19

3K 149 32
                                    

Harry sah Sirius an. Er wäre also gar nicht zu seinen Verwandten gekommen? Wäre es ihm bei Sirius besser ergangen?

Sirius atmete einmal tief ein, um sich wieder zu beruhigen.
,,Hast du dich jetzt endlich mal zusammen gerissen, du Flohpelz?", fragte Severus genervt von Sirius Verhalten.
,,Severus, es ist gut. Wir sind alle auf derselben Seite und müssen uns nicht grundlos provozieren. Du warst früher doch auch nicht so", meinte Minerva anklagend.
,,Wie ich mich entwickle, ist meine Sache, Minerva. Gib deinen Löwen die Schuld."

Harry sah Minerva an, dass sie um Kontrolle Rang und deshalb fürs erste den Mund hielt, bevor sie was falschen sagt.
,,Wir sollten weiter machen. Mich und Severus kennst du ja schon. Das neben meinem Partner ist Bellatrix. Sie ist…"
,,Verrückt? Nervig? Angsteinflößend? Am besten alles. Ich foltere gerne Menschen, die mir auf die Nerven gehen, oder einfach zum Spaß", sprach sie dazwischen und ihr Gesicht zierte ein verrücktes Grinsen.
,,BELLA!", brüllte Minerva und schlug mit der Handfläche auf den Tisch. Sofort war die geistesgestörte Frau ruhig.

,,Harry?", fragte Lucius leise. Der Junge hatte sich versteift und atmete schwer. Die Frau liebte es zu foltern. Harry wurde schlecht. Er sprang vom Stuhl auf und lief aus dem Raum, nur um sich an der Treppe zu übergeben. Um Bella, würde er einen großen Bogen machen, wenn er hier bleiben würde. Harry war blass im Gesicht und sowohl seine Beine als auch seine Hände und Arme zitterten.

,,Alles gut?", fragte eine sanfte Stimme, die Harry mittlerweile zu gut kannte. Lucius legte Harry eine Hand auf seinen Rücken.
,,Tut mir leid, dass…. Dass ich hier hin gespuckt habe", entschuldigte Harry sich.
,,Ist schon gut, die Hauselfen machen es nachher weg." Lucius führte Harry ein bisschen die Treppen nach oben, um von dem Erbrochenen weg zu kommen und setzte sich dann mit ihm hin.

,,Weißt du, Bellatrix ist zwar etwas verrückt und psychotisch, aber sie hat auch freundliche Seiten. Menschen die ihr lieb sind, beschützt sie, auch wenn sie töten muss. Sie würde dir nichts tun, schon aus dem Grund nicht, weil du Toms Sohn bist. Wir kennen dich alle, seit du noch ein Baby warst. Selbst Moony, also der Werwolf von Remus, sieht dich als sein Welpe an und würde dir selbst bei einer Vollmondnacht nichts tun. Remus hat selbst gesagt, dass Moony bei Vollmond extra nach dir ruft." Harry sah ihn an.
,,Er ruft, nach mir?", fragte er verwirrt und Lucius nickte.
,,Du bist nun mal sein Welpe. Remus war es, der die Geburt vollzogen hatte."

Harry sah auf seine Hände, welche noch immer zitterten.
,,Ich habe Angst, Lucius. Ich habe große Angst." Der Blonde Aristokrat zog Harry an sich ran und wiegt ihn sanft hin und her.
,,Ich weiß, dass du Angst hast, aber das brauchst du nicht. Ich bin immer für dich da und ich folge dir überall hin."

Der Jüngere schloss die Augen und genoss die Wärme, welche von Lucius ausging. Das Gefühl, wonach er sich schon seit er denken konnte, sehnte. Unbewusst kuschelte er sich an Lucius ran und dieser würde einen Teufel tun, Harry weg zu schubsen oder ihm das Gefühl zu verbieten. Er drehte sich etwas zu Harry und legte seine Arme um ihn. Harrys Ohr war genau an seiner Brust und er konnte den schnellen Herzschlag des Blonden hören.

Harry bemerkte nicht, wie leise ein Hauself das Erbrochene von Harry weg machte und Lucius Harry einen Minzgeschmack zauberte. So saßen sie dann gute 5 Minuten, bis Lucius Harry sanft von sich schob und ihn ansah.
,,Wollen wir etwas spazieren gehen? Die Sonne scheint heute schön hell und schenkt uns auch ihre Wärme." Harry schmunzelte leicht über das geschnulze vom Blonden, nickte aber dann.

Der Vampir griff, von sich aus, nach Lucius Hand und sah mit roten Wangen zur Seite. Das Lächeln, welches Lucius's Lippen zierte, sah Harry nicht.

,,Was hast du dir dabei gedacht Bella? Willst du den Jungen noch mehr verstören?", schnauzte Minerva sie an, als auch Lucius den Raum verlassen hatte, um zu Harry, zu gehen.
,,Ich dachte, wenn mein lieber Cousin schon erzählt, dass er ein angeblicher Massenmörder ist, kann ich ja wohl erzählen, was ich am liebsten mache. Außerdem würde ich ihn sowieso nichts tun", versuchte sie sich zu rechtfertigen.
,,Wenn du ihm was tust, bringe ich dich eigenhändig um", knurrte Sirius seiner Cousine entgegen.

Severus rieb sich genervt die Schläfen.
,,Bella, du kannst froh sein, dass Salazar eingesperrt ist, sonst hätte er dir definitiv eine gelangt", meinte er und lehnte sich auf seinen Stuhl zurück.
,,Wir müssen alle aufpassen, was wir zu Harry sagen. Seine Psyche ist nicht gerade in topform", meinte er dann, mit den Nerven am Ende. Da versuchte er mit Harry in Einklang zu kommen und dann machte jemand anderen noch einen Fehler.

Sie sprachen noch einige Minuten über Punkte, die man in Harrys Beisein erst einmal nicht erwähnen sollte, bis Harry alle richtig kennengelernt hatte und Vertrauen konnte. Severus stand am Fenster und sah nach kurzer Zeit, wie Harry und Lucius, Hand in Hand, etwas spazieren gingen. Er wusste nicht warum, aber er musste schmunzeln. Seine Einstellung zu dem Jungen hatte sich seit heute morgen um 180° gedreht. Harry trug keine Schuld an den Fehler seiner Eltern, das hatte er nun erkannt. Er würde versuchen es irgendwie wieder gut zu machen.

Beide liefen schweigend durch den Garten, bis Harrys Beine auf einmal zusammen sackten. Es war wohl doch etwas zu viel gewesen. Die Angst vor den Werwölfen, vor dieser Bellatrix und die Angst, von allen abgelehnt zu werden. Lucius hatte ihn gerade noch rechtzeitig aufgefangen und ließ sich nun mit ihm auf dem Boden nieder.
,,Die Kleidung wird noch ganz dreckig", meinte Harry, aber das störte Lucius herzlich wenig. Harry trug ein paar Klamotten von Draco, die auf seine Größe geschrumpft wurden und wollte nicht dafür verantwortlich sein, daß Draco vielleicht sauer auf ihn wird.
,,Keine Sorge, sie wird gewaschen und dann ist sie wieder sauber. Draco würde dir auch wegen seiner Kleidung nicht den Kopf abreißen. Er verschmutzt sie auch mit seinen 17 Jahren noch wie ein Kleinkind."

Lucius schmunzelte, als er daran dachte, wie Draco letztens ausgerutscht war und seine Kleidung dann voller Matsch war. Zur Info, es hatte am Tag zuvor geregnet. Harry sah Lucius unsicher an, aber dieser gab ihn nur ein Kuss auf die Stirn, als Zeichen, dass alles gut ist.
,,Hast du Hunger?", fragte er und leicht nickte Harry.
,,Dobby!", rief er und kurz darauf erschien der kleine Elf.
,,Was kann Dobby für Master Malfoy tun, Sir?", fragte er und verbeugte sich.
,,Würdest du uns eine Decke bringen, etwas zum Mittag sowie Obst und Gemüse?", fragte er freundlich und Dobby nickte, ehe er verschwand und kurz darauf das gewünschte vor ihnen erschien.

Lucius breitete die Decke aus und zusammen setzten sie sich darauf. In einem sauber angerichteten Korb waren verschiedene Sandwiches, Beeren und andere Arten von Obst und Gemüse.
,,Nimm dir ruhig etwas raus", meinte er und nahm sich dann selbst ein Sandwich mit Ei, Salat, Tomaten, Gurken und Remoulade als Aufstrich. Harry nahm sich das selbe, weil es bei Lucius so lecker aussah. Gemütlich saßen sie auf der Decke und genossen in Ruhe das kleine Essen zu zweit.

Lucius sah aus dem Augenwinkel, wie sich ein kleiner Zitronenfalter auf Harrys Haaren nieder ließ. Er schmunzelte und streckte seinen Zeigefinger aus, wo sich dieser nach kurzer Zeit drauf setzte. Fragend sah Harry ihn an.
,,Der fand deine Haare scheinbar sehr toll", meinte er lächelnd und hielt ihn Harry vor die Augen. Der Schmetterling breitete seine Flügel aus und landete auf Harrys Nase.

Harry lachte leicht und aß einfach sein Sandwich weiter. Lucius konnte es nicht genau sagen, aber der Schmetterling verhielt sich seltsam. Würde ein normaler Schmetterling nicht eigentlich davon fliegen? Er zuckte mit der Schulter und aß einfach in Ruhe mit seinem Gefährten weiter. Er würde sich nicht von einem Schmetterling das Essen verderben lassen.

,,Und Harry, wie hat die das Sandwich geschmeckt?", fragte Lucius, als sie beide aufgegessen hatten.
,,Es war lecker. Ich hatte nicht erwartet, dass Sandwiches so gut schmecken können. Ich meine, es wird soviel verschiedenes belegt, da weiß man nie wie es schmeckt. Ich glaube, das ist meine Lieblingssorte." Harry lächelte ein bisschen. Ja es hat ihn wirklich gut geschmeckt. Es schmeckte besser als das Essen bei seinen Verwandten. Wenn er mal nicht kochen musste, war das Essen oft angebrannt oder versalzen.

Harry war sich sicher, dass das Salazar zu verdanken war, dass er nicht mehr so viel im Haus machen musste. Geschlagen wurde er trotzdem. Harry hatte nichts gegen kochen, wenn er auch selber etwas davon abbekommen würde.

Der Grünäugige sah zu Lucius, ehe er sich etwas unsicher an ihn ran lehnte. Das Gefühl war wirklich angenehm, was er in der Nähe des blonden empfand. Lucius lächelte und legte ein Arm um Harrys Schulter.
,,Ich liebe dich Harry", hauchte er.

Der Schmetterling, der die ganze Zeit wie erstarrt schien, flatterte von Harrys Nase herunter und landete vor ihnen auf dem Boden, ehe er auf einmal begann sich zu verändern.

(Tut mir leid, ich habe alles etwas schleifen lassen. Ich arbeite gerade an den OS von den Gewinnern der Verlosungen. Ich hoffe ihr habt Verständnis)

BlutdurstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt