Kapitel 30 - Weihnachtsvorbereitungen ✔️

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POV Matteo

Aufgeregt liefen alle umher. Maria summte schon seit geraumer Zeit und backte ununterbrochen Kekse. Auch David sprach die ganze Zeit von einen 'Weihnachtsmarkt' im Dorf und einen Tannenbaum fürs Wohnzimmer. Warum wollten sie sich einen Baum ins Wohnzimmer holen? Draußen waren doch genug! Ich verstand das alles nicht. Ich suchte in der Bibliothek nach Büchern aber entweder suchte ich nach was falschem oder sowas gab's hier nicht. Ich suchte weiter, doch jemand hielt mich auf.

,,Ach hier bist du. Ich hab dich gesucht. Wir hätten doch zusammen nach einen Buch suchen können. Ich hab mein jetziges auch bald fertig.'' kam, niemand anderer als mein Mate, zu mir.
,,Lyan, was ist Weihnachten? Warum singt deine Mutter die ganze Zeit und warum wollt ihr einen Baum im Wohnzimmer?'' Prasselte ich die Worte runter. Ich konnte nicht mehr still zu sehen. Ich war neugierig und fühlte mich ausgeschlossen, da ich von nichts wusste. Keiner sagte mir irgendwas und das ließ mich wütend und verletzt zugleich werden. Mitleidig sah mein Mate mich an und nahm mich in den Arm.Verwirrt erwiderte ich diese zögerlich. Was war denn nun los?Ich hasste es keine Ahnung zu haben, von dem was los war. Ich bin neugierig und deswegen quält es mich bis zu den Knochen.

,,Weihnachten. Das Fest der Liebe und der Familie. Man beschenkt sich als Dankbarkeit für all die schönen Erlebnisse und man verbringt hauptsächlich Zeit mit den Menschen die man liebt.'' Eine Träne lief mir die Wange runter, als ich verstand warum ich nie davon wusste oder nie davon gehört habe. Ich hatte keine Familie und auch das Gefühl von Liebe war mir lange Zeit fremd.
,,Danke.'' flüsterte ich leicht, mit zurück gehaltenen Tränen. Mit gesenkten Blick lief ich zurück in unser Schlafzimmer, vorbei an der immernoch singenden Maria und den aufgeregt umherlaufenden David.

Ich ließ mich ins Bett fallen. Meinen Schweif legte ich schützend um mich. Lyan kam wenig später rein.
,,Lass uns zusammen dein erstes Weihnachten feiern. Denn meine Familie ist auch deine Familie. Wir sind Mates und nicht nur das, du bist mein fester Freund. Du hast schon von Anfang an dazugehört. Wir machen diese kitschigen Pärchen Sachen die jeder zu Weihnachten macht okay? Wir können zum Weihnachtsmarkt, uns gegenseitig mit Keksen füttern, zusammen Weihnachtslieder singen, was du willst! Nur bitte sei nicht traurig, ich ertrags nicht dich so zu sehen.'' Ich wischte mir die Tränen weg und ließ mich wieder in Lyan's schützende Arme ziehen. Ich fühlte mich gleich besser. In seinen Armen fühlte ich mich wohl. Er strahlte soviel Wärme aus, mein Herzschlag erhöhte sich und das Kribbeln in meinen Bauch wurde stärker. Seine Arme waren wie...Weihnachten.

,,Kommt Jungs! Wenn ihr weiter so trödelt, kriegen wir kein Baum mehr ab!'' rief David. Lyan legte die Bürste zur Seite mit der er bis eben noch meine Ohren gebürstet hat.
,,Komm.'' Er hielt mir seine Hand hin, die ich schüchtern ergriff und gemeinsam gingen wir runter. Mit warmen Winterjacken, Stiefeln sowie Mütze und Schal traten wir ins Kalte. Mir viel sofort auf, dass das Auto größer war. Oder war es neu? Es hatte sogar eine freie Fläche hinten. Da kommt bestimmt der Baum hin! Aufgeregt schnallte ich mich an.

Wir schlenderten den Weg zum Markt entlang. Man konnte schon von weiten die verschiedenen Düfte von Süßwaren und Essen riechen. Doch am meisten stach der Geruch von Zimt und Zucker heraus. Alles leuchtete in strahlenden Farben. Überall waren Stände und beinahe jeder hatte was anderes zu bieten. Begeistert glitten meine Augen hin und her. Es gab so viel zu sehen. Ich liebte es jetzt schon. Ich hatte soviel in meinen Leben verpasst, aber der Gedanke das alles zum ersten Mal mit der Liebe meines Lebens zu tun, ließ mein Herz höher schlagen und mich vor Vorfreude grinsen. Lyan griff nach meiner Hand.

,,Bereit?'' fragte er.
Wie hypnotisiert nickte ich gleich. Die strahlenden Lichter spiegelten sich in seinen Augen. Ein wunderschöner Anblick, wie ich fand. Wir trennten uns von Lyan's Familie um alleine herumzuschlendern. Wir einigten uns darauf uns wieder hier zu treffen um einen Tannenbaum zu kaufen.

,,Ich weiß was wir zuerst machen können.'' meinte Lyan begeistert. Neugier packte mich als er mich zu einer der Stände führte.
,,Was sind deine Lieblingsfrüchte, Matteo?'' Ich überlegte kurz antworte dann aber ziemlich sicher mit: ,,Erdbeeren sind lecker!'' Er nickte und sprach mit der Frau hinter der Theke. Lyan hielt mir wenig später Erdbeeren mit überzogener Schokolade hin. Das sah so lecker aus! Ich nahm das Stäbchen mit der Süßigkeit und brauchte einige Anläufe um einen Weg zu finden die Erdbeeren zu essen ohne dass mir der Rest runterfällt oder ich mich an den Spieß piekse. Lyan beobachtete alles mit einen schmunzeln. Er erklärte mir dann jedoch, wie es am besten ging.
,,Du hast da was.'' sagte er. Verwirrt blickte ich ihn an.
,,Hä wo?''
,,Na da.'' er versuchte mir zu zeigen wo, doch als ich es nicht verstand kam er plötzlich näher und wischte die Schokolade an meinen Mundwinkel mit seinen Daumen weg. Erstarrt und mit roten Wangen, was definitiv nicht nur an der Kälte lag, stand ich da.
,,Danke.'' stotterte ich. Mein Herz pochte wie wild und nur langsam kam es wieder zur Ruhe.

Wir aßen auf und liefen auch schon weiter. Ab und zu hielten wir an, hörten einer Band beim spielen zu, schauten den Kindern beim Rodeln auf dem künstlichen Schneehügel zu oder warfen Dosen um an einen Stand.
,,Ich hab noch eine Kleinigkeit die ich dir zeigen will. Glaub mir, das ist das absolute muss für Pärchen auf den Weihnachtsmarkt.'' Ich nickte und fragte mich im Kopf schon was es wohl sein könnte.
,,Warte hier okay? Ich bin gleich wieder da.'' Lyan verschwand ermeut in der Menge. Eine Weile stand ich in der Kälte, doch da kam er auch schon wieder, mit der Hand hinterm Rücken. Ich versuchte zu erhaschen was sich dahinter befand, doch er drehte sich gleich wieder weg.

,,Wie neugierig und ungeduldig mein Kätzchen doch ist.'' schmunzelte er und überreichte mir ein Lebkuchenherz. Verzierungen waren darauf aber das wohl auffälligste war der Spruch.
,,Ich liebe dich.'' stand in geschnörkelter Schrift. Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkel. Schluchzend nahm ich ihn in den Arm.
,,Dankeschön, das ist so süß von dir.''
Lyan gab mir einen Kuss auf die Lippen, was mich glücklich lächeln ließ. Es lief alles so traumhaft schön. Viel zu schön um wahr zu sein.
,,Ich liebe dich auch, mein Mate.''

,,Dad, der Baum ist doch viel zu groß! Willst du das ganze Wohnzimmer mit einen Baum bedeckt haben?'' Hörten wir Kailey schon von weiten. Lyan und ich mussten schmunzeln.
,,Ach du übertreibst wieder! Der hat doch die perfekte Größe.'' blieb David bei seiner Meinung. Maria seufzte verzweifelt, während Mason das ihm gebotene Schauspiel mit lauten Lachen begrüßt.
,,Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, lassen wir den Baum jemand anderes aussuchen. Matteo, was ist mit dir? Du siehst mir wie einer aus, der einen guten Blick hat.'' sprach Maria zuversichtlich. Was sollte das jetzt bedeuten? Verunsichert wusste ich nicht was ich sagen sollte. Alle sahen mich erwartungsvoll an, was mich ziemlich einschüchtert.
,,Ich weiß nicht genau.'' zweifelte ich.
Lyan legte seine Arme um mich.
,,Dann lass uns zusammen einen aussuchen, mh?'' Zufrieden, nicht alleine die Verantwortung zu tragen, nickte ich. Der perfekte Baum war schnell gefunden und erschöpft fuhren wir zurück nach Hause.

Ich freute mich auf Weihnachten. Ein Fest der Liebe also? In wenigen Tagen war es soweit und ich nahm mir vor, dieses Fest zu genießen. Es war immerhin mein erstes und das war sehr aufregend. Ich gähnte ausgiebig und schlief noch auf den Rückweg an Lyan's Schulter angelehnt ein.
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1269 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt