Kapitel 47 - Anfänger ✔

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POV Matteo

Doch Zweifel traten auf. Was wenn jemand verletzt oder sogar getötet wird? Wir wussten nicht wie viele dieser Vampir angeheuert hat oder was sein genauer Plan nun war. Meine Kräfte konnte ich auch noch nicht kontrollieren.

,,Wie kann ich es verbessern? Mit dem Zaubern meine ich." Isaiah lächelte.
,,Übung und Selbstkontrolle. Oh und Ruhe natürlich. Wenn du aufgewühlt bist oder deine Gefühle sehr intensiv sind, kann sich das auf deine Kräfte auswirken. Sie können sich dadurch verstärken. Das ist der schwierigste Punkt. Mit Wut kann man jemanden leicht verletzen, deswegen ist es wichtig es schnell unter Kontrolle zu kriegen."

Es machte mir Angst und ich wollte am liebsten nichts damit zutun haben, aber nun war es so und ich sollte mich lieber darauf fokussieren es unter Kontrolle zu bekommen als es von mir stoßen.

,,Fangen wir am besten mit dem einfachsten Element an und arbeiten uns durch. Mal sehen was deine Spezialität ist und wie Lernfähig du bist."
Isaiah stand auf und ging Richtung Terassentür. Verwirrt erhoben auch Lyan und ich uns.
,,Jetzt?!" Kam es überrascht von uns. Lediglich ein, 'Natürlich. Wann sonst? Die Gefühle und der Wind stehen gut.', kam zurück. Also machten wir uns auf dem Weg in das Waldstück hinter seiner Hütte. Er führte uns an eine freie Stelle an der ich wahrscheinlich nun die Gelegenheit haben würde mich auszuprobieren. Ich seufzte und hielt mich nahe an meinem Mate.

,,Fangen wir mit dem Element Luft an. Dazu wirst du einfach den Blätterhaufen ein wenig aufwirbeln. Ich erklär dir wie, mache es vor und dann bist du dran."
Bisher klang es noch nicht so aufwendig. Die Frage war nur ob es auch so einfach klappt.
,,Also wenn du es dir vorstellst und fürs erste die nötige Bewegung dazu machst, sollte es funktionieren! Irgendwann probieren wir es dann ohne die Handbewegung aber fürs erste ist es einfacher. Ich zeig dir gleich noch was genau. Nun gut, bereit?"
Ich nickte einfach obwohl ich mir nicht sicher war, ob. Mit seinen Händen machte er eine kreisende Bewegung in Richtung des Laubhaufens. Wie vorhergesagt flog dieser in einen Wirbel nach oben und kreierte einen Regen aus buntgefärbten Blättern. Begeistert sah ich zu wie diese wieder nach unten fielen und wieder in ihre Ursprungsform zurück kehrten. Das war das einfachste Element? Ich glaube selbst das ist mir zu schwer.

,,Du bist dran." Er machte mir etwas Platz so dass ich mich an seine vorherige Position stellen konnte. Überfordert wich mein Blick nochmal zu Lyan der mir jedoch nur aufmunternd die Daumen hochhielt. Sehr aufmunternd, wirklich.
,,Du brauchst keine Angst haben. Die Wiese ist weit genug abgelegen. Niemand, außer ich und Lyan ist hier und auch wenn du es nicht schaffen solltest, wir sind hier um zu üben richtig?" Er lachte und zeigte so seine Lachfalten. Er schlug mir dazu versichernd auf den Rücken. Ich seufzte und nahm all meinen Mut zusammen. So hab ich mir den heutigen Tag nicht vorgestellt. Ich bin komplett perplex von den heutigen Geschehnissen, ebenso erschöpft und auch wenn ich erleichtert bin, nun die ganze Wahrheit zu kennen, so war ich dennoch mehr als nur skeptisch. Doch alles was er sagte machte Sinn und unwohl fühlte ich mich nun auch nicht. Der Boden unter mir wurde plötzlich weich, wurde daraufhin aber gleich wieder fest.

,,Woran zweifelst du?" Kam von Isaiah, der nun eine Wasserkugel in seine Hand hielt. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich bin unsicher ob das alles so stimmt." Gab ich zu. Er nickte, während er die Wasserkugel in eine Kuhle in der Erde entließ.
,,Es ist total normal dass du Bedenken hast, die hab ich um ehrlich zu sein auch, aber ich bin viel glücklicher dich endlich kennenlernen zu dürfen, diesen Vampir es endlich heimzuzahlen und sogar umso mehr deine Mutter wieder zu sehen. Weißt du, ich hatte immer Sorgen, dass wenn du die Zauber Gene übernimmst, ich dir dann nicht helfen kann und du genauso hilflos bist wie ich damals. Doch nun bist du hier und ich kann es doch tun und das war mein größter Wunsch."
Tränen bildeten sich wieder in seinen Augen und auch bei mir bildeten sich welche. Ich fiel ihn in den Arm. Eine Weile verblieben wir einfach so, weinend in der Umarmung. Auch Wenn dieser Mann für mich fremd ist, so war das Gefühl nicht wirklich so. Ich löste mich aus der Umarmung und wischte mir die Tränen von den Wangen.

,,Ich glaube jetzt wirst du eher was mit Wasser hinbekommen. Willst du das vielleicht versuchen?"
Ich überlegte eine Zeit lang und schüttelte dann jedoch den Kopf. Ich werde es schaffen. Was kann so schwer sein ein paar Blätter zum Fliegen zu bekommen? Mit mangelnden Selbstvertrauen wird das wohl nichts, also schüttelte ich den Kopf in der Hoffnung meine Zweifel abzulegen. Dafür war jetzt keine Zeit. Ich atmete tief durch und schloss meine Augen um mich voll darauf zu konzentrieren. Meine Hand hob ich und stellte mir vor wie die Blätter flogen, während ich eine kreisende Handbewegung ausführte. Ich fühlte wie es leicht windig um mich herum wurde und öffnete deswegen verwirrt meine Augen. Lauter Blätter flogen um uns herum, fielen aber sofort wieder als ich meine Hand senkte. Sprachlos blickten sowohl mein Mate als auch Isaiah mich an. Auch ich hab es nicht erwartet und war statt stolz, wie es eventuell üblich wäre, eher etwas abgeschreckt. War das normal? Stimmt etwas nicht?
,,Wie hast du das gemacht?"
Lyan sprang auf mich zu und zog mich direkt in eine tiefe Umarmung. Auch Ich schlang meine Arme um ihn und genoss es seinen beruhigenden Geruch und seine Anwesenheit um mich zu haben. Die Stimme von Isaiah ließ mich aufschrecken.
,,Sowas hab ich noch nie bei einem Anfänger gesehen." Sprach er etwas aus der Starre heraus. Er sah stolz aus was mich schon etwas lächeln ließ. War das, das Gefühl was ich immer wollte? Ein Vater der mir Sachen beibrachte? Und stolz war, wenn ich Erfolg hatte? Das war das komplette Gegenteil von dem Vater den ich kannte. Ich wollte mich aus Lyans Klammergriff lösen, da es mir immer noch etwas unangenehm war unsere Beziehung so zu präsentieren, doch der Alpha schien anderer Meinung und verfestigte seinen Griff nur weiter. Doch so zu tun als würde ich es nicht mögen wäre auch gelogen, also ließ ich ihn einfach machen. Isaiah belächelt das nur, ging aber nicht genauer darauf ein.
,,Wenn ich stärker werden würde, kann ich dann doch auch beim Kampf mitmachen oder?"
Die Arme lockerten sich augenblicklich und Proteste sprechend hörte ich es neben und hinter mir. Dass Lyan nicht dafür ist, war klar aber Isaiah schien auch nicht so begeistert.
,,Woah, langsam. Das kann ich nicht auf mich nehmen! Es spricht so gut wie alles dagegen. Ja, deine Kräfte sind stärker als es normalerweise der Fall ist, das sollte jedoch kein Grund sein dich direkt in den Kampf zu schicken! Was ist wenn dir was passiert? Wir haben uns gerade erst wieder gefunden. Das kann ich mir selber nicht verzeihen, zumal dein Mate mir schon angedroht hat, mich auszusaugen falls dir was passiert."
Er schüttelte sich einmal mit einem verzerrten Gesichtsausdruck, der Unwohlsein ausstrahlte.
,,Du hast was?"
Empört drehte ich mich nun um zu Lyan. Wie konnte er das nur sagen?
,,Wir waren schutzlos in seinem Haus und du konntest mir ja wohl kaum helfen in dem Zustand, was hätte ich tun sollen?"
Ich verdrehte die Augen. Ich bin ja froh dass es dazu nicht gekommen ist...
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1218 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt