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Lucius ging gerade mit schnellen Schritten in Toms Büro. Ohne zu klopfen öffnete er sie und störte Tom bei der Versöhnung mit seinem Partner. Lucius ließ sich von den Blicken und von Toms Knurren nicht beirren und setzte einfach zum sprechen an.
,,Bevor du mir den Kopf abreißt, solltest du wissen, dass ich mein Partner gefunden habe", fing er an.
,,Und deswegen platzt du hier einfach so rein. Dann hol deinen Partner doch zu dir verdammt", knurrte Tom ihn sofort an. Er fand es gar nicht in Ordnung, dass er gerade gestört wurde.

,,Das Problem ist gerade, dass er ein geborener Vampir ist", versuchte er sich zu rechtfertigen. Nun, das mildert die Lage etwas, da Tom jetzt mehr verwirrt als wütend war.
,,Das kann nicht sein, ich bin der letzte meiner Art", meinte er.
,,Du hast nicht zufällig einen Sohn?", fragte Lucius und Tom schüttelte den Kopf. 
,,Bring deinen Partner her, ich will ihn mir genauer ansehen. Ich hätte eigentlich gemerkt, wenn es eine andere Familie von geborenen Vampiren gibt."

Lucius verbeugte sich, aber statt zu gehen blieb er im Raum und sah grinsend zu Severus.
,,Was ist?", fragte dieser zähneknirschend. Auch er fand es gar nicht prickelnd, das Lucius sie gerade gestört hatten.
,,Nichts, macht ruhig weiter." Severus knurrte und hätte Lucius am liebsten den Kopf abgerissen. Bevor dies geschehen konnte, huschte Lucius aus dem Raum. Er musste einerseits mit Narcissa und andererseits mit Draco sprechen. Das würde etwas werden und er wollte sich Dracos Reaktion nicht ausmalen wollen. 

Narcissa und Lucius wussten von Anfang an, dass sie keine Partner waren, aber sie wollte Lucius einen Erben schenken, da keiner von beiden wusste, wann der Partner von Lucius geboren werden würde. Noch hatte Draco jedoch nichts davon erfahren und so musste er um dessen Reaktion bangen.


Harry hatte gerade bei der Alten Mrs. Figg mit ihren Katzen ausgeholfen, um so an etwas Geld zu kommen. Seinen Abschluss hatte er zwar schon, aber noch keinen richtigen Job. Immer wenn er bei ihr aushalf, bekam er so um die 10-20£. 

Er war gerade auf den weg zum Bäcker, um sich dort etwas zum Frühstück zu holen. Die Dursleys waren mit Dudley für den ganzen Tag weg und so musste er sich um sich selber kümmern. 

Fast beim Bäcker angekommen vernahm er einen Geruch, den er vor ein paar Tagen zum ersten mal gerochen hatte. Der Geruch, der ihn zu übermannen schien. Harry sah sich um, jedoch war von dem Mann keine Spur. Es machte ihm Angst, auf irgendeine Art und Weise. Warum fühlte er das? Er kannte diesen Mann nicht und trotzdem wollte er vor ihm knien, sein Kopf auf dessen Schoß legen und gestreichelt werden. 

Harry setzte seinen Weg mit einem gewissen Tempo fort. Er wollte den Mann aus dem Weg gehen, bevor er ihn ansprang und vielleicht gar tötete, genau wie er es fast mit seiner Tante gemacht hatte. Die Erinnerung daran ließ ihn schaudern. Er würde wie wieder bewusst von jemanden trinken, das schwor er sich, auch wenn er deswegen sterben musste. Besser er als irgendein unschuldiger. Harry empfand sich selbst als Monster, der es nicht wert war zu leben. 

,,Was darf es denn sein Junger Mann?", fragte die Ältere Dame hinter der Theke.
,,Zwei belegte mit Mett bitte", meinte Harry und die Frau packte auch sofort das gewünschte ein. Wieder vernahm Harry den Geruch und als er sich umsah, stand der Mann zwei weiter hinter ihm. 
,,Darf es sonst noch was sein?" Harry schüttelte schnell den Kopf, legte mehr Geld als gewünscht hin und verschwand mit seinem Frühstück. Er lief die Straße entlang und sah ab und zu auch nach hinten, um zu gucken, ob der Mann ihn verfolgte dies schien nicht der Fall zu sein, weshalb Harry abbog und in den nahegelegenen Park ging.

Er setzte sich auf die Parkbank und sah einigen Kindern beim Spielen zu. Sie lachten und spielten vergnügt mit ihren Eltern. Wenn Harry daran dachte, dass er doch keine Eltern hatte, wurde er traurig.

Gedankenverloren fing er an sein Frühstück zu essen. Er bekam nicht mit, wie sich jemand neben ihm setzte und schreckte erst bei der tiefen Stimme aus seinen Gedanken.
,,Warum läufst du denn vor mir weg?", fragte die Stimme. Harry ließ vor Schreck sein kleines Stück Brötchen fallen und sah den Mann mit großen Augen an. 
,,W-Wer sind s-sie?", fragte Harry. Was wollte dieser Mann von ihm? Schon beim Treffen hatte er ihn die ganze Zeit angestarrt. 
,,Ich will, dass du mit mir kommst. Ich werde dir alles erklären, aber nicht hier."

Der Mann wollte nach Harrys Arm greifen, aber dieser zog ihn zurück und sprang von der Bank auf.
,,Lassen Sie mich lieber in Ruhe, sonst kommt noch jemand zu schaden", meinte Harry und ging langsam zurück. Der Mann grinste und stand auf.
,,Du kannst dich dagegen nicht wehren."
,,Lassen sie mich in Ruhe."
,,Willst du denn nichts über dich wissen? Wissen, warum du ein Vampir bist."

Harry erstarrte. Woher wusste der Mann davon? War es während seines Filmrisses? 
,,Ich kann nicht mit ihnen kommen. Lassen sie mich einfach in Ruhe." Der blonde Mann seufzte. 
*Ich werde dich kriegen*, dachte er sich, drehte sich um und ging. Harry wurde das zuviel. Er drehte sich um und rannte mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit nach Hause.

Es verging eine Woche und Harry sah den Mann seit dem nie wieder. Er lag im Bett, während die Sonne unter ging. Morgen hatte er Geburtstag und irgendwie fühlte er eine gewisse Aufregung. Aber warum? Noch war er keine 18 und dürfte hier nicht ausziehen. Harry seufzte. Er wollte hier weg, aber er traute sich seitdem nicht mehr raus. Er hatte Angst dem Mann zu begegnen. 

Harry drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Mal wieder hatte er Durst, aber trinken wollte er nichts. Nicht noch einmal. Es dauerte ein bis zwei Stunden, bis er es geschafft hatte endlich mal einzuschlafen, ohne nach Blut zu dürsten. 

23:59 Uhr und noch 10 Sekunden bis Mitternacht. 
Tick Tack
Tick Tack
Tick Tack
Tick Tack
Tick Tack
Noch 5 Sekunden. 
Tick Tack 
Tick Tack
Noch 3 Sekunden. 
Tick Tack
Tick Tack
eine Sekunde.
Tick Tack
Der Türknauf zu Harrys Zimmer öffnete sich leise und auch die Tür wurde genau so leise geöffnet.

Ein gewisser blonder Mann trat leise ins Zimmer und ging auf Harry zu.
,,Alles gute zum Geburtstag", hauchte der Mann leise. Durch Severus hatte er ein paar Dinge erfahren. Lily bekam Harry vor genau 17 Jahren. Sie alle fanden es komisch, dass er nicht in Hogwarts war, aber daran wussten sie, dass Dumbledore Schuld war. 

Sanft strich er dem Jungen die Haare aus dem Gesicht und klemmte sie hinter sein Ohr. 
,,Gerade jetzt zu deiner Volljährigkeit, wird es dir schwer fallen mir aus dem weg zu gehen. Ob du es willst oder nicht, ich werde dich mitnehmen. Du brauchst mein Blut um richtig leben zu können." Der Mann holte aus seinem Umhang eine Phiole heraus und verabreichte diese den schlafenden Jungen. Nur zur Sicherheit, nicht das der junge während des Apparieren's aufwachte. 

Er hob den jungen, wie ein Ritter hoch und apparierte. 

In Malfoy Manor brachte er ihn hoch in sein Zimmer, als er auf dem Weg dorthin seinen Sohn antraf.
,,Vater?", fragte Draco. Er hatte das Geständnis eigentlich recht gut aufgenommen, auch wenn es für ihn noch ungewohnt sein würde.
,,Draco", meinte er zurück.
,,Ist das dein Partner?", fragte er und Lucius nickte.
,,Er ist heute erst volljährig geworden. Es wird schwer werden ihn von unserer Welt und dem Bund zwischen uns in Kenntnis zu setzen."

Draco besah sich die leichte Last auf den Arm seines Vaters.
,,Er ist also bei Muggeln aufgewachsen?", fragte er und sein Vater nickte. 
,,Ich werde ihn in mein Zimmer bringen und dann gleich zu euch runter kommen." Draco nickte und so trennten sich ihre Wege.

Im Zimmer des Mannes legte er den Jungen auf das Bett und setzte sich für einen kleinen Moment dazu. Er blieb mit seinem Blick an der Narbe hängen. Was hatte die Narbe zu bedeuten? Von ihr ging eine unbekannte Aura aus, fast so, wie eine zweite Person. Konnte es doch sein, dass er zwei Persönlichkeiten hatte? Beim Essen, als er sich mit seinen Verwandten getroffen hatte, hatte er den Aura Wechsel gespürt. Am Anfang war der junge schüchtern und hatte nicht mal den Kopf gehoben, aber nach dem Wechsel, war er komplett anders. 

In seinen Augen sah der Junge einfach nur schön aus. Das schönste, was es auf der Welt gab. Er strich sanft über dessen Wange und hatte selber dabei die Augen geschlossen. Der drang den Jungen zu küssen und ihn an sich zu drücken, war stark. Sehr stark.

Lucius musste sich nach kurzer Zeit dann doch von ihm lösen. Er musste mit Tom und Severus herausfinden, wer der Junge wirklich war und dafür brauchte es einen Ahnentest. Lucius stand auf, drehte sich um und verließ das Zimmer, um mit den anderen den nächsten Schritt einzuleiten. Zuvor jedoch, legte er einen Alarm Zauber auf das Zimmer.

BlutdurstWhere stories live. Discover now