Connected Since The Beginning (Boyslove)

Kapitel 46 - Eine Lange Geschichte ✔

POV Isaiah

Vollkommen verwirrt betrachtete ich die beiden einige Zeit vor mir und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen in wie weit es nun stimmt was sie da sagten. Vielleicht war es eine Verwechslung? Denn wie soll meine Mate seine Mutter sein? Warte mal. Tränen sammelten sich in meinen Augen als ich an das eigentlich unmöglich geglaubte dachte. Der Matteo? Mein Matteo? Er lebt? Er hat ihn wirklich leben lassen? Nach all den Jahren hatte ich nun endlich die Möglichkeit ihn kennenzulernen?
,,M-Matteo? Mein Matteo?" Stotterte ich immernoch unter Tränen und vollkommen aufgelöst. Wie ist er entkommen? Wo ist Jane? Fassungslos sah ich ihn einfach nur an.

,,Ok, einen Moment mal. Was zur Hölle sprechen sie da? Ihr Matteo?" Sprach Lyan nun dazwischen. Er hatte sogar seinen Mate schon gefunden. Ein Vampir, wie unerwartet und ein Alpha noch dazu.
,,Lasst es mich euch erklären. Dafür sollten wir uns aber setzen, denn es ist eine lange Geschichte."
Ich musste den Drang wiederstehen ihn zu umarmen. Ich hatte ihn nie kennenlernen dürfen und jetzt steht er, als fast erwachsener, vor mir und ich musste ihn alles erklären was vor Jahren passiert ist. Eine Lüge wurde ihm vorgelebt, zu seinem Schutz und doch war es wie ein Fluch. Nie wollten wir dass es so weit kam. Doch nun standen wir hier.

,,Die Frau auf dem Bild war meine Mate, ist meine Mate und wie es aussieht deine Mutter. Zu dem Zeitpunkt des Bildes war sie noch schwanger mit dir, Matteo. Wenig später wurde sie auch schon von dem Vampir entführt, der es von Anfang an auf sie abgesehen hatte."
Matteo blieb erstmal still und faltete seine Hände nervös vor sich zusammen. Er war sichtlich überfordert und vollkommen verwirrt. Lyan streichelte seinen Mate beruhigend über den Arm als er das bemerkte, was die Anspannung nur minimal löste.
,,A-Also bist du mein l-leiblicher V-Vater?" Seine Stimme klang kratzig und alles andere als selbstsicher.
,,Es läuft alles darauf hinaus. Auch der Name stimmt. Deine Mutter war wie versessen auf den Namen. Du musst wissen, sie hat ihren Bruder sehr geliebt. Leider verstarb dieser an einen Autounfall. Als Gedenken an ihn, benannte sie dich nach ihm."
Mit gesenktem Kopf nickte er.

,,Wie können wir sicher sein, dass du die Wahrheit sagst?"
Ich lächelte. Mich besänftigt der Gedanke, dass mein Sohn einen würdungsvollen Mate hat. So wie er es auch verdient hat. Jemand der ihm hoffentlich all die Liebe gibt die er braucht, ihn gut behandelt und ihn in seiner ganzen Art und Ausstrahlung respektiert.
,,Jane, so war ihr Name. Sie ist eine eher schüchterne Katzen Hybridin, trotzdem weiß sie was sie will. Sie würde alles tun um dich zu beschützen auch wenn es heißt sich selbst zu opfern. Mutig wie die Wellen des Meeres, so beschrieb ich sie immer."
Matteo wurde in diesen Moment ganz bleich.
,,Sie sagte mir, besonders als ich jünger war, immer dass ich keine Angst haben muss und dass sie mich immer beschützen wird. Jedoch meinte sie auch, dass sie das nicht immer tun kann und das wenn es soweit ist, ich so mutig und stark sein soll wie die Wellen im Meer."
Tränen liefen nun seine Wangen hinab. Der Schock Moment war wohl hinüber und die Realisierung trat ein. Auch Ich versuchte meine Tränen nun zurück zuhalten. Ich hätte nie davon auch nur geträumt ihn kennenlernen zu können. Doch nun war er direkt vor mir.
,,Sie wohnte damals in den Dorf in der Nähe von hier. 'Silent River' so hieß es. Sie lebte in einer kleinen Wohnung über einer Bibliothek, die ihre Eltern besaß. In dieser Bibliothek lernten wir uns auch kennen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade erst meine Kräfte entwickelt und war somit noch ziemlich ungeschickt damit, deswegen suchte ich nach einem geeigneten Buch was mir hoffentlich helfen würde. Sie hatte gerade die Schicht ihres Vaters übernommen, da dieser was zu erledigen hatte. Sie war zuerst ziemlich schüchtern und auch mit der Mate-Bindung war sie noch skeptisch, doch wir verliebten uns schließlich. Irgendwann verriet sie mir dann auch von dem Vampir der sie immer im Auge hat. Sie bekam Angst, da sie ihn plötzlich immer häufiger sah, doch ich versicherte ihr sie zu beschützen. Wir vollzogen die Markierung und Bindung ziemlich am Anfang unserer Beziehung, doch wir vergaßen zu verhüten. Als rauskam, dass sie schwanger war, konnte ich nicht anders als ihr glücklich in die Arme zu fallen. Eine Familie mit der Frau die ich liebe, war schon immer mein größter Wunsch und auch wenn wir gerade erst volljährig wurden, freute ich mich trotzdem.Eines Tages wollte ich sie wie immer am Nachmittag im Laden besuchen. An dem Tag wollten wir auch ihren Eltern von dir erzählen, da man ihren Bauch immer mehr sah. Doch sie war wie vom Erdboden verschluckt. Unauffindbar. Der Zettel auf dem Tresen machte mich stutzig und trotzdem wusste ich innerlich genau von wem sie war."
Ich machte eine kurze Pause und sah, dass Matteo mir aufmerksam zuhört ebenso sein Mate. Innerlich ließ ich alles Revue passieren. Es war komisch all das auszusprechen. Ich fuhr fort.
,,Der Vampir der meine Mate nun schon seit fast einem Jahr belästigt hat, entführte sie. Ihre Eltern riefen sofort die Polizei, doch diese konnten nicht wirklich helfen. Ich war außer mir und komplett verzweifelt fragte ich die Königinnen Dayami und Judith um Hilfe. Doch konnten auch sie mir bis Heute nicht helfen, er war spurlos verschwunden. Wenig später kam eine weitere Nachricht auf einem Zettel indem er einen verzauberten Ring verlangte der seine Identität verbarg. Im Tausch dafür, gab er mir meine Mate und unser Kind unversehrt wieder. Es war eine Falle und er verschwand direkt nachdem er den Ring in den Händen hatte."

Ich konnte mich noch sogut daran erinnern, schließlich wachte ich mehrmals in der Nacht immernoch deswegen auf. Die Schuldgefühle und die Hilflosigkeit sind auch heute noch unerträglich.

Matteo schwieg hauptsächlich. Ich wollte aber auch nicht zuviel von ihm verlangen, es war eben zuviel um das alles zu verstehen und zu verarbeiten.

,,Wie hast du es geschafft zu entkommen?" Fragte ich nun. Hilfesuchend nahm er die Hand von Lyan, die schon seit einiger Zeit beruhigend über sein Bein fuhr. Er blieb die ganze Zeit über still und wusste warscheinlich auch nicht umzugehen mit der Situation. Das einzige auf was er gerade seine Aufmerksamkeit lenkte war sein Mate. Matteo überlegte einige Zeit, dann lächelte er etwas gequetscht und drückte Lyans Hand fester.
,,An meinen Geburtstag waren wir draußen auf dem Markt und ich hab Lyans Geruch wahrgenommen und bin ihm sofort hinterher." Auch ich lächelte nun.
,,Es freut mich, dass du deinen Mate gefunden hast."
Nun wichen doch die Tränen aus meinen Augenwinkel und ich zückte direkt die Taschentücher.
,,Und Jane?" Sagte ich Hoffnungsvoll. Er schluckte und sein Lächeln verging.
,,Bei ihm.'' Gab er zu. Ich nickte verängstigt. Wenn Er ihr nun irgendwas antat. Er weiß sehr wohl, dass bei Matteo die Möglichkeit besteht, dass er ein Hexer ist. Ist das der Grund für den Angriff auf das Schloss? Ich seufzte frustriert und raufte meine Haare. Was war sein Plan? Und besser wie konnte ich meine Mate unbeschadet aus seinen Fängen befreien? Am besten so, dass niemand Verletzungen davon trägt?

,,Matteo, hör zu. Dieser Mann ist sehr gefährlich. Er ist ein älterer und erfahrener Vampir, den man leicht unterschätzen kann. Er hat es schon seit Jahren auf Jane abgesehen und so schnell gibt er nicht auf. Er hat mich erpresst, ihr und mir gedroht. Den Ring den er am Finger trägt, wenn wir den haben, könnte ich vielleicht einen Umkehrzauber draufmachen."
Ich bereute meine Entscheidungen von damals. Aber das hätte ich auch, wenn er beide verletzt hätte. Also was wäre die bessere Entscheidung? Damals wusste ich auch so einige Zauber, wie zum Beispiel den Umkehrzauber, noch nicht und konnte ihn somit keine Falle stellen! Ich schwor mir deshalb damals stärker zu werden und jetzt war der Zeitpunkt wo ich endlich all mein Wissen und meine Kraft einsetzen kann um all das was mir genommen wurde zurückzuholen. Ich wollte nicht mehr feige sein und erstrecht nicht hilflos.

,,Er trägt ihn fast immer." meinte Matteo nun.
Und ich wusste, wir brauchen einen Plan und Verstärkung.
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1360 Wörter.