte er sie.
,,Es können nur die Hauselfen. Sie müssen dich rein bringen", beantwortete sie seine Frage und er nickte.
,,Ich brauche einen Hauselfen mit apparier Zugang im Manor." Er richtete die Anforderung eher an Narcissa, als an Tom und den anderen.
,,Natürlich. DOBBY!", rief sie und schon erschien der treue Hauself vor ihr.
,,Was kann Dobby, für die Herrin tun?", fragte er und sie gab ihn die Anweisung nur Harry/Salazar ins das Zimmer zu bringen, was dieser dann auch tat.

Was Salazar erst jetzt bemerkte war, dass Endymion nicht mehr um seinen Hals war. Er musste sich von dessen Hals geschlängelt haben. Er konnte nur hoffen, dass Endymion niemanden biss, denn ein Gegenmittel hatte er nicht. Brauchte er auch nicht, da er Immun gegen deren Gifte war.
,,Wer?", vernahm Harry/Salazar eine schwache Stimme. Er drehte sich um und Lucius sah wirklich nicht Gesund aus. Er ging zu ihm hin und nahm direkt dessen Hand. Lucius schloss die Augen und schien sich zu entspannen.
,,Es wird alles gut Lucius. Harry wird dir helfen, ich kann dir durch die Berührungen nur den Schmerz nehmen", meinte Harry/Salazar.
,,Schon gut", hauchte Lucius und war einfach froh, dass es Harry gut ging.

Harry hielt sich den Kopf und öffnete dann seine grünen Augen. Wieder ein Filmriss. Zuvor hatte er sich doch auch an alles erinnern können.
,,Harry", gab Lucius schwach von sich, der bemerkt hatte, dass sich Salazar zurückgezogen hatte. Harrys Aufmerksamkeit lag nun völlig auf den schwach und kränklich aussehenden Mann. Er schnappte nach Luft. Lucius sah wirklich nicht gesund aus. Zudem sah er aus, als wäre er um 20 Jahre gealtert.

,,Bitte nicht Sterben, das ist alles meine Schuld, ich wollte mich nicht zwischen euch drängen. Ich..." Lucius schnitt ihm den Satz ab, indem er ihn sanft und mit aller Kraft, die er hatte, zu sich herunter zog und ihn küsste. Harrys Augen weiteten sich und er war nicht imstande sich zu bewegen. Eine gefühlte Bombe explodierte in seinem Bauch und setzte tausende von Schmetterlingen frei. Als Lucius sich löste, wurde ihm bewusst, was er getan hatte. Er hatte zumindest wieder die Kraft um richtig zu denken.
,,Harry das... es tut mir leid, ich wusste nicht was ich tat", versuchte er sich direkt zu rechtfertigen, aber Harry bewegte sich noch immer nicht.

,,Warum fühle ich so?", fragte Harry leicht verwirrt, der das Kribbeln in seinem Bauch nicht verstand.
,,Was?", fragte Lucius. Durch Harrys Nähe und den Kuss, hatte er etwas, wirklich nur ein kleinen Teil, an Kraft wieder bekommen.
,,Mein Bauch, er kribbelt so doll. Mein ganzer Körper hat Gänsehaut bekommen. Was ist das?", fragte Harry wieder. Was war das für ein Gefühl, was sich so unglaublich gut anfühlte.
,,Ich glaube, das ist weil du mein Partner bist. Es ist Liebe, Harry." Liebe? War das wirklich Liebe, was sich so gut anfühlte?

Lucius legte sanft eine Hand an Harrys Wange und dieser erschrak durch das plötzliche Kribbeln. Er sah Lucius an und dieser lächelte.
,,Ich liebe dich", hauchte er und wieder setzte Harrys Herz aus. Er liebte ihn? Dabei musste er genau wegen ihm leiden. Harry kamen die Tränen. Er fühlte sich so verdammt schuldig dafür, dass Lucius nun in dieser Lage war. Hätte Harry ihn akzeptiert, würde er nicht leiden müssen und trotzdem war der Altersunterschied ein wenig komisch für ihn.
,,Ok... ok ich akzeptiere dich, das meine ich ernst. Ich will nicht, dass du meinetwegen leidest oder gar stirbst. Ich akzeptiere dich wirklich Lucius. Bitte verzeih mir, aber der Altersunterschied ist für mich noch etwas ungewohnt. Außerdem war Liebe für mich ein Fremdwort. Ich kannte es nie", meinte Harry dann und hatte seinen Entschluss endgültig gemacht. Er hatte diesen Mann akzeptiert, um ihn zu schützen.

Harrys Hals fing an zu brennen, so wie schon vor ein paar Jahren, wo sein Vampir in ihm erwachte. Sein Hals war so verdammt trocken und es dürstete ihn wieder nach Blut. Warum jetzt? Dieser Durst wurde immer stärker. Harry sank vorm Bett in die Knie und hielt sich seinen Hals. Blut, er brauchte Blut.
,,Harry?", fragte Lucius besorgt. Er kannte sich nicht so richtig mit geborenen Vampiren aus. War das normal?

Lucius versuchte sich aufzusetzen. Was war mit Harry los? Warum hielt er sich den Hals? Eigentlich müsste sein Blut von vor zwei Wochen noch reichen. Leicht berührte er Harrys Schulter und dieser sah auf. Seine Augen waren eine Mischung aus Grün und Rot. Harry röchelte und starrte nur auf Lucius Hals. Er durfte und konnte nicht. Er hatte Angst, sich nicht beherrschen zu können und Lucius dann zu töten.
,,Harry, du musst Trinken", meinte Lucius, aber Harry schüttelte den Kopf. Er hatte sich geschworen nie wieder vor irgendjemanden das Blut zu stehlen. Er würde nie wieder in die Haut eines Menschen beißen.

,,Du brauchst keine Angst haben, ich werde nicht sterben", meinte der Blonde und trotzdem schüttelte Harry den Kopf. Lucius überlegte. Sollte er Harry mit Gewalt dazu bringen? Sollte er warten, bis Salazar seinen Körper übernahm? Was sollte er tun. Vielleicht?

Lucius zauberte mit seiner wenigen Kraft eine Messer hervor und schnitt sich in den Arm.
,,Trink Harry. Es wird besser", versprach er und Harrys Aufmerksamkeit lag auf dem tropfendem Blut. Er hatte sein Körper kaum noch unter Kontrolle. Er konnte sein Blick nicht von der Wunde abwenden. Leicht leckte Harry sich über seine Lippen. Blut, war das einzige, an was er nur noch denken konnte. Lucius hielt seinen Arm näher an Harry.
,,Bitte... zwing mich nicht", brachte dieser mühsam hervor. Die andere Hand legte sich auf Harrys Kopf.
,,Es wird dir danach besser gehen." Schon konnte Harry nicht mehr und biss ohne Rücksicht in Lucius Arm und trank.

BlutdurstOù les histoires vivent. Découvrez maintenant