Kapitel 70 - Special 11: Ein Versuch ist es Wert

345 19 1
                                    

POV Lyan

Schmerzvolles Wimmern holte mich aus meinem friedlichen Schlaf. Im Halbschlaf machte ich unser Licht am Bett an. Neben mir lag Matteo, welcher sich unter Schmerzen den Bauch hielt. Erschrocken weitete ich meine Augen und fühlte die Sorge in jeder Faser meines Körpers. Ich legte mich näher zu ihm und versuchte ihn mit meinen Pheromonen erst einmal zu beruhigen. ,,Was ist los?" Ich versuchte ruhig zu bleiben und ihm das Gefühl zu vermitteln, dass alles wieder in Ordnung sein wird. ,,Mein Bauch.", Murmelte Matteo voller Angst. Er schniefte als ihm eine Träne die Wange runter lief. ,,Ich hab Angst um unser Baby." Ich schüttelte den Kopf. ,,Es wird alles gut, vertrau-"
Die Tür wurde geöffnet und darin stand meine Mutter. Ich war erleichtert sie zu sehen. ,,Was ist passiert? Ich hab Matteo schreien hören." Sie trug über ihren Schlafanzug einen Seidenmantel und dazu rosane Crocs. Meine Mutter sah Matteo zusammengerollt, unter Schmerzen in meinen Armen liegen. ,,Ich weiß es auch nicht so genau. Er meint, sein Bauch tut ihm weh." Besorgt kam sie auf uns zu und wollte Matteo gerade berühren, als uns beiden ein Knurren entfuhr. Die Augen meiner Mutter wurden groß. Sofort entschuldigte ich mich peinlich berührt. ,,Lyan, bei aller Liebe, hast du Matteo geschwängert?" Ihr Blick war nichts aussagend. Ich stockte kurz und nickte dann aber verdutzt. Immerhin wollte ich meinem Mate und unser Baby so schnell wie möglich helfen. ,,Also? Was hat er?" Meine Mutter zuckte kurz die Schultern. ,,So genau kann ich das auch nicht sagen, aber das Baby ist wahrscheinlich einfach nur durstig." Verwirrt sah ich sie einige Zeit an, bis ich es verstand. Ich schüttelte sofort den Kopf. ,,Das kannst du nicht ernst meinen!" Matteo regte sich unter mir, immernoch schützend seinen Bauch haltend. ,,Ein Versuch ist es Wert." Er sah mir einige Zeit in die Augen und ich konnte absolut nicht glauben, was ich gerade hörte. Ich nickte. ,,Ein Versuch ist es Wert."
,,Es wäre am Besten für sowohl Matteo als auch das Kind, wenn es Lyans Blut ist. So könnt ihr nichts falsch machen.", äußerte Maria nun. Wir beide sahen sie schockiert an. Matteo verneinte sofort, wurde aber erneut von dem Schmerz überwältigt. ,, Bitte, Matteo. Denk an unser Baby." Ich nickte ihm aufmunternd zu. Unsicher sah er mich an, sah es dann aber ein. ,,Sagt Bescheid falls noch was sein sollte, den Rest besprechen wir am Morgen." Maria verließ das Zimmer.

Ich legte meinen Kopf zur Seite und deute daraufhin, dass er anfangen kann. Unsicher sah er zu mir und ich nickte ihm nochmal versichernd zu. Matteo setzte mit seinen Zähnen an und biss mir in den Hals, weit genug entfernt von seiner Markierung. Seine Hand hielt meinen Arm fest im Griff. Ich spürte das Blut aus mir fließen. Ich legte meinen anderen Arm um seine Hüfte um ihn so etwas mehr Komfort zu bieten. Nach einiger Zeit ließ er von mir ab und betrachtete die Bisswunde. Ohne Worte verschwand er im Badezimmer und kam mit einem Verbandskasten zurück. Er versorgte meine Wunde und klebte dann ein Pflaster drauf. ,,Geht es dir besser?" Fing ich an zu sprechen. Er nickte. ,,Danke.", Murmelte er. ,,Immerzu." Ich schmunzelte und wischte mit meinem Daumen den Blutfleck an seiner Lippe ab.
Unser Baby scheint also ein kleiner Vampir zu sein. Zufrieden legte ich mich mit Matteo im Arm zurück ins Bett.

Es war still zwischen uns, aber sprechen war auch nicht nötig. Ich legte meine Hand auf Matteos Bauch. Matteo lächelte und gab mir sanfte Küsse. Ich erwiderte es und fing an ihn nun vermehrt Küsse übers ganze Gesicht zu verteilen. Matteo fing an zu kichern und versuchte mich mit seinen Händen davon abzuhalten, da es offensichtlich kitzelt. Seine Ohren zuckten aufgeregt. ,,Ich hoffe unser Baby hat dein süßes kichern." Matteo wurde rot und schaffte es nun mich komplett wegzuschieben. Gespielt schmollte ich, doch er lachte nur wieder. Ich musste nun ebenfalls wieder lächeln.

(...)

,,Wer weiß alles davon?" Fragte Maria und nahm einen Schluck ihres Kaffees. Matteo umgriff unruhig meine Hand. Auch ihm war das Gespräch etwas unangenehm. ,,Niemand-" wollte ich anfangen, doch wurde von Matteo auch schon unterbrochen. ,,Nur Linus. Er hatte so eine Vorahnung." Maria schmunzelte. ,,Das überrascht mich nicht, gegeben dass ihr beide Omegas seid." Verwirrt sahen wir sie an. ,,Omegas sind sanftmütiger als die anderen Geschlechter. Besonders gegenüber anderen Omegas haben sie eine größere Verbindung und spüren viel mehr, wenn etwas nicht stimmt. Es ist nicht schlimm, wenn dieser Instinkt bei dir nicht so ausgeprägt ist, immerhin war dein Omega lange unterdrückt worden." Matteos Hand fuhr besorgt über seine noch flache Bauchseite. Ich sah ihm an, dass seine Gedanken sich wieder nur um Sorgen drehten. ,,Und wenn unser Kind dann ein Omega ist? Wie werde ich jetzt nun spüren ob etwas nicht stimmt?" Er biss sich unbehagen auf die Unterlippe. ,,Elterninstinkt. Zumal dein Omega Instinkt jetzt nicht verschwindet, nur weil du deine halbe Kindheit als normalen Menschen verbracht hast." Meinte Maria. ,,Und du hast mich auch noch. Unserem Kind wird es an nichts fehlen okay?" Unterbrach ich meinem Mate. Ich legte meine Hand über die seine, die immernoch auf seinem Bauch ruhte. Matteo nickte und seufzte erleichtert. ,,Macht euch keine Sorgen. Ihr habt viele Hände, die euch gerne unterstützen." Maria stand auf und verließ die Küche.

(...) Nächster Morgen

Murrend regte ich mich und fasste noch im Halbschlaf versunken zur Bettseite neben mich. Erschrocken schreckte ich auf, als ich feststellen musste, dass sie leer ist. Schnell stand ich auf und lief zum Badezimmer in welcher mein gesuchter Mate sich gerade fertig machte. ,,Oh hast du mich gesucht?" Ich seufzte erleichtert und umarmte ihn von hinten. ,,Warum trägst du deinen Anzug?" Murmelte ich, noch immer geschockt von eben. ,,Um zur Arbeit zu gehen." Ich löste meine Umarmung um ihn ansehen zu können. ,,Bist du sicher? Ist deine Morgenübelkeit besser geworden?" Matteo blieb ruhig und richtete sein Jackett neu. ,,Bitte mute dir nicht zuviel zu okay? Und sag mir bitte sofort Bescheid, wenn es dir nicht gut geht!" Matteo kicherte und umgriff mit beiden Händen mein Gesicht. ,,Mir geht es gut und natürlich sage ich dir sofort Bescheid, versprochen." Er küsste meine, zu einem schmollen geformte, Lippen. Sein Griff löste sich und er verließ das Bad. ,,Du solltest dich auch fertig machen." rief er und verließ unser Zimmer. Ich schreckte zum zweiten Mal auf und rannte ins Schlafzimmer, um nach meinem Handy zu greifen. Die Uhr zeigte wie erwartete an, dass ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu spät kommen werde. ,,Ach fuck."

POV Matteo

Unbekümmert lief ich mit meiner Tasche geschultert in das Gebäude, in welchen ich nun schon seit 2 Jahren arbeite. ,,Herr Preston, nicht so schnell." Ich blieb stehen und drehte mich zu meinem Arbeitgeber um. Herr Selber ist ein angesehener Alpha in dieser Firma und dazu auch noch recht gutaussehend. Alle hier bewundern ihn und sehen zu ihm auf. Freundlich begrüßte ich ihn. ,,Haben sie noch etwas Zeit für einen Kaffee?" Etwas verwundert nickte ich lächelnd. Es ist unüblich für ihn untergestellten zu sich zu rufen, besonders für einen Kaffee. Ist es also etwas ernstes? Nervös strich ich mir über meinen Anzug und ging in meinem Kopf alles durch, was ich falsch gemacht haben könnte. ,,Herr Preston?...Herr Preston!" Ich schreckte auf. ,,Entschuldigung sie vielmals, aber was ist ihr Anliegen?" Herr Selber fing an zu schmunzeln.

__________________________________________
1216 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt