18 | Nikan

352 26 1
                                    

Der Sturm hat zum Glück keine großen Schäden hinterlassen. Ein paar Bäume haben es allerdings nicht überlebt und auch der Weg raus aus dem Wald war versperrt, doch wir haben innerhalb von zwei Tagen alles weg- oder aufräumen können. Die entwurzelten Bäume oder abgebrochenen Äste haben wir in Brennholz verwandelt, wovon wir die Hälfte sogar verkaufen können. So kommen wir wieder zu ein bisschen Geld. Das ist ein Problem, um das wir uns als nächstes kümmern müssen. In der Kasse sieht es nämlich knapp aus. Jesper hat schon den Vorschlag gemacht, dass er wieder als Aushilfskoch in einem Restaurant in der nahe gelegenen Kleinstadt arbeiten kann und auch Ian hat mitgeteilt, dass er ein paar Aufträge im Tattoostudio ergattern könnte. Aber darüber müssen wir uns erst noch alle gemeinsam beraten. Arbeiten außerhalb des Rudelterritoriums nachzugehen würde bedeuten, dass sie für ein paar Tage die Woche nicht hier wären. Das ist eine schwere Entscheidung, denn wenn wir einmal in einem Rudel leben, fällt es uns schwer nicht zusammen zu sein. Auch wenn jeder von uns ein Leben allein gelebt hat, haben wir uns nun gegen die Einsamkeit entschieden. Im Grunde ist es als einsamer Wolf auch nicht unbedingt angenehm. Man ist schutzlos und verwildert. Das Gleichgewicht zwischen Mensch und Wolf wird gestört.
Aber mit dem Holz, das wir verkaufen können, haben wir etwas Zeit gewonnen, eine Lösung für unser finanzielles Problem zu finden.

"River und Olivia sind das Gelände erkunden. Ich werde ihnen schnell hinterherlaufen." Len steckt seinen Kopf zur Küche hinein, in der im Augenblick Ian, Clayton, Jesper und ich am Tisch sitzen. Ich springe jedoch sofort auf, als Lens Worte meinen Verstand erreichen.
"Ist schon gut. Ich mach das", versichert mir Len und ist schon wieder verschwunden.
Für einen kurzen Moment bleibe ich noch stehen, setze mich dann aber wieder. River erkundet das Territorium. Ohne mich. Weil sie mir nicht vertraut? Ist es für sie wirklich so schwer, sich vor mir zu verwandeln? Meine Gedanken scheinen sich zu überschlagen. Ich fühle mich zurückgewiesen und bin enttäuscht. Was soll ich nur machen? Ich kann ihr nur Zeit geben, aber ist das genug? Fühlt sie sich immer noch so unwohl in meiner Nähe? Es ist zum Haare raufen.
"Beruhig dich. River wird schon noch auf dich zugehen", versucht Clayton mir Mut zu machen, als hätte er soeben meine Gedanken gelesen.
Nervös und irgendwie auch aufgebracht wippe ich mit meinem Bein und streife meine schweißigen Hände über meine Oberschenkel. Warum bin ich nur so unruhig? Verdammt.
"Ich weiß nicht, wie ich das ertragen soll", gestehe ich meinen Freunden und ernte mitfühlende Blicke. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie dieses Chaos in mir wirklich verstehen können. Jesper und Len haben sich sofort ineinander verliebt und auch bei Ian und Olivia ging es sehr schnell. Ja, und Clayton steht dieses Chaos womöglich noch bevor. Ich fühle mich so allein in dieser Situation. Zuletzt erging es mir so, als ich einsam durch die Wälder des Landes gestreift bin. Aber selbst da hatte ich nicht so viel empfunden, ich war eher abgestumpft. Kommt es mir jetzt deshalb so schlimm vor? Weil ich schon lange nicht mehr so viel gefühlt habe?
Es ist zum verrückt werden.
Als mir ein ungewohntes Brennen in der rechten Schulter aufsteigt, reibe ich über die Stelle, weil es sich zuerst nach einem verspannten Muskel anfühlt, doch das Brennen wird stärker und auch kleine Bewegungen verbessern dieses Empfinden nicht.
"Ist alles in Ordnung?", fragt Jesper und schaut besorgt zu mir rüber. Seine blauen Augen scannen meine Bewegungen, doch ich nicke nur ab. "Ist wahrscheinlich ein eingeklemmter Muskel", antworte ich und versuche dieses merkwürdige Gefühl zu ignorieren.
Als jedoch ein lautes Heulen aus der Ferne zu hören ist, halten wir für einen kurzen Augenblick inne. Keiner sagt etwas oder bewegt sich. Wir tauschen nur ein paar Blicke aus, bis Ian plötzlich ruft: "Olivia!"
Er ist der Erste von uns der aufspringt, dicht gefolgt von mir.
Wir verlassen mit schnellen Schritten das Haus und treffen draußen auf Noah, Mato und Antonio. "Was war das?", fragt Noah besorgt mit einem Hauch Panik in der Stimme.
"Olivia", antwortet Ian nur knapp und zieht sich schon die Klamotten aus, um sich zu verwandeln. Ich tue es ihm gleich.
Mein Herz rast. Ich kann nicht einmal den Herzschlag der anderen hören, so sehr rauscht mir das Blut in den Ohren. Oh Götter, ich darf gar nicht daran denken, was das zu bedeuten hat. Ist River etwas passiert? Dieses Brennen eben in meiner Schulter. Kam das von ihr? Ist sie verletzt?
Meine Verwandlung hat bereits eingesetzt, anders als bei Ian, der schon auf vier Pfoten durch den Wald hechtet.
Auch die anderen sind dabei ihre Klamotten auszuziehen und sich zu verwandeln, doch werden von Clayton aufgehalten. "Wartet! Wir wissen nicht was passiert ist. Jesper. Antonio. Noah. Ihr kommt mit mir, wir nehmen die Quads", bestimmt er und macht sich auf dem Weg zur Garage.
Zum Glück bewahrt Clayton einen kühlen Kopf. Ich bin im Augenblick definitiv nicht in der Lage dazu vernünftige Entscheidungen zu treffen. In meinem Kopf ist nur River. Meine liebe süße River.
Auch als ich durch den Wald renne, vermutlich so schnell wie noch nie in meinem Leben, ist da nur River. Ihre blauen Augen. Die rosa Lippen. Ihre blasse Haut und diese wunderschönen langen dunklen Haare. So wunderschön.
Ihr darf nichts passiert sein.
Hinter mir höre ich Mato, der Probleme hat mit mir Schritt zu halten. Aber ich kann jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich muss zu River. Ich muss sie sehen. Ich muss sehen, dass es ihr gut geht.
Ian habe ich auch gleich eingeholt und ein paar Meter hinter uns sollten sich die anderen auf den Quads befinden. Normalerweise würde ich die Motoren hören, doch mein Blut rauscht so sehr, in meinen Ohren, dass ich nichts anderes wahrnehmen kann.
Meine Lungen brennen, es sollte nicht mehr weit seit, doch ich beschleunige ein weiteres Mal und befinde mich nun an Ians Seite. Er scheint ebenso besorgt zu sein, dass seiner Gefährtin etwas zugestoßen ist.
Wir laufen immer schneller, der Boden beginnt unter unseren Pfoten zu vibrieren und mit jedem weiteren Sprung hinterlassen wir tiefe Löcher in der Erde.
Meine Nase erreicht ein Geruch, der mir die pure Angst unter die Haut treibt. Metallisch. Blut. Und irgendwo darunter befindet sich Rivers Duft.
Ein letztes Mal beschleunige ich, mit brennender Lunge und ein vor dem Zerreißen stehendes Herz, mein Tempo und lasse Ian hinter mir. Die Bäume beginnen sich zu lichten und ich erkenne den Fluss, der an unserer Grenze verläuft. So schnell war ich noch nie am anderen Ende unseres Territoriums.
Was mir allerdings die pure Angst in jede Pore meines Körpers treibt, ist der nackte Körper, der am Boden liegt und sich nicht zu rühren scheint.
Ein letzter Sprung.
Meine Pfoten graben sich tief in das Moos.
Im Flug erhalte ich meine menschliche Form und lande mit meinen Füßen kurz vor dem reglosen Körper.
Schwarze lange Wellen bedecken ihren Rücken.
Schnell schließe ich die Lücke und drehe River um.
Sie hat die Augen geschlossen.
Ihr Herz schlägt. Schwach.
Und als ich meinen Blick nach unten wandern lasse, erkenne ich warum. Eine tiefe Bisswunde legt sich halbmondförmig um ihre Schulter. Blut schwillt aus den Wunden. Und dann noch diese Krallenspuren über ihren Rippen.
Geistesgegenwärtig versuche ich meine Hände über ihre offenen Wunden zu legen, um zu verhindern, dass noch mehr Blut aus ihnen hervor quillt. Was soll ich nur machen?
Meine Sicht verschwimmt und ich spüre vereinzelt Tränen über meine Wange laufen.
"River, mach die Augen auf. Es wird alles wieder gut. Hörst du?", stammel ich verzweifelt vor mich hin und lasse hilfesuchend meinen Blick schweifen. Nicht weit von uns befindet sich ein mir unbekannter Wolf regungslos auf dem Boden. Über ihm Olivia und Len, die ihn fixiert halten.
Ian erreicht uns und geht sofort auf Olivia zu. Er vergewissert sich, dass mit ihr alles in Ordnung ist und soweit ich das beurteilen kann, geht es ihr gut.
Dann erscheint Mato und auch er verwandelt sich, wie ich einige Sekunden zuvor, im Sprung in seine menschliche Gestalt.
"Oh Scheiße", stößt er mit einem erstickenden Aufkeuchen hervor und kniet sich mir gegenüber auf Rivers Seite. Kurz wirft er einen Blick hinter mich, wo er sich einen Überblick über die Lage verschafft. "Wir müssen sie hier weg bringen", sagt Mato monoton und tastet Rivers Kopf ab.
Neben mir taucht Len auf. "Bringt sie nach Hause. Ich bereite alles vor." Er ist der einzige im Rudel mit medizinischen Grundkenntnissen und im Augenblick auch der einzige, der River wirklich helfen kann.
Len verwandelt sich erneut, etwas langsam, da er in den vergangenen Minuten zu oft zwischen seinen Gestalten gewechselt hat und rennt durch den Wald zurück nach Hause, in dem Moment, in dem auch die anderen auf den Quads uns erreichen.
Clayton springt sofort ab und übernimmt die Führung nachdem auch er sich einen kurzen Überblick verschafft hat. "Antonio und Noah, ihr nehmt den Wolf mit und sperrt ihn ein. Olivia und Ian, ihr begleitet die zwei, falls er aufwachen sollte." Dann geht er zu mir, berührt meine Schulter und sagt in einem strengen Ton: "Nikan, du musst sie jetzt los lassen. Du kannst sie nicht nach Hause tragen. Jesper und ich nehmen sie auf dem Quad mit."
Ich kann nicht anders, es ist ein Reflex, und knurre Clayton an. Meine Hände pressen sich noch immer auf ihre Wunden. Verdammt, da ist so viel Blut!
Clayton hat recht. Ich muss jetzt an River denken und was das beste für sie ist. Sie muss so schnell wie möglich nach Hause, damit Len ihre Wunden versorgen kann. Also löse ich meine Hände, streiche ihr einmal über die kalte Wange und küsse ihre Stirn, bevor ich sie behutsam hochhebe und in Jespers Arme übergebe.
"Ich laufe schon mal vor", informiert uns Mato und verschwindet zwischen den Bäumen.
Clayton setzt sich auf das Quad, hinter ihm Jesper mit River auf dem Schoß. Er hat sein Oberteil ausgezogen und presst es auf die Bisswunde, die tiefer zu sein scheint als die Kratzspuren über ihren Rippen. Clayton startet den Motor und fährt davon.
Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, verteile dabei Rivers Blut, das an meine Händen klebt, über meine Wangen und strenge mich dann an, wieder in meine wölfische Gestalt zu kommen. Es geschieht langsamer als mir lieb ist. Ich kann mich nicht konzentrieren und in den letzten zehn Minuten habe ich zu oft zwischen den Gestalten hin und her gewechselt. Meine Knochen und Muskeln brauchen länger um sich zu entwickeln, doch als ich endlich wieder auf vier Pfoten stehe, renne ich los und hole das Quad wieder ein. Ich könnte schneller laufen und sie in Empfang nehmen, doch ich werde River nicht von der Seite weichen. Wahrscheinlich werde ich das fortan nie wieder tun. Es wäre wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen, wenn ich sie begleitet hätte. Nein, ich hätte schon gar nicht so nachlässig sein dürfen und denken, dass sich die Henry-Sache von ganz allein klärt. Scheiße.
Als wir endlich die Siedlung erreichen, fällt es mir noch schwerer meine menschliche Gestalt zurück zu gewinnen. Alles schmerzt und fühlt sich wund an. Aber nichts geht über den seelischen Schmerz, der mich von innen heraus zu zerreißen scheint.
Schnell streife ich mir meine dunkle Jeans über die Beine und laufe dann ins Haus, wo Jesper Rivers schlafen Körper gerade auf den Küchentisch ablegt.
"Okay, sie hat Blut verloren. Aber nicht so viel, dass sie eine Transfusion bräuchte. Das ist gut. Ich muss die Wunden reinigen und nähen", spricht Len vor sich her, als er Rivers Körper untersucht.
Ich trete an ihre Seite und nehme ihre Hand zwischen meine. Es sieht schrecklich aus. Wie sie so da liegt. Ihre Haut noch blasser als sonst und die Augen geschlossen.
"Warum ist sie denn bewusstlos?", frage ich besorgt, weil Lens Worte so optimistisch klingen.
"Sie muss von den Schmerzen ohnmächtig geworden sein. Ich werde ihr gleich etwas geben, dass es erträglicher macht, wenn sie aufwacht. Aber bis jetzt kann sie froh sein, dass sie nichts mitbekommt. Wir haben nämlich nichts zur Betäubung hier.", antwortet Len und konzentriert sich darauf ihre Verletzungen zu reinigen, während ich in meinen blutverschmierten Händen Rivers zarte Hand halte.
Noah kommt in den Raum rein, in seinen Händen hält er eine Decke aus dem Wohnzimmer und bedeckt damit Rivers entblößten Körper bis zum Bauchnabel.
Wenig später betreten auch Antonio, Ian und Olivia die Küche. Ein kurzer Blick zu ihnen zeigt mir, dass auch sie sehr betroffen sind. In Olivias Augen kann ich Tränen erkennen und sie klammert sich an Ians Arm, der ihr beruhigend den Rücken streichelt. Auch Mato, Jesper und Clayton zeigen eine Mischung von Besorgnis und Angespanntheit.
"Geht ins Wohnzimmer. Ich schaff das hier schon. River wird wieder", verlangt Len in einem ruhigen Ton. Er scheint momentan der einzige von uns zu sein, der einen kühlen Kopf bewahrt.
"Ich bleibe hier", bestimme ich und streiche River ein paar Haarsträhnen von ihrer verschwitzten Stirn.
"Okay, aber die andern können gehen. Clayton, du kannst bleiben und mir assistieren."
Mit einem letzten Blick auf River verlassen die anderen die Küche und Clayton beginnt sich die Hände zu waschen.
"Du solltest dir auch das Blut von den Händen waschen", bemerkt Len und wirft einen Blick auf meine Hände. Ja, das wäre keine schlechte Idee, aber ich habe Angst, wenn ich River nur eine Sekunde aus den Augen lasse, dass irgendetwas passiert. Nein, ich bewege mich keinen Zentimeter von ihrer Seite. Wenn es nach mir geht, dann werde ich das tatsächlich nie wieder tun.
Meine River.
Meine Waldfee.
Verzweifelt wende ich meinen Blick von ihr ab und führe ihre Hand, die ich noch immer halte, zu meinem Mund, um ihr einen Kuss auf die Fingerknöchel zu geben. Ich schließe die Augen und konzentriere mich ganz und gar auf ihren Herzschlag. Er geht schon etwas schneller, als noch vor einigen Minuten im Wald. Auch ihre Körpertemperatur scheint minimal gestiegen zu sein.
Ich könnte versuchen sie zu erreichen. Ich könnte die Verbindung unserer Seelen dafür benutzen, ihr Stärke zu schenken.
Mit einem tiefen Atemzug, konzentriere ich mich voll und ganz auf River. Ihr Duft, ihr schlagendes Herz, das Gefühl ihrer Haut unter meinen Fingern, die Erinnerung an ihre Stimme und ihr Lachen. Wie könnte ich eine so bezaubernde Frau nicht lieben?
Ganz langsam fühle ich eine Wärme meine Wirbelsäule hinaufsteigen, die sich gemächlich um meinen ganzen Körper legt. Wie eine Decke hüllt mich dieses Gefühl ein und macht mein Herz leichter. Das ist es, das ist das Gefühl, das River in mir auslöst und ich wüsste nicht, wie man Liebe besser beschreiben könnte.
Eine plötzliche Bewegung zwischen meinen Händen lässt mich erschrocken meine Augen öffnen.
"Sie wird wach", teile ich Len instinktiv mit, obwohl River immer noch reglos auf unserem Esstisch liegt. Er zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen und hält einen Moment inne, um Rivers Herzschlag zu hören. Ihr Herz schlägt nun fast wieder in dem gewohnten Tempo.
Und da spüre ich es wieder. Ein Zucken zwischen meinen Händen.
Ich springe von meinem Platz auf und stelle mich an das Tischende, wo Rivers Kopf ruht. Clayton tritt dafür beiseite und stellt sich nun an die Stelle, wo ich bis eben noch saß. Sanft berühre ich Rivers Wange und warte auf ein weiteres Zeichen.
Ein Zucken ihrer Lieder.
Noch eins.
Und dann flattern ihre Augen auf. Ein paar Mal schließen sie sich wieder, bevor sie ganz geöffnet bleiben und ihre wunderschönen eisblauen Augen direkt in meine schauen.
"Was-", beginnt sie zu sprechen, doch dann unterbricht sie sich selbst und beginnt panisch umher zu schauen.
"Hey, alles ist gut. Du bist zu Hause, in Sicherheit. Dir kann hier nichts passieren. Ich bin bei dir", flüstere ich ihr beruhigend zu und mir erscheint ein erleichtertes Lächeln, weil sie wieder wach ist. Um meine Worte zu Unterstützen, lege ich meine Hand über ihre Wange und streichel beruhigend mit meinem Daumen über ihre weiche Haut. Das Blut an meinen Fingern ist mittlerweile getrocknet.
"River, ich muss dich jetzt umdrehen, um auch hinten deine Schulter versorgen zu können. Du solltest keine Schmerzen spüren, aber sobald dir irgendwas weh tut, sag mir bescheid und ich gebe dir etwas dagegen", informiert Len sie und River nickt kurz.
Mit der Hilfe von Clayton wird sie auf die Seite gedreht und Len behandelt weiter die Bisswunde.

Es dauert eine Weile bis er die Wunden gesäubert, genäht und verbunden hat. Ein großer Verband umhüllt ihren Oberkörper und ich wickel ihr die Decke um den Körper, und trage sie in ihr Bett, damit sie schlafen kann.
Len hat gemeint, dass sie sich ausruhen soll und sobald sich etwas merkwürdig anfühlt, sofort bescheid geben soll.
Clayton hat erneut versucht mich dazu zu überreden, mich zu waschen und frische Kleidung anzuziehen. Aber ich lasse River nicht aus den Augen. Keinen Millimeter weiche ich von ihrer Seite und so sitze ich nun vor ihrem Bett, halte ihre Hand und sehe ihr beim schlafen zu.
Gesprochen hat sie kein Wort seit sie die Augen aufgemacht hat. Aber das ist nicht schlimm. Ich weiß nun, dass es ihr wieder gut gehen wird und sie keine Schmerzen hat. Das ist vorerst alles, was ich mir für sie wünsche.

MoonshadowWhere stories live. Discover now