Kapitel 12 - Matteos Erste Hitze ✔️

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POV Lyan

Ein Wimmern und Keuchen weckte mich. Verwundert sah ich zu der Ursache. Matteo rieb sich im Schlaf am Bett. Seine Stirn war bedeckt mit Schweiß. Überrascht von dem Bild was sich mir bot wusste ich zunächst nicht was ich tun sollte. Ich beschloss ihn erstmal zu wecken indem ich an ihm rüttelte. Nach einiger Zeit schlugen seine Augen auf und mit lüsternen Blick sah er mir entgegen. Sein Körper war verkrampft und er krallte sich nahe zu quälend ins Laken.

,,Lyan. Bitte, hilf mir. Es fühlt sich alles so komisch an.''

Ich zog ihn an mich, strich ihm über den Kopf um ihn zu beruhigen. Er drückte sich mehr an mich und wusste anscheinend nicht ganz was er tun sollte um sich Erlösung zu verschaffen. Schwankend setzte er sich auf. Sein Schweif war aufgeplustert, seine Ohren waren angelegt. Nicht weil er wütend war, sondern er schien sich zu unterwerfen. Seine Hände legten sich auf meine Brust und er sah mir hungrig auf die Lippen.
,,Matteo, was hast du-''
Seine Lippen berührten ungeschickt die meinen. Erstarrt saß ich da. Mein Herz schlug wie wild und ich wusste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich wollte ihn nicht abweisen, aber ich wusste dass er sich im Normalzustand nicht so verhalten würde. Ich legte meine Hand sanft an seine Wange und schob ihn etwas zurück. Seine Augen füllten sich mit Tränenflüssigkeit.
,,M-magst du das nicht? Ich d-dachte-''
Er hauchte diese Worte atemlos, voller Trauer. Nun Verstand ich warum man Abweisung vermeiden sollte. 
,,Matteo. Ich will nur nicht, dass du das alles später bereust. Du bist nicht du selbst momentan.''
Er nickte und verstand aber dennoch offensichtlich nicht was ich meinte. Ich seufzte.
,,Ich liebe dich Matteo, okay? Deine Berührungen und deine Anwesenheit schon alleine macht mich verrückt. Nur dass ausgerechnet du derjenige von uns bist der mich küsst war gerade ziemlich überraschend. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht mochte. Küssen üben wir aber trotzdem nochmal!'' Ich lachte etwas aufgrund meiner letzten Aussage was ihn eher zum Schmollen brachte.
,,Du bist so unglaublich süß. Wie könnte ich dir nur widerstehen? Ich bin so glücklich, dass du mein Mate bist.''
Er lächelte zufrieden. Mit wieder etwas mehr bei Sinnen schmiegte er sich an mich. Ich strich ihm über den Kopf während seiner auf meinem Schoß lag.

Nach ein paar Minuten Kuscheln setzte er sich wieder auf. Schüchtern sah er auf seine Hände.
,,Sag ruhig, was du sagen willst. Ich werde dich nicht verurteilen.'' Versuchte ich ihn Mut zu machen. Er nickte.
,,Ich W-will dich küssen!''
Nun doch überrascht blickte ich ihn an. ,,Oh Shit! Das war dumm, tut mir leid.'' Beschämt schlug er sich die Hände vors Gesicht und rutschte etwas weg. Ich fing mich wieder, nahm seine Hände und zog ihn wieder zu mir.
,,Du hörst mir echt nicht zu oder? Natürlich, will ich dich auch küssen.''
Ich lächelte und zog ihn noch näher.

Unsere Gesichter waren zueinander gedreht. Seine Augen wechselten unsicher zu meinen Lippen und dann wieder zu mir hoch. Unser warmer Atem streifte die Lippen unseres Gegenübers. Wieder näherte ich mich und wagte den letzten Schritt. Unsere Lippen trafen sich und mir wurde wohlig warm. Mein Bauch kribbelte unnormal doll. Schüchtern fing ich an meine Lippen zu bewegen. Auch wenn der Kuss ziemlich unsicher war, gefiel er mir. Seine Lippen waren so weich wie Federn. Ich hielt mit meiner Hand seine Wange, seine Hand hingegen lag in meinen Nacken.

Wir lösten uns widerwillig, durch Atemnot. Schnaufend sahen wir uns verliebt an. Seine Wangen waren ganz rot, meine sicherlich auch. Sein Blick blieb am Bett haften. Er traute sich anscheinend nicht mich anzusehen.
,,Oh mein Gott. Ich liebe dich so.''
Voller Liebe blickte ich ihn an. Überrascht wandte er sich zu mir.
,,Wirklich?'' Er schien nicht zu glauben was er gerade eben von mir hörte. Da war es wieder. Dieses freudige Glitzern in seinen Augen. Er fiel mir um den Hals und fing an zu weinen.
,,I-Ich liebe dich auch, Lyan.''
Ich strich ihm leicht über den Rücken bis er sich wieder etwas beruhigte. Ich gab ihn einen kleinen Kuss auf die Wange, was ihn süß grinsen ließ. Zusätzlich schmiegte er sich wieder wimmernd an mich.

Sein Körper schien langsam wieder an Wärme zuzunehmen.
,,Ich dachte das wärs erstmal.'' Sagte Matteo enttäuscht. Ich kann verstehen dass es anfangs ziemlich komisch und ungewohnt ist. Ich strich ihm seine Haare zur Seite um meine Hand auf seine Stirn zu legen. Jaulend schmiegte er seine Stirn mehr an mich. Seine Stirn war glühend heiß. Es muss unangenehm sein sich dauernd so zu erhitzen als wäre man Pflastersteine im Sommer.  Matteo war vollkommen benebelt und suchte verzweifelt meine Nähe. Ich wusste nicht was ich tun sollte damit es ihm besser ging.

,,Lyan, bitte~.''
,,Was ist denn? Geht es dir gut?''
,,Schlaf mit mir~.'' gab er von sich, komplett benebelt.
Seine Augen hatten einen, für ihn ungewöhnlichen, Schleier. Mit seinen Händen krallte er sich in mein Shirt. So direkt hatte ich ihn noch nie erlebt. Er war wie ausgewechselt.
,,Denkst du nicht dass es noch zu früh ist? Ich glaube auch nicht, dass es das ist was du wirklich willst, Matteo. Deine Instinkte treiben dich dazu.'' Ich versuchte ihm es schonend beizubringen doch er verstand es nicht.
,,Wieso willst du mich nicht?''
Ich seufzte legte mich ins Bett und zog ihn zu mir.
,,Du bist die einzige Person die ich will. Wir sollten unser erstes Mal aber nicht in deiner Hitze haben wo du ganz benebelt bist und nichts mitbekommst. Denkst du nicht auch, dass es schon was besonderes sein sollte?''

Er nickte leicht und nahm meine Hand. Er spielte mit meinen Fingern während ich ihn dabei schmunzelnd beobachte. Er sah so zerbrechlich aus wie er, wie ein kleines Kind für die kleinsten Dinge zu begeistern war.
,,Soll ich uns was zu essen holen?''
Ein leises knurren löste sich aus seiner Kehle.
,,Bleib bei mir.'' sprach er und krallte sich wieder etwas fester an mich. Er hatte Angst auch wenn ich manchmal nur kurz weg war. Auch außerhalb der Hitze. Ob das mit seiner Vergangenheit zusammenhängt? Er erzählte mir nie davon und wenn ich etwas der gleichen erwähne blockt er ab. Er zitterte dann immer und traut sich nicht mich anzuschauen. Er ließ mich dann auch kaum an ihn ran. Erst nach ein bis zwei Stunden kommt er dann wieder zu mir und will meistens kuscheln. Er ist in kurzer Zeit sehr anhänglich geworden.

,,Hast du denn keinen Hunger?''
,,Nicht so viel dass du weg gehen müsstest.'' Auch wenn er nicht wollte dass ich gehe musste ich mir etwas einfallen lassen, so dass er überhaupt aß.

,,Was ist wenn meine Mutter uns das Essen bringt? Ist das in Ordnung für dich?'' Es war schon relativ spät, ich schätzte es war wahrscheinlich schon nach um eins, Nachmittag.
Wir hatten noch nichts gegessen sondern nur im Bett gelegen und gekuschelt. Matteo war sehr angespannt und ziemlich schwierig zu beruhigen.

,,Mh, Ok. Aber sie soll nicht so nah.'' Murrte er unsicher. Ich nickte und sendete meiner Mutter Mithilfe des Links eine Nachricht. Sie war einverstanden und sagte sie würde in wenigen Minuten etwas vom Mittagessen hochbringen.

Wenig später kam sie auch schon mit zwei Tellern rein. Matteo spannte sich an und beäugte sie mit skeptischen und aufmerksamen Blick. Seine Ohren waren aufgestellt. Leises Grollen drang aus seiner Kehle. Meine Mutter merkte es und stellte deswegen schnell die Teller ab. und verließ wortlos mein Zimmer. Ich war froh dass sie nicht weiter fragen stellte. Matteo scheint das ganze ziemlich zu stressen. Ich stand schnell auf und holte unsere Teller. Ich reichte meinem Mate einen davon und wir fingen an zu essen. Er schlief dabei fast ein, sodass ich beschloss dass wir danach wohl etwas schlafen würden. 
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1265 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt