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,,Luc? Du bist schon seit einer Wochen in deinem Zimmer. Komm doch bitte wieder raus", bat Narcissa ihren Freund. Harry war seit zwei Wochen weg. Die erste Woche hatte er alles daran gesetzt um ihn zu finden und die zweite Woche war er nur noch in seinem Zimmer. Er kam nicht mehr hinaus und nur die Hauselfen kamen ins Zimmer. Er hatte die Tür mit einem starken Zauber verschlossen.

Alle machten sich Sorgen, zumal ein abgewiesener Engel nicht lange überlebte. Was nur keiner wusste war, dass Lucius gar nicht mehr die Kraft hat um überhaupt einen Zauber sprechen zu können oder aus seinen Bett zu kommen.

Er lag kreidebleich im Bett und schwitzte. Seine Augen waren Rot und richtig Schlaf bekam er auch nicht. Er hatte Albträume, wo Harry vor ihm auftauchte, mit einer anderen Person an seiner Seite oder, wo Harry ihn tötete oder auch, wo Harry vor seinen Augen starb. Kein einziger Trank half gegen die Albträume oder seine Krankheitssymptome. Er war so verdammt müde und schlaff. Die Schmerzen in seiner Brust wurden von mal zu mal stärker.

,,Und?", fragte Draco seine Mutter, als sie wieder zu ihnen in den Salon stieß. Sie schüttelte nur traurig den Kopf.
,,Er antwortet mir nicht und die Tür macht er auch nicht auf. Ich mache mir Sorgen. Harry ist weg und Lucius leidet", meinte sie und setzte sich neben ihren Sohn. Dieser nahm seine Mutter tröstend in den Arm.

,,Es ist meine Schuld. Ich hätte mich nicht mit Salazar prügeln dürfen", meinte Tom.
,,Der Junge hätte erst gar nicht leben dürfen", meinte Severus schnippisch und bekam ein wütenden Blick von Remus und Sirius, die natürlich mit ihnen in der Runde saßen und sich Sorgen um ihren Freund machten.
,,Du kannst Harry dafür nicht die Schuld geben. Er kann nichts für die Untreue deines Partners", knurrte Sirius und sowohl er als auch Severus starrten sich an, als würden sie dem anderen gleich an die Gurgel gehen.

Sowohl Tom als auch Remus mussten ihre Partner zurückhalten.
,,Beruhigt euch wieder, wir müssen eine Lösung finden, sonst stirbt Lucius. Wir müssen Harry irgendwie wieder finden und ihn irgendwie dazu bringen, dass er Lucius akzeptiert oder wenigstens in seiner Nähe ist", meinte Tom.

,,Harry." Lily kam in den Trainingsraum von Slytherin Manor gestürmt und hielt vor Harry an, der mit Godric einige Verteidigungszauber übte.
,,Was ist los? Warum bist du so gehetzt Mama?", fragte er. Er fand, dass es sich richtig anhörte, wenn er sie Mama oder Mutter nannte statt Lily.
,,Du musst schnell zurück zu Lucius, wenn nicht, wird er sterben. Er kann sich kaum noch bewegen, ist kreidebleich, kann kaum schlafen und hat starke Schmerzen. Nur du kannst ihm helfen", meinte sie hektisch.

Harrys Augen weiteten sich. Eigentlich wollte er dort nicht noch mal zurück. Er war dort ja scheinbar nicht erwünscht, aber er wollte nicht, dass ein Unschuldiger wegen ihm starb. Harrys Atem ging wieder schneller und er raufte sich die Haare. Was sollte er tun? Auch er hatte in der letzten Woche von den blonden Mann geträumt und gegen ihn und sein Alter hatte er nichts mehr. Es war viel mehr sein Vater und dessen Partner. Er war von ihnen nicht erwünscht.

Eine Hand legte sich auf seine Brust und er schreckte aus seinen Gedanken. Lily sah ihn sanft an.
,,Du musst auf dein Herz hören Harry, nur dann wirst du die Antwort finden", meinte sie sanft und doch war sie nervös. Lucius war einer ihrer Freunde und dieser lag scheinbar im Sterben. Harry schloss die Augen und versuchte seinen Atem zu kontrollieren. Er legte seine Hand auf die von seiner Mutter und sah sie dann an.
,,Ist gut, aber ich mache das nur, weil ich nicht will, dass jemand stirbt. Ich bin noch immer von allem verwirrt."

Lily fing an zu strahlen und nahm ihren Sohn in den Arm.
,,Danke Harry. Du bist ein guter Junge geworden, ganz anders als dein Cousin", meinte sie und Harry lächelte leicht. Die Umarmung war warm und so wohltuend.
,,Aber, wie komme ich da hin?", fragte er dann, als sie sich lösten.
,,Das apparieren musst du noch lernen, ich würde vorschlagen, dass Salazar das übernimmt. Er kann dich bestimmt in Lucius Zimmer bringen", meinte sie.
,,Lass einfach zu, dass er dein Körper übernimmt. Versuch dich zu entspannen und dich nicht zu wehren", fügte sie hinzu und Harry nickte.

Salazar hatte seit der Sache in der Schatzkammer nicht mehr seinen Körper übernommen. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Er spürte einen Sog und glaubte eine Hand auf seine Schulter der Seele zu spüren, ehe die Kontrolle über sein Körper abgab. Bevor die Kontrolle abbrach, meinte er eine Stimme vernommen zu haben, die flüsterte.
>Ich übernehme ab hier.<

Wieder waren Harrys Augen rot, als er die Augen wieder öffnete. Sein Gesichtsausdruck war ernst.
,,Sollte wieder dumme Kommentare kommen oder Harry wieder von seinen Vater geschlagen werden, dann drehe ich durch und schlage sie kurz und klein", knurrte er und Lily sah ihn böse an.
,,Es sind noch immer meine Freunde, Sal", meinte sie und verschränkte die Arme.
,,Das ist mir egal. Keiner springt so mit meinem selbsternannten Sohn um."

Lily schmunzelte, ehe sie wieder ernst wurde.
,,Du musst dich beeilen", meinte sie schnell.
,,Ist ja gut, ich mache ja schon."
~Nimmst du mich mit?~, fragte eine Stimme vom Boden aus. Harry/Salazar sah hinunter. Vor seinen Füßen war Endymion und sah zu ihm auf.
~Du hast Harry sehr gern, kann das sein?~, fragte er und kniete sich zu ihm runter. Endymion nickte. Harry hatte noch immer etwas besonderes an sich.
~Warum wirst du denn nicht einfach Harrys Vertrauter? Harry kann einen guten Freund gebrauchen.~
~Wirklich? Will Harry das denn?~, fragte er und Harry/Salazar zuckte mit den Schultern.

Er streckte die Hand nach Endymion aus, so dass dieser hoch schlängeln konnte.
~Du kommst einfach mit und wenn ich Harry seinen Körper wieder gegeben habe, kannst du ihn ja fragen.~ Endymion nickte und würde die Aufgabe als Vertrauter gerne übernehmen.

Hinter der Appariergrenze apparierte er zurück nach Malfoy Manor. Vorm Tor von Malfoy Manor stieß er dieses auf und ging zur Haustür, wo er klopfte. Nicht mal fünf Sekunden später machte ein kleiner Hauself diese auf.
,,Was kann Dobby für Sie tun Sir?", fragte der kleine.
,,Ich will zu Lucius und zwar schleunigst!", meinte er etwas zynisch.
,,Tut mir leid, aber dem Meister geht es zurzeit nicht gut."
,,Ich oder eher Harry, dessen Körper ich benutze, ist sein Partner und wird ihn helfen."

Dobby sah Harry/Salazar abschätzend an.
,,Ich werde Mr. Riddle holen", meinte er.
,,Nein. Jetzt lass mich rein oder Lucius stirbt", meinte Harry/Salazar und drehte sich einfach rein.
,,Sir, sie können nicht.." Salazar hörte nicht und ging weiter. Er hatte keine Zeit um sich jetzt mit Tom zu unterhalten.

~Das war aber nicht nett~, meinte Endymion auf seiner Schulter.
~Ist mir egal, ich habe besseres zu tun~, meinte Harry/Salazar einfach und lief mit der Vampir Geschwindigkeit zum Zimmer des blonden Aristokraten.
~Ich werde Harry ab hier seinen Körper wieder geben, ich hoffe nur, dass Tom und so, ihm nicht in den Weg kommen~, sprach Harry/Salazar zu Endymion und dieser nickte.

Dieses mal war alles anders als sonst. Harry konnte sich an alles erinnern, was Salazar getan hatte. Warum? War es, weil er ihn freiwillig seinen Körper übergeben hatte? Harry sah auf die Tür, griff nach der Türklinke und wollte diese runterdrücken, aber stattdessen wurde er an die Wand hinter ihm geschleudert.
,,Au", zischte Harry und hielt sich seinen Hinterkopf. Als Harry wieder aufstand, wurde er gepackt und weggeschleudert.
,,Du bist an Lucius Zustand schuld. Du hast Harry einfach mitgenommen und ihn von seinem Partner getrennt", meinte eine wütende Stimme, die Harry bekannt vorkam. Das war doch sein Vater.

Durch den Aufprall tat ihm sein Rücken und vereinzelte Knochen weh. Warum hasste der Mann ihn so sehr? Er hatte doch nichts getan. Er wollte doch nur Lucius helfen und wurde jetzt schon wieder verprügelt.
,,Es ist alles deine Schuld. Harry braucht dich nicht als Beschützer", schrie der Mann ihn wieder wütend an. Sprach er da von Salazar? Harry stand auf und sah den Mann an, der zu stocken schien.
,,Harry", hauchte er erschrocken.
,,E-Es tut mir leid, das war.." Tom näherte sich ihm, aber Harry hielt Abstand.

Er hatte Angst vor seinem eigenen Vater. Vater? Nein, er sah ihn nicht als Vater. Laut den Erzählungen der anderen hatte Tom einfach zugeschlagen, nachdem Salazar dessen Partner geschlagen hatte, obwohl Tom wusste, dass es Harrys Körper war.
,,Lassen... lassen sie mich in Ruhe", stotterte Harry, der ihn ängstlich ansah. Harry hatte seine Hand an seinem Zauberstab, der an dessen Bein in einem Holster befestigt war.

Wieder näherte Tom sich ein Stück und Harry richtete seinen Zauberstab auf ihn.
,,I-Ich bin nicht schwach. Ich lasse mich nicht mehr schlagen", meinte er und Tom blieb lieber stehen.

BlutdurstWhere stories live. Discover now