Kapitel 18 - Zwischenfall Im Schulflur ✔️

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Pov Lyan

Ungeduldig stand ich auf dem Schulhof. Weder von Matteo noch von Mason war eine Spur. Was brauchten die denn so lange? Nur noch einzelne Schüler verließen das Gebäude da die meisten schon auf dem Hof sind. Erleichtert sah ich Mason durch die Tür spazieren und nach mir Ausschau halten. Als er mich entdeckte lief er schnell auf mich zu.
,,Hey. Was schaust du denn so grimmig?'' fragte er verwundert.
,,Wo ist Matteo?'' Ich machte mir Sorgen. Es war sein erster Tag und schon ging er verloren. Mason sollte doch auf ihn aufpassen!
,,Komm runter! Er packt noch ein.''
kam ruhig von ihm zurück.
,,Und du kamst nicht auf die Idee, dass er vielleicht verloren gehen könnte in dem großen Gebäude? Er kennt sich doch garnicht aus!''
Nun ging auch ihm ein Licht auf.
,,Oh.''
Schnell machte ich mich zurück auf dem Weg ins Innere. Ich versuchte seinen Geruch auszumachen und sprintete dann auch schon die Treppe nach oben. Zwei andere Personen mussten bei ihm in der Nähe sein, denn ich roch nicht nur ihn. Ich rannte um die Ecke und sah Matteo ängstlich an der Wand stehen. Zwei Mädchen direkt vor ihm mit verachtenden Blicken auf ihn herab schauend.
,,Hey was ist hier los?'' knurrte ich.
Matteo sah erleichtert zu mir. Die beiden Mädchen hingegen waren geschockt und wichen von ihm zurück als sie mich erblickten. Schnell ging ich auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Er war sichtlich aufgewühlt. Das verriet mir sein Herz welches laut pochte.
,,Was fällt euch ein meinen Mate zu belästigen?'' richtete ich mich nun an die zwei. Beschämt und schockiert sahen sie zu Boden.
,,Was? Mate!?''

,,Er hat ihren Geruch an sich, Prinz. Wir waren besorgt, dass er ihnen was angetan haben könnte.'' Versuchten sie seriös zu bleiben. Bestätigend nickte die andere.
,,Deswegen habt ihr noch lange nicht das Recht ihn gleich anzufallen! Ihr hättet Personen fragen können wo ich bin oder ob ich zur Schule gekommen bin, aber gleich jemanden zu beschuldigen ist definitiv der falsche Weg.'' Es machte mich unglaublich wütend wenn ich daran dachte was hätte passieren können oder was bereits passiert ist.
,,Mir geht es gut. Es ist nichts passiert.'' murmelte Matteo neben mir. Ich beruhigte mich immer mehr als er begann sanft mit seiner Hand über meine Wange zu streichen. Es ist echt erstaunlich wie groß seine Wirkung auf mich ist.

Ein Läuten schallte durch die Flure und kündigte das Ende der Pause an.
,,Ich muss zum Unterricht, Lyan. Bis später.'' Er gab mir eine kurze Umarmung. Mit einem letzten Blick lief Matteo über den langen Gang und verschwand somit aus meinem Blickfeld. Auch ich begab mich immer noch ein wenig besorgt, zurück zum Klassenraum. Ich muss unbedingt nochmal mit Mason reden. Er soll besser auf ihn aufpassen! Ich würde es ja selber übernehmen aber er ist nicht in meiner Klasse. Das war unverantwortlich. Es ist Matteos erster Tag. Er kennt sich noch nicht aus und noch dazu gehen hier hauptsächlich Vampire zur Schule. Ich werde mich später zuhause darum kümmern. Jetzt muss ich erstmal zum Unterricht.

Matteo verließ das Schulhaus. Ich winkte um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Lächelnd lief er zu mir.
,,Hey.'' meinte er. Mason lief hinter ihm und war sichtlich erleichtert, dass der Tag Heute vorbei war.
,,Kommt. Mama wartet schon.''
Manchmal wenn sie es schafft holt sie uns ab. Ich glaube Heute hat sie früher Schluss gemacht, für Matteo. Wenn nicht fahren wir mit dem Bus oder laufen die Abkürzung durch den Wald. Auch wenn wir viel Wald und Land haben, gibt es auch in der Nähe ein Stadtgebiet. Der Weg dorthin wäre nun auch nicht weit von hier aus. Somit haben wir perfekte Abwechslung. Das bringt mich irgendwie auf eine Idee. Doch um das in die Tat zu setzen bräuchte ich wohl ein wenig Unterstützung.

Wir stiegen ins Auto und machten uns auf den direkten Weg nach Hause. Matteo lehnte erschöpft an meiner Schulter. Kein Wunder. Er war es schlichtweg einfach nicht gewohnt so vielen Leuten zu begegnen und ich glaube der Zwischenfall im Schulflur hat das nun auch nicht besser gemacht.

Als wir Matteos und mein Zimmer betraten, stellten wir unsere Rucksäcke erstmal zur Seite. Matteo schmiss sich direkt erschöpft aufs Bett. Lächelnd beobachtete ich ihn wie er zufrieden vor sich her döste. Trotz des Vorfalls schien er gut gelaunt. Das beruhigte mich ein wenig.
,,Matteo, ich komm gleich wieder. Warte solange hier dann können wir gleich mit den Hausaufgaben anfangen.'' Er nickte, wahrscheinlich schon im Halbschlaf, weshalb ich mich auf den Weg zu meiner Mutter machte. Sie war im Wohnzimmer auf der Couch und las ein Buch. Ich setzte mich zu ihr.
,,Du Mama? Ich bräuchte mal deinen Rat.''
Sie sah von ihren Buch auf und sah mich neugierig an.
,,Was ist los, Schatz?''
Ich erzählte ihr von meinen Plan. Sie schien begeistert und gab mir noch Tipps um es noch mehr auszuschmücken.

,,Danke. Ich geh nun wieder zurück.''
Unterwegs schnappte ich mir noch schnell eine Flasche Cola und zwei Gläser. Als ich wieder zurück ins Zimmer kam lag Matteo noch genauso da wie vorher. Ich tippte ihn an um ihn ein wenig aus seinen Schlaf zu holen. Auch wenn er unglaublich süß aussah wenn er schlief, so wollte ich dennoch nicht dass er Ärger bekam nur weil er seine Hausaufgaben nicht hatte. Er rieb sich mit seiner Hand über die Augen.
,,Keine Lust.'' murmelte er.
,,Ich auch nicht aber so ist das nun mal. Ich kann dir helfen wenn du Probleme hast.'' Er nickte.
So setzten wir uns also an den Schreibtisch. Viele Materialien und Blätter lagen auf der großen Holzoberfläche. Skeptisch blickte Matteo sein Buch an.
,,Was ist los?''
,,Die Aufgabe macht kein Sinn oder ich habe das Thema falsch verstanden.'' meinte er.
Ein Blick auf sein Buch und ich konnte sofort nachvollziehen warum er es nicht verstand, Mathe. Ein Fach welches ziemlich schwierig ist, wenn man eine kleine Sache schon nicht versteht. So war es bei mir zumindest immer. Vielleicht mache ich es mir aber auch nur komplizierter als es ist.

Grübelnd sah ich die Aufgabe an. Gut, dass es ein Thema war in welches ich sogar relativ gut war. Ich versuchte ihm so gut es ging die Aufgabe zu erklären.
,,Danke.'' Ein kleiner Kuss auf die Wange folgte. Dümmlich grinsend widmete ich mich nun wieder meinem Arbeitsblatt.

,,Puh. Bin ich erledigt.'' meinte ich und lasse mich mehr in den Stuhl zurück fallen. Auch Matteo legte sich fertig mit den Kopf auf den Schreibtisch. Wir packten unsere Materialien bei Seite und legten uns aufs Bett. Es war mittlerweile bestimmt schon nach um vier. Ich zog Matteo zu mir. Er ließ es zu und kuschelte sich mehr an mich. Meine Hand fuhr wie automatisch zu seinen empfindlichen Ohren. Er entspannte sich mehr und mehr bis er schließlich anfing gleichmäßiger zu atmen. Matteo war anscheinend eingeschlafen.

Das war ja ganz süß nur lag er gerade auf meinem Arm, der langsam anfing taub zu werden. Doch wecken wollte ich ihn auch nicht. Ich versuchte es meinen Arm langsam wegziehen doch als er anfing zu murren hielt ich still. Seufzend gab ich mich geschlagen. Was nun? Ich beugte mich mehr zu ihn sodass sein Gesicht direkt gegenüber von meinem war. Zarte Küsse verteilte ich über sein ganze Gesicht. Zuerst die Stirn, gefolgt von seinen Wangen die öfters in einen zarten rot strahlten, seine Nase die sich bei seinem Lachen kräuselte, seine wunderschönen blau-grünen Augen, welche mich immer mit diesen glitzern mustern. Zuletzt küsste ich seine weichen Lippen, die ich so gerne nachfuhr. Wie können Lippen einen so süchtig machen? Den leichten Gegendruck bemerkte ich schnell. Lächelnd öffnete mein Mate seine Augen.

,,Mh, ich mag das so aufzuwachen.'' Verträumt schloss er wieder seine Augen.
,,Oh nein! Bitte nicht wieder einschlafen.''
Ich zog schnell meinen Arm hervor, bevor er es sich noch bequemer machen konnte. Verschlafen sah er auf.
,,Hast du mich nur so geweckt, weil ich auf deinen Arm lag?''
Wieso sah er auf einmal so traurig aus?

,,Gerade schon, aber ich kann dich gerne öfter so wecken wenn du magst.''
Nun war er wieder etwas glücklicher.
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1305 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt